Houzzbesuch: Edler Holz-Mix für einen hellen L.A.-Bungalow
Variationen in Holz: Wie ein Architektenpaar mit Baumstamm-Bänken, Recycling-Holz und Schwarznuss-Arbeitsplatten sein Zuhause modernisierte
Als die Architekten Chris McCullough und Peggy Hsu den Dreißigerjahre-Bungalow im spanischen Kolonial-Stil kauften, war die Freude groß. Diese Art von Häusern ist in Mar Vista, einem kleinen Viertel östlich von Venice Beach, Los Angeles, sehr begehrt. Also griffen die beiden sofort zu, als sie auf dieses zwar renovierungsbedürftige, aber dennoch charmante, lichtdurchflutete und zudem auf einem Eckgrundstück gelegene Häuschen stießen.
Der vorherige Eigentümer hatte das Haus seit den Achtzigern vermietet. Um ihr neues Zuhause in die Gegenwart zu holen und einen zeitlosen Look zu kreieren, entfernten Hsu und McCullough zunächst einmal alle Überreste aus den vergangenen 30 Jahren. Da die Bausubstanz sehr gut erhalten war, kamen die beiden mit den Bauarbeiten schnell voran und konnten sich schon bald der Einrichtung widmen.
Dem Paar war es wichtig, möglichst viele alte Materialien aufzuarbeiten und wiederzuverwenden. Das sieht nicht nur toll aus und sorgt für Abwechslung, sondern sparte auch viel Geld. Um die Kosten weiter zu senken, packten die beiden bei den Bauarbeiten selbst mit an.
Dem Paar war es wichtig, möglichst viele alte Materialien aufzuarbeiten und wiederzuverwenden. Das sieht nicht nur toll aus und sorgt für Abwechslung, sondern sparte auch viel Geld. Um die Kosten weiter zu senken, packten die beiden bei den Bauarbeiten selbst mit an.
McCullough hat einige Zeit als Architekt in Osaka, Japan, gearbeitet. Besonders beeindruckte ihn damals, wie mutig dort unterschiedliche Holzsorten miteinander kombiniert werden. So kommen in dem neuen Zuhause mitunter fünf verschiedene Holzarten in einem Raum zusammen!
Auch in der zweizeiligen Küche kann man die verschiedensten Holzsorten begutachten, wobei sich die Hölzer zwar im Farbton stark ähneln, aber eben nicht ganz gleich sind. Für die Arbeitsflächen wählten Hsu und McCullough massive Schwarznuss. Das war im Vergleich zu den anderen Holzarten, die ihnen gefielen, eine preiswerte Variante. Die beiden sind gespannt, wie es sich im Laufe der Zeit verändern wird. Die Schränke sind mit einem etwas helleren Nussbaumfurnier beschichtet. Die offenen Regale konnte McCullough aus einem anderen Projekt übernehmen.
Auch in der zweizeiligen Küche kann man die verschiedensten Holzsorten begutachten, wobei sich die Hölzer zwar im Farbton stark ähneln, aber eben nicht ganz gleich sind. Für die Arbeitsflächen wählten Hsu und McCullough massive Schwarznuss. Das war im Vergleich zu den anderen Holzarten, die ihnen gefielen, eine preiswerte Variante. Die beiden sind gespannt, wie es sich im Laufe der Zeit verändern wird. Die Schränke sind mit einem etwas helleren Nussbaumfurnier beschichtet. Die offenen Regale konnte McCullough aus einem anderen Projekt übernehmen.
Die Dielen aus massiver Eiche hatte der vorherige Eigentümer mit Auslegware überdeckt. Daher waren sie noch gut erhalten. Dort, wo Wände entfernt wurden, haben Hsu und McCullough neue Dielen verlegt, und damit am Ende alles schön einheitlich ist, alle Dielen abgeschliffen und neu versiegelt.
Die Fensterbank am Ende der Küche ist McCulloughs absoluter Lieblingsplatz im Haus.
Die Fensterbank am Ende der Küche ist McCulloughs absoluter Lieblingsplatz im Haus.
Bis auf ein paar Ratschläge, die Hsu und McCullough Freunden hin und wieder gaben, war dies ihr erstes gemeinsames Projekt. Obwohl sich die zwei in den meisten wichtigen Punkten einig waren, gab es doch auch einige Meinungsverschiedenheiten. Aber glücklicherweise konnten sie immer eine Lösung finden, mit der am Ende beide zufrieden waren.
McCullough zum Beispiel wünschte sich einen komplett offenen Küchen-, Ess- und Wohnbereich, während Hsu eher für eine abgetrennte Küche plädierte, da eine solche Aufteilung in diesem Häuser-Typus traditionell üblich ist. Die Lösung: ein halbdurchlässiger Raumtrenner aus Holz zwischen Küche und Essbereich. So sind beide Bereiche klar voneinander getrennt, und doch miteinander verbunden.
Die Küchentrennwand besteht, wie der Großteil des Holzes, das im Haus verbaut wurde, aus den alten Balken jener Wände, die das Paar abreißen ließ. McCullough schliff alle Balken in mühevoller Handarbeit mit einer elektrischen Drahtbürste ab, um den wunderbar warmen Holzton zum Vorschein zu bringen.
Holz ist ein tolles Baumaterial für Heimwerker, weil es so schön leicht zu bearbeiten ist, wie er sagt.
McCullough zum Beispiel wünschte sich einen komplett offenen Küchen-, Ess- und Wohnbereich, während Hsu eher für eine abgetrennte Küche plädierte, da eine solche Aufteilung in diesem Häuser-Typus traditionell üblich ist. Die Lösung: ein halbdurchlässiger Raumtrenner aus Holz zwischen Küche und Essbereich. So sind beide Bereiche klar voneinander getrennt, und doch miteinander verbunden.
Die Küchentrennwand besteht, wie der Großteil des Holzes, das im Haus verbaut wurde, aus den alten Balken jener Wände, die das Paar abreißen ließ. McCullough schliff alle Balken in mühevoller Handarbeit mit einer elektrischen Drahtbürste ab, um den wunderbar warmen Holzton zum Vorschein zu bringen.
Holz ist ein tolles Baumaterial für Heimwerker, weil es so schön leicht zu bearbeiten ist, wie er sagt.
Auf der anderen Seite des Raumtrenners befindet sich der Essbereich. Die Hängeleuchte aus einem Platanenast über dem Esstisch hat McCullough selbst gebaut.
Dafür montierte er fünf LEDs sowie ein separates Netzteil in den Ast. Die Anschlüsse hatte er zuvor von einem Elektriker installieren lassen. Mit einem Stück schwarzem Rohr und einem alten Gewicht (beides fand McCullough im Zuge der Umbauarbeiten auf der Baustelle) ist die Leuchte an der Decke befestigt. Die gesamte Leuchte kostete ihn so nur knapp 300 Euro.
Auch zu den Sitzbänken gibt es eine schöne Geschichte: Eines Tages stieß McCullough zufällig auf eine gefällte Kiefer, die bereits fein säuberlich in fünf Teile gesägt worden war, um zerschreddert zu werden. McCullough ergriff die Chance und lud vier Stücke auf seinen Transporter, um sie mit nach Hause zu nehmen. Anschließend ließ er die Teile von einem Fachmann für den Bau von Blockhütten schleifen und an Ober- und Unterseite abflachen. Nachdem er sie ein ganzes Jahr lang draußen im Schatten hatte trocknen lassen, baute er noch Rollen an, und fertig waren die individuellen Sitzbänke!
Der Esstisch ist aus den Elementen eines alten Holztores aus Mesquiteholz gefertigt.
Lederstühle: Cab-412 Chair in Russian Red, Cassina
Dafür montierte er fünf LEDs sowie ein separates Netzteil in den Ast. Die Anschlüsse hatte er zuvor von einem Elektriker installieren lassen. Mit einem Stück schwarzem Rohr und einem alten Gewicht (beides fand McCullough im Zuge der Umbauarbeiten auf der Baustelle) ist die Leuchte an der Decke befestigt. Die gesamte Leuchte kostete ihn so nur knapp 300 Euro.
Auch zu den Sitzbänken gibt es eine schöne Geschichte: Eines Tages stieß McCullough zufällig auf eine gefällte Kiefer, die bereits fein säuberlich in fünf Teile gesägt worden war, um zerschreddert zu werden. McCullough ergriff die Chance und lud vier Stücke auf seinen Transporter, um sie mit nach Hause zu nehmen. Anschließend ließ er die Teile von einem Fachmann für den Bau von Blockhütten schleifen und an Ober- und Unterseite abflachen. Nachdem er sie ein ganzes Jahr lang draußen im Schatten hatte trocknen lassen, baute er noch Rollen an, und fertig waren die individuellen Sitzbänke!
Der Esstisch ist aus den Elementen eines alten Holztores aus Mesquiteholz gefertigt.
Lederstühle: Cab-412 Chair in Russian Red, Cassina
Direkt neben dem Essbereich liegt das Wohnzimmer. Die zwei gleichen Laternen (hier nur eine im Bild) fanden Hsu und McCullough auf dem Schrottplatz. Sie sind über einen sechs Meter langen, umfunktionierten Handlauf aus Holz, den die beiden mit Sisal umwickelten, an der Decke befestigt.
Couch- und Beistelltisch bestehen aus gefaltetem Stahl. Die Strandläufer-Wandskulptur aus Messing – ein Werk von Curtis Jeré aus dem Jahr 1960 – kaufte das Paar in einem Geschäft in Palm Springs, Kalifornien.
Sofa: Viesso
Couch- und Beistelltisch bestehen aus gefaltetem Stahl. Die Strandläufer-Wandskulptur aus Messing – ein Werk von Curtis Jeré aus dem Jahr 1960 – kaufte das Paar in einem Geschäft in Palm Springs, Kalifornien.
Sofa: Viesso
Hier sieht man die zweite Laterne am anderen Ende der Deckenkonstruktion.
Durch das riesige Oberlicht im ansonsten fensterlosen Gäste-WC kann man direkt in den Himmel blicken. Für Abwechslung sorgen die vielen Flugzeuge, die den nahegelegenen Santa Monica Airport anfliegen oder verlassen. Ein großer, hinterleuchteter Ikea-Spiegel reflektiert das bunte Treiben in der Luft.
Als Hsu und McCullough den Fußboden im Badezimmer entfernten, entdeckten sie im Kriechkeller Restbestände der Original-Fliesen, die einst im Badezimmer verlegt worden waren – bunte Dreißigerjahre-Keramik in Schwarz, Rosa und Türkis – und dachten kurz darüber nach, diese in ihrem neuen Badezimmer zu verwenden. Nach einiger Überlegung entschieden sie sich jedoch gegen die leuchtenden Farben und stattdessen für die schlichtere und deutlich wärmere Variante.
Der Waschtisch ist ebenfalls aus alten Holzbalken gefertigt. Waschtischplatte und Spritzschutz sind aus edlem Calacatta-Gold-Marmor. „Wir lieben Holz einfach“, sagt McCullough. Mit seiner individuellen Maserung, Oberfläche und Farbe kann es eine wunderbar warme Atmosphäre schaffen.
Badezimmerfliesen: Eco-Gres, Coverings Etc
Der Waschtisch ist ebenfalls aus alten Holzbalken gefertigt. Waschtischplatte und Spritzschutz sind aus edlem Calacatta-Gold-Marmor. „Wir lieben Holz einfach“, sagt McCullough. Mit seiner individuellen Maserung, Oberfläche und Farbe kann es eine wunderbar warme Atmosphäre schaffen.
Badezimmerfliesen: Eco-Gres, Coverings Etc
Beide Kunstwerke im Schlafzimmer stammen von McCullough selbst. Das Werk an der rechten Wand trägt den Titel „Cassette James Brown“ und besteht aus Audiokassetten. Die meisten davon stammen aus einem Trödelladen, der schließen musste. Um sie zu befestigen, hängte er sie mit den Löchern in der Mitte jeweils an ein Stück Sperrholz. Die gesamte Installation ist durch Keilleisten an der Wand befestigt.
Für die abstrakte Weltkarte an der linken Wand verwendete McCullough Teile der alten Fußbodenheizung. Die Kontinente kreierte er mithilfe von Steckverbindern für Stromkabel. Die Wand, an der das Kunstwerk hängt, besteht ebenfalls aus den alten Holzbalken.
Für die abstrakte Weltkarte an der linken Wand verwendete McCullough Teile der alten Fußbodenheizung. Die Kontinente kreierte er mithilfe von Steckverbindern für Stromkabel. Die Wand, an der das Kunstwerk hängt, besteht ebenfalls aus den alten Holzbalken.
Foxterrier Izzy Pop entspannt sich gern mal auf dem großen Bett von Mashstudios’ Laxseries. Der dazu passende Nachttisch kommt von Urban Home.
Die Terrassentür hat das Paar neu eingebaut – heute hätten sie sogar gern noch mehr Türen nach draußen. Im Süden Kaliforniens ist es das ganze Jahr über warm, da möchten man eben nicht nur aus dem Fenster schauen.
Den Garten hat das Paar erst ein paar Jahre nach dem Umbau gestaltet. Nach zwei Jahren Bauarbeiten im Haus wollten sie zunächst einmal in Ruhe ihr neues Zuhause genießen, bevor sie den Garten zu ihrem nächsten Großprojekt machten.
Die Stühle fanden die beiden in einem Secondhand-Möbelgeschäft. Den Tisch haben sie aus Altholz selbst gebaut.
Einer der Gründe für den Kauf des Hauses waren ohne Zweifel die riesigen Yucca-Palmen, die auf dem Grundstück wachsen. Dazu pflanzten sie weitere Bäume, die in der Region besonders gut gedeihen, darunter einen Oliven- und einen Pfefferbaum. Die Terrasse ist von herrlichem französischen und spanischen Lavendel umgeben, und an der Einfahrt wächst jede Menge Strauchiges Bandkraut. An den Mauern hinter der Feuerstelle ranken Heckenkirschen hinauf.
Wandleuchte: Architect’s Boom, Lichterkette: beides Restoration Hardware
Einer der Gründe für den Kauf des Hauses waren ohne Zweifel die riesigen Yucca-Palmen, die auf dem Grundstück wachsen. Dazu pflanzten sie weitere Bäume, die in der Region besonders gut gedeihen, darunter einen Oliven- und einen Pfefferbaum. Die Terrasse ist von herrlichem französischen und spanischen Lavendel umgeben, und an der Einfahrt wächst jede Menge Strauchiges Bandkraut. An den Mauern hinter der Feuerstelle ranken Heckenkirschen hinauf.
Wandleuchte: Architect’s Boom, Lichterkette: beides Restoration Hardware
Ein weiteres Element aus Altholz ist die Wand neben der Einfahrt. Stück für Stück haben die beiden die einzelnen Holzteile miteinander verbunden und anschließend reichlich Öl aufgetragen. Dahinter verbergen sich alle möglichen praktischen Dinge für's Haus.
Die freistehende Garage wird für verschiedene Zwecke genutzt. Als die beiden eine Party veranstalteten, hat dort sogar schon mal eine Band gespielt!
Die freistehende Garage wird für verschiedene Zwecke genutzt. Als die beiden eine Party veranstalteten, hat dort sogar schon mal eine Band gespielt!
Den Außenbereich haben Hsu und McCullough mit verschiedenen Sorten Kieselsteinen und Granitsplitt befestigt. Die Einfahrt ist aus Betonbruchstücken gebaut, die sie über den Online-Kleinanzeigendienst Craigslist fanden. Die Steinplatten bestehen aus einem Sandstein namens Santa Fe Buff.
Die Feuerstelle war das finale Projekt bei der Gartengestaltung. Eigentlich wollten sie eine portable Feuerschale, aber unter denen, die in die engere Auswahl kamen, konnte sie weder der Look noch der Preis wirklich überzeugen. Und so entschieden sie sich für diese massive Alternative aus Beton, die mit kaltgewalztem Stahl von etwa einem Zentimeter Wandstärke verkleidet ist.
Stahlrahmen: vorgefertigt von Banks Welding in Los Angeles
Stahlrahmen: vorgefertigt von Banks Welding in Los Angeles
Auch wenn das Haus jetzt fertig ist – die Ideen werden den beiden wohl nie ausgehen. Was als Nächstes kommt? Vielleicht bauen sie eine zweite Etage oder verkaufen das Haus sogar wieder und starten ein ganz neues Projekt…
Details zum Umbau – durch eine Sammlung beeindruckender Vorher-Nachher-Bilder – finden Sie unten.
Details zum Umbau – durch eine Sammlung beeindruckender Vorher-Nachher-Bilder – finden Sie unten.
Hier wohnen: Peggy Hsu und Chris McCullough mit ihrem Foxterrier Izzy Pop
Im: Viertel Mar Vista, Los Angeles, USA
Auf: 106 Quadratmetern im Haupthaus (zwei Schlafzimmer, eineinhalb Badezimmer) plus 33 Quadratmeter in der separaten Garage – in einem Bungalow aus den Dreißigerjahren
Umbau und Innenarchitektur: Hsu McCullough
Besonderheit: Während des Umbaus entdecken Hsu und McCullough ein Exemplar der Los Angeles Times aus dem Jahr 1930 zwischen den Balken in der Wand.
Fotos: Clark Dugger