Houzzbesuch: Ein alter Bauernhof in Essen wird zum Familienidyll
Mit vielen Farben und Liebe zum Detail hat eine vierköpfige Familie diesen alten Bauernhof von 1791 neu belebt
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Ums Eck vom Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen befindet sich der Dortmannhof – inmitten der Wohnsiedlungen einstiger Zechenarbeiter. Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus mit angrenzendem Stallgebäude wurde 1791 erbaut und in den Achtzigern ausgebaut, viel Bestand blieb aber erhalten.
Dass die junge Familie schließlich auf dem alten Bauernhof gelandet ist, war reiner Zufall. Eigentlich auf der Suche nach einer neuen Wohnung fiel dem Musikerpaar plötzlich diese einzigartige Immobilie buchstäblich vor die Füße. Ein unheimlich charmantes Haus mit viel Potenzial zur Selbstverwirklichung umgeben von einem riesigen Garten und wilden Grundstücken. Eine ländliche Idylle mitten in der Stadt.
Ums Eck vom Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen befindet sich der Dortmannhof – inmitten der Wohnsiedlungen einstiger Zechenarbeiter. Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus mit angrenzendem Stallgebäude wurde 1791 erbaut und in den Achtzigern ausgebaut, viel Bestand blieb aber erhalten.
Dass die junge Familie schließlich auf dem alten Bauernhof gelandet ist, war reiner Zufall. Eigentlich auf der Suche nach einer neuen Wohnung fiel dem Musikerpaar plötzlich diese einzigartige Immobilie buchstäblich vor die Füße. Ein unheimlich charmantes Haus mit viel Potenzial zur Selbstverwirklichung umgeben von einem riesigen Garten und wilden Grundstücken. Eine ländliche Idylle mitten in der Stadt.
Die Haustür des Dortmannhof befindet sich eher unscheinbar an der Seite des alten Fachwerkhauses. Sie führt direkt in einen imposanten Raum mit über vier Metern Deckenhöhe. Sofort fällt der uralte und unebene Steinboden auf.
„Der ist noch in originalem Zustand von 1791, als das Haus noch als Bauernhof genutzt wurde“, erzählt Milena Schmiz stolz. Was der Boden wohl schon alles erlebt hat? Man würde gerne mal horchen!
Der bunte Boho-Teppich bildet einen wohnlichen Kontrast zum rustikalen Steinboden. Die lange Tafel ist neben dem beeindruckenden Specksteinofen das Herzstück des Raumes.
„Hier verbringen wir gemütliche Familienabende und empfangen Gäste zum Essen“, sagt Schmiz. Den Tisch hat sich das Paar ganz nach seinen Wünschen und Bedürfnissen bei Faustlinoleum zusammengestellt.
„Hier verbringen wir gemütliche Familienabende und empfangen Gäste zum Essen“, sagt Schmiz. Den Tisch hat sich das Paar ganz nach seinen Wünschen und Bedürfnissen bei Faustlinoleum zusammengestellt.
Vom großzügigen Eingangsbereich geht es direkt weiter in die helle und farbenfrohe Küche. Das Besondere: Jede Schubladenfront und Schranktüre der maßgeschneiderten Küche ist in einem anderen Farbton gehalten. Auch die Griffe gibt es nicht doppelt. Das bringt Farbe in den Raum ohne zu bunt zu wirken.
Ein Schreiner hat die Küche angefertigt und genau in den Raum eingepasst. „Das war auch für den erfahrenen Schreiner eine Herausforderung. Immerhin gibt es im ganzen Haus keine einzige gerade Wand. Der Boden in der Küche weist zum Beispiel einen Höhenunterschied von ganzen zwölf Zentimetern auf“, sagt Schmiz.
Auch bei den Details geht es bunt zu. Die witzigen Lampen über der Küchenzeile stammen aus der ehemaligen DDR und sind Ebay-Schnäppchen.
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„In der Küche halten wir uns am liebsten und auch am meisten auf. Dort wird gekocht, am Laptop gearbeitet, die Kinder machen hier ihre Hausaufgaben oder malen“, verrät Schmiz. Die Kinder haben sogar ihre eigene kleine Küchenzeile, die mindestens genauso schön ist wie die große: In den Fünfzigern noch ein Blumenständer, heute eine Spielküche im Retrolook. Na, wer da nicht gerne den Kochlöffel schwingt.
Der Stil des Paares ist eklektisch: Hier funktionieren die Fünfziger und Siebziger neben Shabby Chic und Bohemian. Einige moderne Elemente und zwischendrin ein Designklassiker runden den Wohnstil perfekt ab. „Trotz des wilden Stilmix achte ich darauf, dass doch alles zueinander passt und aus einem Farbschema stammt“, sagt Schmiz.
Der Stil des Paares ist eklektisch: Hier funktionieren die Fünfziger und Siebziger neben Shabby Chic und Bohemian. Einige moderne Elemente und zwischendrin ein Designklassiker runden den Wohnstil perfekt ab. „Trotz des wilden Stilmix achte ich darauf, dass doch alles zueinander passt und aus einem Farbschema stammt“, sagt Schmiz.
So großzügig wie heute war der Küchen- und Essbereich nicht immer. Vor dem Einzug waren Küche und Essbereich noch durch eine Wand getrennt. Den Zugang zum Garten gab es hier zuvor auch nicht. „Durch ein paar Umbaumaßnahmen haben wir hier jetzt wahnsinnig viel Raum und vor allem Licht bekommen“, sagt Schmiz.
Die Bedingungen des Denkmalschutzes sind jedoch hart. Eine große Glastür ohne Streben durfte nicht eingebaut werden. Stattdessen ist es eine schmale Terrassentür mit zwei Flügeln und vielen Streben geworden. „Sieht aber auch toll aus und passt perfekt zum Charme des alten Hauses.“
Die Bedingungen des Denkmalschutzes sind jedoch hart. Eine große Glastür ohne Streben durfte nicht eingebaut werden. Stattdessen ist es eine schmale Terrassentür mit zwei Flügeln und vielen Streben geworden. „Sieht aber auch toll aus und passt perfekt zum Charme des alten Hauses.“
Im angrenzenden Raum befindet sich das Wohnzimmer. Bei Schaumstoff-Luebke haben sich die Schmizens ihre Sofalandschaft mit ihren Wunschmaßen und -farben individuell zusammengestellt. Hier hat auf jeden Fall die ganze Familie samt Katern und Gästen Platz.
„Als wir hier eingezogen sind, waren alle Wände samt Decke in blauer Wischtechnik gestrichen und mit bunten Blumen bemalt. Das sah ganz schön verrückt aus“, lacht Milena Schmiz. Bunt ist es hier immer noch, von Kitsch aber keine Spur mehr.
In den Wintermonaten ist der Ofen im Wohnzimmer im Dauereinsatz. Fast alle Fenster im unteren Wohnbereich sind alt und nur einfach verglast. „Da geht schon einiges an Wärme verloren. Wird es richtig kalt, wird der riesige Specksteinofen im Eingangsbereich zusätzlich angeworfen“, sagt Schmiz.
Hier spielt die Musik! – nämlich im angrenzenden Musikzimmer, das gleichzeitig auch als Gästezimmer fungiert. Max Schmiz ist Bratschist und arbeitet als freischaffender Orchestermusiker. Im Musikzimmer verbringt der Familienvater also viel Zeit. „Von hier aus habe ich einen tollen Blick in den Garten und kann die Kinder im Baumhaus beobachten“, sagt er.
Das Badezimmer befindet sich im ehemaligen Pferdestall des alten Bauernhofes. In den Achtzigern wurde es zum Bad ausgebaut – die einstige Pferdetränke aber blieb. Heute dient sie als indirekte Lichtquelle in dem fünf Meter hohen Raum.
Witziges Detail: Die Doppelbadewanne, die das Paar aber noch nie zusammen genutzt hat. „Da ist das Doppelwaschbecken schon etwas praktischer“, sagt Milena lachend.
Pflanzen in scheinbar unendlich langen Hängetöpfen bringen Frische und Grün ins Badezimmer.
Pflanzen in scheinbar unendlich langen Hängetöpfen bringen Frische und Grün ins Badezimmer.
Im Obergeschoss des Bauernhauses befinden sich die Schlafräume der Familie. Dorthin gelangt man über die uralten Treppenaufgänge (mit knarrenden Stufen!) vom Eingangsbereich aus.
Ein kleiner Tisch am Fenster im Flur dient als Arbeitsplatz. Hier plant Milena Schmiz immer wieder neue Projekte, wie zum Beispiel den anstehenden Ausbau der großen Scheune. Zu ihren Lieblingsprojekten gehören selbst gebaute Murmelbahnen (eines der Modelle ist an der Zimmerwand im Bild zu sehen). Die nächsten sind schon in der Mache.
Im Schlafzimmer des Musikerpaares dominiert die Farbe Grün. Passend dazu sind auch die Fensterrahmen gestrichen. Auch dieser Raum lebt von der spannenden Mischung verschiedener Stücke. Das Bett von Ikea, die alte Kommode selbst lackiert und dazu extravagante Lampen – alles ist bunt gemischt und passt doch wunderbar zusammen.
Im Spielzimmer der Kleinen gibt es so viele schöne Dinge zu entdecken. Die meisten, wie etwa die große Sammlung an Stickbildern, hat Milena Schmiz selbst gebastelt. „Handarbeiten wie Nähen, Häkeln und Basteln gehören zu meinen liebsten Hobbys“, sagt Schmiz.
Hier kuschelt Sohn Emil gerade mit den beiden tiefenentspannten Siamkatern Artur und August.
Einst Knechtekammern, heute die Kinderzimmer der beiden Kinder Emil und Minna. Mit nur 1,65 Meter Deckenhöhe sind diese Räume wohl einzig und allein den Kindern vorbehalten. In dem alten Holzbett von Emil hat Milena Schmiz selbst schon als Teenager geschlafen. „Meine Eltern haben es damals in einem Antiquitätenladen in Frankreich ergattert.“
Vom Treppenabsatz hat man einen wundervollen Blick in die große Diele und den alten Brunnen. Dieser ist genau wie der alte Steinboden noch im Originalzustand. In dem großen grünen Sideboard bewahrt Milena Schmiz viele ihrer Bastelmaterialien auf. In hübschen Boxen einsortiert funktionieren die Sachen auch gleich als Deko.
Rund um das zwölf Meter hohe Haus erstreckt sich ein 500 Quadratmeter großer Garten. Auf ihn ist Milena Schmiz besonders stolz. Im Sommer wird hier so viel Zeit wie möglich verbracht. „Zwischen all dem Grün, den bunten blühenden Blumen und den fünf Hühnern fühlt man sich wie im Urlaub“, schwärmt die ganze Familie.
Mehrere Stunden am Tag verbringt die Musiklehrerin in ihrem Idyll mitten in Essen. Als Arbeit bezeichnet sie es jedoch nicht. „Die Gartenarbeit bereitet mir einfach unheimlich viel Freude und Entspannung“, sagt Schmiz.
Obwohl das Hauptaugenmerk auf der Optik des Gartens liegt, baut Milena Schmiz auch einige Nutzpflanzen wie Beerensträucher, Obstbäume und Kräuter an.
Schmiz Lieblingspflanzen sind die dunkelroten Stockrosen. Diese blühen im Spätsommer direkt vor der Hauswand und sehen herrlich vor dem Fachwerk aus.
Projekt Outdoorküche: Weil Milena Schmiz unheimlich gerne kocht, im Sommer aber keine Lust hat immer drinnen zu kochen, plant sie gerade ein aufregendes Projekt. „In einem alten Schuppen auf dem Grundstück soll eine Outdoorküche entstehen. Die Pläne stehen und der Schreiner ist auch schon gefunden. Ich kann es kaum erwarten, im Freien den Kochlöffel zu schwingen“, sagt Schmiz lachend.
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Bei Familie Schmiz haben auch die fünf Hühner ein richtig tolles Zuhause. In dem geräumigen Hühnerstall und dem gemütlichem Häuschen kann man sich als Huhn nur wohlfühlen. Tagsüber dürfen sich die Hühner frei im Garten bewegen.
An dem Zaun des Hühnerstalls hat Milena Schmiz ihre Häkelkunst bewiesen. Tochter Minna hat natürlich fleißig mitgeholfen.
An dem Zaun des Hühnerstalls hat Milena Schmiz ihre Häkelkunst bewiesen. Tochter Minna hat natürlich fleißig mitgeholfen.
Die Hühner gehören richtig zur Familie und verlangen auch nach regelmäßigen Streicheleinheiten. Das ist wahrscheinlich das Geheimnis für die prächtigen Eier, die der Familie jeden Tag beschert werden. „Mindestens zweimal die Woche gibt es Spaghetti Carbonara mit frischen Eiern“, sagt Schmiz.
Tochter Emma hat auch schon ihren eigenen Minigarten um den sie sich ganz alleine kümmert.
Das selbstgebaute Baumhaus soll demnächst noch erweitert werden. Größer und höher soll es werden. Damit hat sich die Familie einen Kindertraum erfüllt. Ihre Kinder können sich glücklich schätzen. Welches Kind träumt nicht von einem eigenen Baumhaus?
Die große Hängematte, die direkt am Baumhaus baumelt, bietet Platz für die ganze Familie – und das ein oder andere Huhn. Zwischen Baumhaus, Hängematte und Schaukelsessel wird am allerliebsten gespielt und gelümmelt. Kein Wunder.
Mit ihrem einzigartigen Stil, viel Selbstgemachten und dem eigenen Charme des alten Hauses hat sich Familie Schmiz aus Essen ein wahrhaftiges Traumzuhause geschaffen. Wenn die alten Bauern von damals wüssten, was heute Tolles aus ihrem Bauernhof geworden ist.
Hier wohnen: Milena Schmiz (34), Geigen- und Bratschenlehrerin, und Max Schmiz (38), freischaffender Orchestermusiker, mit ihren Kindern Emil & Minna, den Siamkatern Arthur & August und fünf Hühnern
In: Essen, Nordrhein-Westfalen
Auf: ca. 200 Quadratmetern in einem alten Bauernhof mit einem 500 Quadratmeter großen Garten
Fotos: Antonia Schmitz