Houzzbesuch: Wenn das MoMA nebenan wohnt
Ein New Yorker Apartment zeigt sich vielseitig: Designikonen, Alvar Aalto als Inspiration, dazu Antikes – Nachbarschaft verpflichtet eben!
Als die Interior Designerin Kristen Rivoli das Apartment im Cesar Pelli’s Residental Tower zum ersten Mal betrat, war es seit den frühen achtziger Jahren nicht mehr renoviert worden. Nun sollte es einer Mutter mit drei Kindern als Zweitwohnung in Manhattan dienen.
Die Rundumerneuerung wurde zu einer Hommage an den berühmten Nachbarn, das Museum of Modern Art. Es lag nahe, dass die gewaltige Sammlung moderner Möbel des MoMA als Inspirationsquelle diente; aber auch das Büro und die Wohnung von Alvar Aalto gaben Anregungen für die Gestaltung der Innenräume, denn die Besitzerin liebt es sehr. Hinzu kamen Familienerbstücke, gemeinsam gekaufte Trödelteile, Objekte aus dem Shop des MoMA – und ein in letzter Minute aufgetauchter Stutzflügel.
Fotos: Greg Premru
Die Rundumerneuerung wurde zu einer Hommage an den berühmten Nachbarn, das Museum of Modern Art. Es lag nahe, dass die gewaltige Sammlung moderner Möbel des MoMA als Inspirationsquelle diente; aber auch das Büro und die Wohnung von Alvar Aalto gaben Anregungen für die Gestaltung der Innenräume, denn die Besitzerin liebt es sehr. Hinzu kamen Familienerbstücke, gemeinsam gekaufte Trödelteile, Objekte aus dem Shop des MoMA – und ein in letzter Minute aufgetauchter Stutzflügel.
Fotos: Greg Premru
Die Holzstühle sind Familienerbstücke. Rivoli ließ sie mit dem grünem Samt, der auch für die Sitzbank verwendet wurde, neu aufpolstern. Über die Vintage-Anrichte von Wakefield stolperten Rivoli und ihre Kundin zufällig in einem Antiquitätengeschäft. Sofort sagte die Kundin: „Wir müssen einen Platz dafür in der Wohnung finden!“ Jetzt dient die lange Kommode als Stauraum und Büffet.
Beim Mixen verschiedener Hölzer empfiehlt Rivoli: „Probieren Sie einfach unterschiedliche Sorten aus! Gänzlich aufeinander abstimmen lassen sie sich nie. Hier harmonieren die warmen Holztöne der Anrichte und des Parketts miteinander. Der Tisch aus dunklem Rosenholz und die ebenfalls dunklen Stühle bilden einen schönen Kontrast dazu.“
Gemälde: Fernando Amorsolo, Farmers Working and Resting, 1955
Beim Mixen verschiedener Hölzer empfiehlt Rivoli: „Probieren Sie einfach unterschiedliche Sorten aus! Gänzlich aufeinander abstimmen lassen sie sich nie. Hier harmonieren die warmen Holztöne der Anrichte und des Parketts miteinander. Der Tisch aus dunklem Rosenholz und die ebenfalls dunklen Stühle bilden einen schönen Kontrast dazu.“
Gemälde: Fernando Amorsolo, Farmers Working and Resting, 1955
Mit dem Grundriss der Küche war Rivolis Kundin sehr zufrieden, mt der Einrichtung weniger. Das Linoleum und die riesige Mikrowelle aus den Achtzigern mussten weichen, natürlich stattete Rivoli die Küche mit neuen Geräten und Schränken aus. Sie sagt: „Ich fand, dass Carrara-Marmor hier sehr modern wirkt. Aber die alte Herdplatte sah so cool aus, dass wir sie behalten wollten.“ Für maximalen Stauraum reichen die Schränke bis unter die Decke.
Die Wanduhr „Starburst“ von George Nelson (Vitra) ist ein weiteres Stück, das sich auch in der Sammlung des MoMA befindet.
Die Wanduhr „Starburst“ von George Nelson (Vitra) ist ein weiteres Stück, das sich auch in der Sammlung des MoMA befindet.
Die ursprüngliche Küchentür war aus schwerem Metall; die neue wurde auf Maß gefertigt und lässt auch geschlossen noch Licht in die Eingangshalle.
Manchmal ist es besonders schwer, den perfekten Weißton zu finden. Der Flur wurde mit „Mascarpone“ (AF-20) von Benjamin Moore gestrichen, Rivolis Lieblingsweiß.
Manchmal ist es besonders schwer, den perfekten Weißton zu finden. Der Flur wurde mit „Mascarpone“ (AF-20) von Benjamin Moore gestrichen, Rivolis Lieblingsweiß.
Weil die Kundin Alvar Aalto verehrt, wurden für das Wohnzimmer zwei seiner Lounge Chairs angeschafft. In dem Zimmer können Familie und Freunde beisammen sitzen und entspannen.
Sessel: Alvar Aalto, Armchair 400 „Tank Chair“ (Artek); schwarzer Couchtisch von Isamu Noguchi (Vitra)
Sessel: Alvar Aalto, Armchair 400 „Tank Chair“ (Artek); schwarzer Couchtisch von Isamu Noguchi (Vitra)
Im Regal wechseln sich Silber aus Familienbesitz mit ikonischen Stücken ab, die aus dem MoMA Shop stammen. „Wir wollten nicht nur die typischen Kultobjekte unterbringen. Das ist ein Zuhause und kein Museum. Man soll sich in der Einrichtung vor allem wohlfühlen.“
Das weiße Paneel am Bücherregal lässt sich so verschieben, dass der Fernseher verdeckt wird.
Das weiße Paneel am Bücherregal lässt sich so verschieben, dass der Fernseher verdeckt wird.
„Übrigens, wir müssen noch das Klavier von meiner Tante irgendwo unterbringen“ – mit diesem Satz tauchte der Stutzflügel in letzter Minute auf. Aber er passte glücklicherweise perfekt ins Wohn- und Esszimmer, ganz ohne ein Fenster auszubauen oder einen Kran zu mieten.
Die Entscheidung für die Wand in Coelinblau im großen Schlafzimmer war mutig. „Wir wollten Farbe, aber sie sollte nicht dunkel sein. Dieser Ton strahlt bei Tageslicht und ist für einen Blauton recht warm.“
Der Midcentury-Sekretär von Paul McCobb war sowohl Rivoli als auch ihrer Kundin unabhängig voneinander in einem Antiquitätengeschäft aufgefallen.
Der Midcentury-Sekretär von Paul McCobb war sowohl Rivoli als auch ihrer Kundin unabhängig voneinander in einem Antiquitätengeschäft aufgefallen.
Auch für die Beleuchtung rechts und links vom Bett wurde Rivoli im MoMA-Shop fündig: Diese einzigartigen dreibeinigen Noguchi-Tischleuchten werfen ein schönes gestreutes Licht. „Man kann auch gut damit lesen.“
Tischleuchte: Akari 3A von Isamu Noguchi (Vitra), Nachttische: Thos Moser
Tischleuchte: Akari 3A von Isamu Noguchi (Vitra), Nachttische: Thos Moser
In dem ehemaligen großen Elternschlafzimmer befindet sich nun das Schlafzimmer für die drei Töchter (das dritte Doppelbett im Raum ist hier nicht im Bild).
Damit die Mädchen sich auch mal ein bisschen voneinander abschirmen können, liegt unter jedem Bett ein solcher faltbarer Paravent aus Schichtholz, entworfen von den Eames – genau wie der Hocker aus Walnuss und der rote „Plastic Side Chair“.
Paravent, Hocker, Stuhl: Vitra
Damit die Mädchen sich auch mal ein bisschen voneinander abschirmen können, liegt unter jedem Bett ein solcher faltbarer Paravent aus Schichtholz, entworfen von den Eames – genau wie der Hocker aus Walnuss und der rote „Plastic Side Chair“.
Paravent, Hocker, Stuhl: Vitra
Auf dem Daybed können Freunde übernachten, die zu Besuch kommen.
Für mehr Platz im Schlafzimmer wurde ein begehbarer Kleiderschrank eingerichtet: „Wir haben die Wohnfläche insgesamt vergrößert, damit die Familie viel Platz hat, um zusammen zu sitzen und Freunde zu empfangen. Wir haben auch aus allen Stauräumen ein Maximum herausgeholt, indem wir die verschiedenen Hersteller baten, die Schränke so großzügig wie möglich zu gestalten.“
Für mehr Platz im Schlafzimmer wurde ein begehbarer Kleiderschrank eingerichtet: „Wir haben die Wohnfläche insgesamt vergrößert, damit die Familie viel Platz hat, um zusammen zu sitzen und Freunde zu empfangen. Wir haben auch aus allen Stauräumen ein Maximum herausgeholt, indem wir die verschiedenen Hersteller baten, die Schränke so großzügig wie möglich zu gestalten.“
Deckenleuchte: a331 von Alvar Aalto (Artek); Stühle: Erbstücke