Was ist eigentlich ... Lincrusta?
Ornamental, unempfindlich, abwaschbar: Ein linoleumartiger Wandbelag macht seit dem Ende des 19. Jahrhunderts allerorten von sich reden
Ob in königlichen Residenzen oder Luxuskabinen der Titanic – der Wandbelag Lincrusta war nach seiner Markteinführung 1877 allseits und allerorten beliebt. Doch woraus ist der tapetenähnliche Stoff mit Relief, der Stuck so ähnlich sieht, eigentlich gemacht und wer hat ihn erfunden?
Zusammensetzung von Lincrusta-Tapeten
Der aufsehenerregende Wandbelag besteht aus einem Trägerstoff (das kann festes Papier, gewebter Stoff aus Jute, Baumwolle oder Leinen sein) und der darauf aufgetragenen Lincrusta-Masse, die sich wie folgt zusammensetzt: oxidiertes Leinöl (Linoxin), Kolophonium, Kopalharz, Holzmehl als auch, je nach Muster, unterschiedliche Farb- und Füllstoffe. Die Masse wird mit Musterwalzen in heißem Zustand auf das Papier aufgebracht. Nach dem Trocknen und Abkühlen können die Bahnen aufgerollt und verarbeitet werden.
Lincrusta-Tapete hat die Standardmaße von 10x0,53 Meter und wird auch ähnlich wie Tapete verklebt; Ecken jedoch nicht umklebt, sondern auf Gehrung geschnitten.
Der aufsehenerregende Wandbelag besteht aus einem Trägerstoff (das kann festes Papier, gewebter Stoff aus Jute, Baumwolle oder Leinen sein) und der darauf aufgetragenen Lincrusta-Masse, die sich wie folgt zusammensetzt: oxidiertes Leinöl (Linoxin), Kolophonium, Kopalharz, Holzmehl als auch, je nach Muster, unterschiedliche Farb- und Füllstoffe. Die Masse wird mit Musterwalzen in heißem Zustand auf das Papier aufgebracht. Nach dem Trocknen und Abkühlen können die Bahnen aufgerollt und verarbeitet werden.
Lincrusta-Tapete hat die Standardmaße von 10x0,53 Meter und wird auch ähnlich wie Tapete verklebt; Ecken jedoch nicht umklebt, sondern auf Gehrung geschnitten.
Eigenschaften von Lincrusta-Tapeten
Mit der Zeit wird Lincrusta, das ohnehin druck- und schlagfest ist, noch widerstandsfähiger. Man kann den Wandbelag problemlos mit Lacken, Farben oder – für die ganz Anspruchsvollen – Blattgold individuell gestalten.
Mit der Zeit wird Lincrusta, das ohnehin druck- und schlagfest ist, noch widerstandsfähiger. Man kann den Wandbelag problemlos mit Lacken, Farben oder – für die ganz Anspruchsvollen – Blattgold individuell gestalten.
Der Siegeszug der Lincrusta-Tapete
Nachdem der Wandbelag 1877 auf den Markt gebracht wurde, wurde er sofort sehr beliebt. Berühmte Gebäude, in denen es zum Einsatz kam, sind das Weiße Haus in Washington, das Café Royal in London und die New Yorker Carnegie Hall. Auch Luxuswaggons der Eisenbahn und sechs Prachtkabinen der Titanic wurden mit Lincrusta-Wandbelägen ausgestattet.
Als abwaschbar angepriesen, fanden ihn die Bürger des Viktorianischen Zeitalters besonders attraktiv, da er hygienisch und dauerhaft, dabei aber ansprechend ornamental gestaltet war.
Nachdem der Wandbelag 1877 auf den Markt gebracht wurde, wurde er sofort sehr beliebt. Berühmte Gebäude, in denen es zum Einsatz kam, sind das Weiße Haus in Washington, das Café Royal in London und die New Yorker Carnegie Hall. Auch Luxuswaggons der Eisenbahn und sechs Prachtkabinen der Titanic wurden mit Lincrusta-Wandbelägen ausgestattet.
Als abwaschbar angepriesen, fanden ihn die Bürger des Viktorianischen Zeitalters besonders attraktiv, da er hygienisch und dauerhaft, dabei aber ansprechend ornamental gestaltet war.
Lincrusta и роспись
Den ursprünglichen Namen „Linoleum Muralis“ ersetzte sein Erfinder, Frederick Walton, bald durch „Lincrusta-Walton“, um andere Firmen davon abzuhalten, denselben Namen zu verwenden. Heute ist die Marke Lincrusta geschützt. Die erste deutsche Fabrik von Lincrusta-Walton entstand 1884 in Hannover, existiert aber heute nicht mehr. Jedoch wird der Wandbelag weiterhin in England nach alter Rezeptur aus natürlichen Materialien angefertigt. Inzwischen sind Lincrusta-Tapeten und -Bordüren durch den aufwendigen Herstellungsprozess zu einem Luxusmaterial geworden, das häufig zur Restaurierung historischer Gebäude eingesetzt wird (Lincrusta-Tapete kostet um die 60 Euro pro Quadratmeter, Friese kosten teils doppelt so viel).
Lincrusta-Tapeten sind weltweit in gut sortierten Fachgeschäften erhältlich, in Deutschland zum Beispiel über Gebrüder Tonsor oder Schulzes Farben- und Tapetenhaus in Berlin oder 5qm-Tapeten aus Köln. Optisch ähnlich sind Anagylpta-Tapeten aus geprägtem Papier und Zellulosevlies.
Lincrusta-Tapeten sind weltweit in gut sortierten Fachgeschäften erhältlich, in Deutschland zum Beispiel über Gebrüder Tonsor oder Schulzes Farben- und Tapetenhaus in Berlin oder 5qm-Tapeten aus Köln. Optisch ähnlich sind Anagylpta-Tapeten aus geprägtem Papier und Zellulosevlies.
Klassische Einsatzorte für Lincrusta-Tapeten
Ein beliebter Einsatzbereich von Lincrusta ist der als Wandpanel, das strukturierend wie dekorativ wirkt und gleichzeitig durch seine Robustheit vor mechanischen Einwirkungen schützt.
Ein beliebter Einsatzbereich von Lincrusta ist der als Wandpanel, das strukturierend wie dekorativ wirkt und gleichzeitig durch seine Robustheit vor mechanischen Einwirkungen schützt.
Da Lincrusta-Tapeten abwaschbar und wasserunempfindlich sind, eignen sie sich gut für Bäder und alle anderen Räume, in denen die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Hier wurde ein Jugendstil-Muster verwendet.
Flur und Treppenhaus sind klassische Einsatzorte für die widerstandsfähige Lincrusta-Tapete. Im Flur dieses Townhouses in Notting Hill haben die Planer von Violet & George Weiß in Weiß gearbeitet. Zart tritt durch den Schattenwurf das Relief des Lincrusta-Wandbelages hervor.
Diesen kräftigen Lincrusta-Belag kann man über Oliver Wagner Inneneinrichtung beziehen. Für eines seiner Projekte hat er ein Treppenhaus damit ausgestattet.
Haben Sie schon einmal Lincrusta-Tapeten gesehen oder in einem Projekt eingesetzt?
Mehr außergewöhnliche Ideen & Tipps für die Wandgestaltung
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Nein, Stuck ist das nicht, was Sie hier sehen. Lincrusta, ein Neologismus, der sich aus den lateinischen Worten für Leinen („linium“) und Relief („crusta“) zusammensetzt, ähnelt in seiner Zusammensetzung Linoleum. Und das muss nicht verwundern, denn dessen Erfinder war der englische Chemiker Frederick Walton, der vorher auch Linoleum entwickelt hatte. Wie es der Name schon andeutet, ist Lincrusta sehr fest und eignet sich deshalb gut, um verschiedene ornamentale Muster anzunehmen.