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In die Höhe gedacht: Wie mehr Räume auf gleicher Fläche entstehen
Zusätzlicher Wohnraum muss nicht immer in die Breite gehen, wie diese Beispiele zeigen
![](https://st.hzcdn.com/simgs/3923446805bf96e4_0-9368/_.jpg)
Eva Bodenmüller
11. Februar 2020
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Wer mehr Platz in den eigenen vier Wänden braucht, muss nicht gleich umziehen. Manchmal hilft auch der Blick nach oben. Nicht weil von dort direkt Hilfe kommt oder eine Eingebung, sondern ganz profan, weil sich der Raum bis zur Decke vielleicht auch noch zum Wohnen nutzen lässt. Ab einer gewissen Zimmerhöhe gibt es Spielraum nach oben, je nach konkreter Deckenhöhe ganz verschiedene. Somit kann das Motto für einen Umbau auch lauten: Statt wie viel Quadratmeter, wie viel Kubikmeter habe ich zur Verfügung.
Im Bild: Beim Einziehen einer Zwischendecke können interessante Details entstehen, wie in einer ehemaligen Maschinenhalle in Bochum-Dahlhausen: Durch die eingezogene Decke werden die alten Verglasungen in der neuen Etage zu bodentiefen Fenstern.
1. Eine Zwischendecke einziehen
In Deutschland legen die Landesbauordnungen die Mindesthöhe für Räume fest. Sie liegen zwischen zwei Meter zwanzig und zwei Meter fünfzig, in den meisten Bundesländern bei zwei Meter vierzig, wie es auch in der Musterbauordnung steht. Doch keine Regel ohne Ausnahme. So können etwa Aufenthaltsräume in kleinen Wohngebäuden oder Wohnräume in Dachgeschossen auch mal niedriger sein.
1. Eine Zwischendecke einziehen
In Deutschland legen die Landesbauordnungen die Mindesthöhe für Räume fest. Sie liegen zwischen zwei Meter zwanzig und zwei Meter fünfzig, in den meisten Bundesländern bei zwei Meter vierzig, wie es auch in der Musterbauordnung steht. Doch keine Regel ohne Ausnahme. So können etwa Aufenthaltsräume in kleinen Wohngebäuden oder Wohnräume in Dachgeschossen auch mal niedriger sein.
Im Bild: JSK design&developement fügten in einer Scheue in Nordrhein-Westfalen eine Zwischenebene ein. Die Konstruktion mit den Stahlträgern beließen sie sichtbar.
Wer ein Zimmer horizontal teilen möchte, um den Wohnraum zu verdoppeln, kann dies ohne Einschränkung tun. Zwei vollwertige Wohnräume entstehen aber nur, wenn die Raumhöhe jeweils dem Mindestmaß entspricht. Bei der Umnutzung einer Fabrikhalle, Kirche oder Scheune sind die Voraussetzung für eine Zwischendecke meist gegeben. Lässt es die Statik des Bestandsgebäudes zu und ist auch der Denkmalschutz einverstanden, steht dem Umbau nichts mehr im Weg. Auf genügend Tageslicht in den neu entstehenden Räumen sollte dabei natürlich unbedingt geachtet werden. Ein Architekt ist bei der Planung und Umsetzung unverzichtbar. Finden Sie hier einen Profi für Ihr Projekt.
Wer ein Zimmer horizontal teilen möchte, um den Wohnraum zu verdoppeln, kann dies ohne Einschränkung tun. Zwei vollwertige Wohnräume entstehen aber nur, wenn die Raumhöhe jeweils dem Mindestmaß entspricht. Bei der Umnutzung einer Fabrikhalle, Kirche oder Scheune sind die Voraussetzung für eine Zwischendecke meist gegeben. Lässt es die Statik des Bestandsgebäudes zu und ist auch der Denkmalschutz einverstanden, steht dem Umbau nichts mehr im Weg. Auf genügend Tageslicht in den neu entstehenden Räumen sollte dabei natürlich unbedingt geachtet werden. Ein Architekt ist bei der Planung und Umsetzung unverzichtbar. Finden Sie hier einen Profi für Ihr Projekt.
2. Eine Galerie anfügen
Wer nicht ganz so viel zusätzlichen Raum braucht, kann auch einfach nur eine Galerie einziehen. In einer hundert Jahre alten Feldscheune, die zum Wohnraum umgebaut wurde, hat Architekt Maurice Fiedler eine Galerieebene eingebaut. So konnte er Wohnraum auf zwei Ebenen schaffen und dennoch die imposante Höhe von über sechs Metern zumindest teilweise erhalten. Eine Galerie eignet sich besonders dann, wenn die vorhandenen Tageslichtquellen nicht für ein zusätzliches Geschoss ausreichen würden.
Wer nicht ganz so viel zusätzlichen Raum braucht, kann auch einfach nur eine Galerie einziehen. In einer hundert Jahre alten Feldscheune, die zum Wohnraum umgebaut wurde, hat Architekt Maurice Fiedler eine Galerieebene eingebaut. So konnte er Wohnraum auf zwei Ebenen schaffen und dennoch die imposante Höhe von über sechs Metern zumindest teilweise erhalten. Eine Galerie eignet sich besonders dann, wenn die vorhandenen Tageslichtquellen nicht für ein zusätzliches Geschoss ausreichen würden.
Auch umgekehrt ist es möglich, eine Zwischendecke zurückzubauen und nur noch eine Galerie zu erhalten. So wie es Architekt Hans-Peter Anders in der schon oben gezeigten alten Maschinenhalle in Bochum-Dahlhausen umgesetzt hat. Um die imposante ursprüngliche Raumhöhe wieder erlebbar zu machen, ließ er bei der Renovierung die ehemals eingezogene Zwischendecke teilweise entfernen.
3. Eingestellte Einbauten mit Wohnfläche oben und unten bauen
Ohne in die vorhandene Substanz einzugreifen, können sehr hohe Räume verändert werden, indem man einen Kubus als zusätzlichen Raum im Raum einbaut. Umgenutzte Fabrik- und Maschinenhallen oder landwirtschaftliche Nutzgebäude haben häufig die geeignete Höhe, oder wie hier in Berlin-Kreuzberg ein alter Dachstuhl: Architektin Tanja Meyle hat einen gewaltigen Betonkubus in den Dachstuhl eines alten Gebäudes gestellt und so verschiedene Zonen geschaffen.
Ohne in die vorhandene Substanz einzugreifen, können sehr hohe Räume verändert werden, indem man einen Kubus als zusätzlichen Raum im Raum einbaut. Umgenutzte Fabrik- und Maschinenhallen oder landwirtschaftliche Nutzgebäude haben häufig die geeignete Höhe, oder wie hier in Berlin-Kreuzberg ein alter Dachstuhl: Architektin Tanja Meyle hat einen gewaltigen Betonkubus in den Dachstuhl eines alten Gebäudes gestellt und so verschiedene Zonen geschaffen.
In diesem ehemaligen Kuhstall eines umgebauten Bauernhofes wurde früher das Heu aufbewahrt. In dem nachträglich eingebauten Kubus befindet sich jetzt das Schlafzimmer, wohin die Bewohner über eine Stahltreppe gelangen.
4. Einbauten mit reduzierter Höhe
Nicht immer reicht die Zimmerhöhe aus, um durch die horizontale Teilung zwei vollwertige Wohngeschosse zu erhalten; nicht einmal die drei Meter einundzwanzig, die in einem Berliner Altbau nach der Sanierung von Boden und Decke zur Verfügung standen. Paola Bagna hat daher einen Kubus in die Wohnung eingebaut, in dem unten ein Bad liegt. Trotz dessen Minimalhöhe hat der Raum darüber lediglich dreiundachtzig Zentimeter ‒ gerade noch ausreichend für eine Schlafstätte.
Nicht immer reicht die Zimmerhöhe aus, um durch die horizontale Teilung zwei vollwertige Wohngeschosse zu erhalten; nicht einmal die drei Meter einundzwanzig, die in einem Berliner Altbau nach der Sanierung von Boden und Decke zur Verfügung standen. Paola Bagna hat daher einen Kubus in die Wohnung eingebaut, in dem unten ein Bad liegt. Trotz dessen Minimalhöhe hat der Raum darüber lediglich dreiundachtzig Zentimeter ‒ gerade noch ausreichend für eine Schlafstätte.
Oft werden zusätzliche Raumkörper in bestehende Räume eingebaut, um den Grundriss besser zu nutzen und zusätzlich abgeschlossene Räume zu schaffen. Zum Beispiel bei Industrieloftumbauten oder wie hier in einer zur Wohnung umgebauten ehemaligen Bierkneipe: Innenarchitektin Anke Lorber von Studio Lot schuf zwei große, lang gestreckte Multifunktionsboxen. In dieser auf dem Foto sind Garderobe, WC und Dusche untergebracht. Gleichzeitig trennt die Box den 80 Quadratmeter großen Wohnraum von den Kinderzimmern ab.
5. Multifunktionale Einbaumöbel mit Stauraum
Reicht der Platz in die Höhe so gar nicht für eine zusätzliche Wohnebene, lässt sich der Raum dennoch effizienter nutzen, als es normalerweise geschieht. Kinder lassen gerne Sachen unterm Bett verschwinden, wenn sie ihr Zimmer aufräumen müssen. Im Grunde eine schlaue Idee, weil die Fläche unterm Bett häufig nicht genutzt wird. Das hat sich wohl auch Architekt Gerd Streng gedacht, der im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel sechseinhalb Kubikmeter Stauraum unter einem Doppelbett realisiert hat. Nachverdichtung nennt er sein Konzept, bei dem der vorhandene Wohnraum durch Umstrukturierung besser genutzt wird – auch in der Höhe.
Mehr zum Thema:
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Cleverer Raum im Raum – in einem Fabrikloft
Reicht der Platz in die Höhe so gar nicht für eine zusätzliche Wohnebene, lässt sich der Raum dennoch effizienter nutzen, als es normalerweise geschieht. Kinder lassen gerne Sachen unterm Bett verschwinden, wenn sie ihr Zimmer aufräumen müssen. Im Grunde eine schlaue Idee, weil die Fläche unterm Bett häufig nicht genutzt wird. Das hat sich wohl auch Architekt Gerd Streng gedacht, der im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel sechseinhalb Kubikmeter Stauraum unter einem Doppelbett realisiert hat. Nachverdichtung nennt er sein Konzept, bei dem der vorhandene Wohnraum durch Umstrukturierung besser genutzt wird – auch in der Höhe.
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