Gartenbesuch in den slowenischen Alpen: Die Kraft der Zurückhaltung
Zwei Landschaftsgestalter versöhnen Stil und Natur: Das Design ist modern, der Garten wild und die Materialien kommen aus der Region
Die slowenische Stadt Kranjska Gora liegt zwischen der österreichischen und der italienischen Grenze. Traditionelle Häuser aus Holz und Naturstein, mit Fenstergittern, Giebeldächern und langen hölzernen Dachbalken schmücken die Landschaft. Steile Gipfel, tiefe Täler und Gebirgsflüsse kennzeichnen die Region, und Kranjska Gora ist im Sommer wie im Winter ein beliebter Ferienort.
In dieser malerischen Umgebung haben die Landschaftsarchitekten Tina Demšar Vreš and Gregor Vreš ein Grundstück gestaltet, das für unvergessliche Erlebnisse sorgt. In ihrer Arbeit wird der Respekt spürbar, den sie vor der Geschichte und den ökologischen Grundlagen der Region haben. Gleichzeitig flossen moderne Designprinzipien in die Gestaltung ein. Herausgekommen ist eine Landschaft im Gleichgewicht zwischen Natur und Struktur – in der man sich so richtig zu Hause fühlen kann.
In dieser malerischen Umgebung haben die Landschaftsarchitekten Tina Demšar Vreš and Gregor Vreš ein Grundstück gestaltet, das für unvergessliche Erlebnisse sorgt. In ihrer Arbeit wird der Respekt spürbar, den sie vor der Geschichte und den ökologischen Grundlagen der Region haben. Gleichzeitig flossen moderne Designprinzipien in die Gestaltung ein. Herausgekommen ist eine Landschaft im Gleichgewicht zwischen Natur und Struktur – in der man sich so richtig zu Hause fühlen kann.
Der Zaun entfernt sich nicht allzuweit von der landesüblichen Form, er ist die Neuauflage eines traditionellen Staketenzauns. „Die Architektur dieser Region war immer ein Ergebnis des Klimas, der Umstände und des – anfangs noch sehr bäuerlichen – Lebensstils. Die Gebäude waren schlicht und wurden von ortsansässigen Handwerksmeistern errichtet“, sagt Demšar Vreš.
Lärchenholz und Steine aus der Region werden mit der Zeit würdig altern und dem alten Vermächtnis des Grundstücks ein neues hinzufügen. Die beiden Materialien ziehen sich durch das Gelände; sie nehmen zwar ständig neue Formen an, sorgen aber gleichzeitig für eine durchgängige visuelle Erfahrung. Das Grundstück selbst ist die Hauptfigur: „Wir wollen das Haus und den Garten zu einer stimmigen Landschaft zusammenfügen, die modern und zugleich subtil ist“, sagt sie.
Lärchenholz und Steine aus der Region werden mit der Zeit würdig altern und dem alten Vermächtnis des Grundstücks ein neues hinzufügen. Die beiden Materialien ziehen sich durch das Gelände; sie nehmen zwar ständig neue Formen an, sorgen aber gleichzeitig für eine durchgängige visuelle Erfahrung. Das Grundstück selbst ist die Hauptfigur: „Wir wollen das Haus und den Garten zu einer stimmigen Landschaft zusammenfügen, die modern und zugleich subtil ist“, sagt sie.
Eingangstor und Carport sind die beiden höchsten Punkte auf dem Grundstück. Granitstufen, an den Seiten mit einheimischen Pflanzen abgerundet, führen in den Garten.
Kiesbetten ergänzen die gebauten Strukturen (Gartengestalter nennen sie „Hardscape“) mit kontrastierenden Formen und Dimensionen. Vom Carport, der direkt an die Straße anschließt, führt ebenfalls eine Steintreppe in den Gartenbereich.
Die Steinplatten gehören zu den wenigen geometrischen Elementen in dem ansonsten von geraden Linien freien Garten. Doch indem die Linien hier in unregelmäßigen Winkeln angeordnet sind, fügen sie sich in die Topografie und die Form des Abhangs ein und schaffen einen organischen Übergang. Das Design drängt sich dem Gelände an keiner Stelle zu stark auf; es lässt stattdessen die natürliche Umgebung durchscheinen.
„Die meisten Pflanzen wachsen hier in natürlicher, freistehender Form“, sagt Demšar Vreš. Selbst entlang des Eingangswegs leisten aufgelockerte, lebendig grüne Einfassungen ihren Beitrag zu einer Landschaft, die wirkt, als sei sie schon immer dagewesen und werde auch in Zukunft hier sein. Auf den von grünem Laub dominierten Flächen sorgen Zierlauchpflanzen (Allium holandicum ‘Purple Sensation’) für Farbtupfer.
Wenn wir hinter das Haus gehen, noch ein paar Treppenstufen hinab, kommen wir zu einer Outdoorküche mit Veranda. Zwei Bereiche machen den Garten aus: Einer ist eher organisiert und klar umrissen, er schließt sich fast unmittelbar ans Haus an. Der andere, weiter draußen, leitet gestalterisch bereits in die natürliche Umgebung über.
Das Design der Outdoor-Küche ist ein schnörkelloses Update traditioneller Elemente. Auch hier kommt die reduzierte Materialpalette zum Einsatz, die das ganze Projekt bestimmt: Das Lärchenholz kehrt in den Schranktüren wieder, der gasbetriebene Kaminofen nimmt die Natursteinmauer vom Eingangsbereich wieder auf. Eine Arbeitsfläche aus Beton schließt die Küchenzeile ab, auf der linken Seite ist ein Steinspülbecken eingelassen.
Das Design der Outdoor-Küche ist ein schnörkelloses Update traditioneller Elemente. Auch hier kommt die reduzierte Materialpalette zum Einsatz, die das ganze Projekt bestimmt: Das Lärchenholz kehrt in den Schranktüren wieder, der gasbetriebene Kaminofen nimmt die Natursteinmauer vom Eingangsbereich wieder auf. Eine Arbeitsfläche aus Beton schließt die Küchenzeile ab, auf der linken Seite ist ein Steinspülbecken eingelassen.
Eine Sauna, mit Lärchenholz verkleidet, schließt sich hinter der Küchen- und Essecke an. Im Hintergrund ist der umzäunte Whirlpool zu erkennen.
Die Sauna ist perfekt auf das eindrucksvolle Bergpanorama ausgerichtet. Die Glastür lässt sich schließen, ohne dass man die Aussicht auf die Landschaft verliert.
An der Rückseite der Sauna schließt sich der blickdicht umbaute Duschbereich an.
Weiter unten führt das holzvertäfelte Deck zum Außenbereich der Sauna, der ebenfalls einen prächtigen Ausblick bietet. Mit Ausnahme einer in die Holzleisten eingelassenen Esche (Fraxinus excelsior) ist die Veranda schmucklos und schlicht; das Augenmerk liegt wieder allein auf dem Bergpanorama.
Bei der Anlage des Terrassendecks wurde bereits bedacht, dass die Esche in Zukunft noch größer wird. Sobald sie sich ausdehnt, lässt sich der Durchmesser der Öffnung erweitern. Im Sommer wird der Baum immer besser für Schatten sorgen.
Bei der Anlage des Terrassendecks wurde bereits bedacht, dass die Esche in Zukunft noch größer wird. Sobald sie sich ausdehnt, lässt sich der Durchmesser der Öffnung erweitern. Im Sommer wird der Baum immer besser für Schatten sorgen.
Ein Blick zurück zum Haus: Die Holzstufen links von der Veranda, die den Baum umschließt, führen zur Outdoorküche und Essecke. Links ist eine Außenwand der Sauna zu sehen.
Die andere Hälfte der Gartenlandschaft liegt unterhalb der Decks. Der natürliche Bewuchs des Geländes fiel leider fast vollständig den Bauarbeiten am Haus zum Opfer. Das machte die Begrünung für Demšar Vreš und Vreš zwar zunächst etwas schwieriger, eröffnete aber auch neue Möglichkeiten. Alle Pflanzen, die hier zu sehen sind, wurden also von den Landschaftsarchitekten eingesetzt. Sie befestigten den Abhang mit einem Metallgewebe, füllten ihn mit Erde auf und pflanzten heimische Gewächse.
„Wir wollten die Natur sanieren“, erklärt Demšar Vreš. Auch die ursprüngliche Landschaft sollte wieder hergestellt werden. Bei diesem Vorhaben ließ sie sich von der Umgebung inspirieren. Sie beobachtete, unter welchen Bedingungen und in welchen Gemeinschaften die Pflanzen hier wachsen: Es beginnt mit einer Zone niedrigwachsender Kräuter, danach kommen halbhohe Sträucher und schließlich Bäume. Nach diesem Prinzip brachte sie die Natur zurück aufs Gelände.
Die Sträucher gruppierte sie mit Gräsern und Stauden. Dabei vermied sie strenge Linien und künstliche Formen. Die Stufen aus massivem Eichenholz, die vom Deck zum unteren Teil des Grundstücks führen, sind hier die einzigen sichtbaren Spuren menschlicher Eingriffe.
Die Sträucher gruppierte sie mit Gräsern und Stauden. Dabei vermied sie strenge Linien und künstliche Formen. Die Stufen aus massivem Eichenholz, die vom Deck zum unteren Teil des Grundstücks führen, sind hier die einzigen sichtbaren Spuren menschlicher Eingriffe.
Andere Elemente wie dieser Findling, sind schon leichte Stilisierungen, mit denen die Grenze zwischen vorgefundener und gestalteter Landschaft bewusst verwischt werden soll. „Auch wenn der Garten jetzt natürlich aussieht, ist er von Menschenhand geformt“, sagt Demšar Vreš.
Jetzt, da der ursprünglichen Landschaft wieder zu ihrem Recht verholfen wurde, werden die Abhänge und die Grenzen zwischen den bepflanzten Zonen wieder den Kräften der Natur ausgesetzt. „Sie wird allmählich das Ruder übernehmen und endgültig ‚reparieren‘, was Menschen unterbrochen haben“, glaubt Demšar Vreš.
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Jetzt, da der ursprünglichen Landschaft wieder zu ihrem Recht verholfen wurde, werden die Abhänge und die Grenzen zwischen den bepflanzten Zonen wieder den Kräften der Natur ausgesetzt. „Sie wird allmählich das Ruder übernehmen und endgültig ‚reparieren‘, was Menschen unterbrochen haben“, glaubt Demšar Vreš.
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Ort: Kranjska Gora, Slowenien
Größe: 200 Quadratmeter
Experten: Landscape d.o.o. Slovenia
„Unsere Designphilosophie ist eine moderne Neuinterpretation, eine Abstraktion des Traditionellen“, sagt Tina Demšar Vreš über das Gestaltungskonzept des Unternehmens Landscape d.o.o. Slovenia, das sie gemeinsam mit Gregor Vreš leitet. „Eine Besonderheit an Slowenien ist die Vielfalt der Landschaft und der Architektur. Daraus ergeben sich viele Möglichkeiten, Grundstücke mit frischen Konzepten und modernen Elementen zu gestalten.“
Das Haus, errichtet von dem Holzhaus-Spezialisten Honka, liegt unter dem Straßenniveau, es taucht wie die umliegenden Berggipfel aus der Tiefe auf und nimmt damit ein klassisches Gestaltungsmerkmal der Alpenregion auf. Die Materialpalette, die im Haus Verwendung fand, nutzte Demšar Vreš als Sprungbrett: Eingangszaun und Carport sprechen die gleiche Sprache.