Houzzbesuch: Ein romantischer Wehrturm mit Pool und Terrasse
Modernes Wohnen unterm Kreuzgewölbe? Dieses renovierte italienische Kulturdenkmal macht’s möglich – auch für Feriengäste
Auf einem Hügel in der Nähe von Todi in Umbrien steht der mittelalterliche Wehrturm Torre Almonte. Er gehört dem Mittelalterforscher Enrico Menestò und seiner Frau, der Architektin Maria Gabetta, die sich schon in den Neunzigerjahren seiner Renovierung annahmen. Ein Mamutprojekt, das bis 2005 dauerte. Gabetta entschied sich für einen eher zeitgenössischen Einrichtungsstil und schuf eine einzigartige Mischung aus historischen und modernen Elementen. Während die Bausubstanz ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt, verbindet die Ausstattung antike Möbel auf gelungene Weise mit Designikonen und Objekten von Kunsthandwerkern aus der Region.
Der Turm hat fünf Stockwerke, die man bequem mit dem 2003 eingebauten Aufzug erreicht. Im Erdgeschoss gibt es ein großes Wohnzimmer, eine Küche und ein Lesekabinett; in der ersten Etage befindet sich die Privatbibliothek des Hausherrn und Mittelalterforschers Enrico Menestò, die nur für akademische Forschungen zur Verfügung steht.
Die Raumaufteilung aus dem 18. und 19. Jahrhundert hat Gabetta beibehalten. Im zweiten Stock befinden sich Suiten, im dritten und vierten Stock Apartments, die jeweils zwei Doppelzimmer, zwei Bäder, ein Wohnzimmer und eine Küche enthalten.
Wie hier, im großen Erdgeschosswohnzimmer mit seinen gewölbten Decken, dominieren in den meisten Räumen Beige- und Brauntöne. Die Möbel an der Wand korrespondieren mit dem Tisch in der Mitte. Ein ortsansässiger Tischler hat ihn aus einem alten Eichenholzbalken gefertigt, der früher im Turm verbaut war. Die mit Leder bespannten Freischwinger von Marcel Breuer sorgen für Midcentury-Flair.
Die Raumaufteilung aus dem 18. und 19. Jahrhundert hat Gabetta beibehalten. Im zweiten Stock befinden sich Suiten, im dritten und vierten Stock Apartments, die jeweils zwei Doppelzimmer, zwei Bäder, ein Wohnzimmer und eine Küche enthalten.
Wie hier, im großen Erdgeschosswohnzimmer mit seinen gewölbten Decken, dominieren in den meisten Räumen Beige- und Brauntöne. Die Möbel an der Wand korrespondieren mit dem Tisch in der Mitte. Ein ortsansässiger Tischler hat ihn aus einem alten Eichenholzbalken gefertigt, der früher im Turm verbaut war. Die mit Leder bespannten Freischwinger von Marcel Breuer sorgen für Midcentury-Flair.
Hier ist eines der Zimmer zu sehen, die sich auf der zweiten Etage befinden: eine weiße Suite mit etwa 90 Quadratmetern Fläche. Das Doppelbett ist antik, die anderen Einrichtungsgegenstände modern. „Ich liebe skandinavisches Design. Die Kronleuchter sind von Slamp, die Stühle von Kartell“, sagt Gabetta.
Fast überall im Turm bilden Terrakottafliesen den Bodenbelag – mit Ausnahme der ersten Etage, wo weißer Travertin, ein poröser Kalkstein, verlegt wurde. „Wiederhergestellt oder wesentlich verändert habe ich den Fußboden nur dort, wo er zerstört war“, erklärt Gabetta.
Auch an der Zimmerdecke sind Terrakottafliesen zu sehen. Gemeinsam mit den Holzbalken verleihen sie diesem Raum seinen besonderen Charakter.
Kronleuchter: Ginetta, Slamp; Stühle: Victoria Ghost, Kartell
Fast überall im Turm bilden Terrakottafliesen den Bodenbelag – mit Ausnahme der ersten Etage, wo weißer Travertin, ein poröser Kalkstein, verlegt wurde. „Wiederhergestellt oder wesentlich verändert habe ich den Fußboden nur dort, wo er zerstört war“, erklärt Gabetta.
Auch an der Zimmerdecke sind Terrakottafliesen zu sehen. Gemeinsam mit den Holzbalken verleihen sie diesem Raum seinen besonderen Charakter.
Kronleuchter: Ginetta, Slamp; Stühle: Victoria Ghost, Kartell
Im Bild: Eine Nische im Flur des zweiten Stocks, die an die weiße Suite grenzt.
Stühle: Ron Arad für Moroso; handgefertigte Keramikvase im Deruta-Stil; Gemälde: Erik Larson
Stühle: Ron Arad für Moroso; handgefertigte Keramikvase im Deruta-Stil; Gemälde: Erik Larson
Neben der weißen gibt es im zweiten Obergeschoss noch die rote Suite – benannt nach der „Signora Rossa” („rote Dame“), einem Wandobjekt der Künstlerin Alessandra Pierelli. „Das Samtkleid steht für Luxus und verleiht dem altehrwürdigen Innenraum eine besondere Eleganz. Dazu gesellt sich ein altes Bettgestell aus Eisen, das wir zum Sofa umfunktioniert haben.“
Dieses 50 Quadratmeter große Wohnzimmer liegt in der dritten Etage. „Die alte Kommode ist ein Familienerbstück. Die Kamineinfassung aus Sandstein stammt noch aus dem 12. Jahrhundert. Die Wassily-Stühle von Marcel Breuer sind eine kleine Hommage an die Bauhaus-Ära.“
Jede der Türen im Turm befindet sich noch in ihrem Originalzustand. „Sie wurden in verschiedenen Epochen zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert angefertigt. Deshalb fallen die Holztöne so unterschiedlich aus.“
Eine der anspruchsvollsten Aufgaben während der Renovierung bestand darin, für angemessene Beleuchtung zu sorgen. „Die Dachbalken sind immer im Weg. Deshalb war es nicht ganz einfach, das Licht zu verlegen. Um die Räume gleichmäßig auszuleuchten, habe ich die LEDs mit Stahlkabeln befestigt. Einige Bereiche habe ich mit Stehleuchten ausgestattet, weil sie dort dekorativer wirken.“
Jede der Türen im Turm befindet sich noch in ihrem Originalzustand. „Sie wurden in verschiedenen Epochen zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert angefertigt. Deshalb fallen die Holztöne so unterschiedlich aus.“
Eine der anspruchsvollsten Aufgaben während der Renovierung bestand darin, für angemessene Beleuchtung zu sorgen. „Die Dachbalken sind immer im Weg. Deshalb war es nicht ganz einfach, das Licht zu verlegen. Um die Räume gleichmäßig auszuleuchten, habe ich die LEDs mit Stahlkabeln befestigt. Einige Bereiche habe ich mit Stehleuchten ausgestattet, weil sie dort dekorativer wirken.“
Hier sehen wir die Küche im dritten Stockwerk. Die anthrazitgraue Kücheninsel macht den Raum zu einem gemütlichen Ort mit leicht modernem Charakter.
Die Oberfläche des antiken Tischs wurde mit einem weißen Feinspachtel (Stucco Marmo) behandelt. Die Hängeleuchte stammt von einem Markt in der Umgebung.
Stühle: Louis Ghost, Kartell
Die Oberfläche des antiken Tischs wurde mit einem weißen Feinspachtel (Stucco Marmo) behandelt. Die Hängeleuchte stammt von einem Markt in der Umgebung.
Stühle: Louis Ghost, Kartell
Auch das Wohnzimmer auf der vierten Etage hat noch einen alten Sandsteinkamin. Die Einrichtung räumt Le Corbusier einen prominenten Platz ein: Sein berühmtes Sofa „LC2” beherrscht den Raum. Die Wände sind unbearbeitet, und Bilder aus einem Kalender des Künstlers Pietro Orazio bringen Farbe ins Zimmer.
In diesem Raum ist die Decke mit Einbauleuchten ausgestattet. Das war möglich, weil sie ohnehin ausgebessert werden musste: Die Originalstruktur aus Stein war nicht mehr stabil und hatte Risse an der Oberfläche. Gabetta verstärkte sie zunächst mit einem Metallgerüst, verfüllte die Risse mit Kunstharz und sicherte die Decke schließlich mit Drahtgeflecht ab.
„Die Räume gehen fließend ineinander über und sind sehr wohnlich. Auch wenn sie ziemlich groß sind, hat man das Gefühl, alles Nötige ist in Reichweite. Erbstücke treffen auf Designermöbel. Das gibt dem Haus seine warme und behagliche Ausstrahlung“, sagt die Fotografin Francesca Pagliai, von der die Aufnahmen für diesen Artikel stammen. „Der Turm steht ganz allein mitten in der Landschaft, von jeder Seite kommt Licht hinein. Deshalb ist es überall sehr hell, jeder Raum wird eindrucksvoll mit Tageslicht versorgt.“
Schwarzes Sofa: LC2, Cassina
In diesem Raum ist die Decke mit Einbauleuchten ausgestattet. Das war möglich, weil sie ohnehin ausgebessert werden musste: Die Originalstruktur aus Stein war nicht mehr stabil und hatte Risse an der Oberfläche. Gabetta verstärkte sie zunächst mit einem Metallgerüst, verfüllte die Risse mit Kunstharz und sicherte die Decke schließlich mit Drahtgeflecht ab.
„Die Räume gehen fließend ineinander über und sind sehr wohnlich. Auch wenn sie ziemlich groß sind, hat man das Gefühl, alles Nötige ist in Reichweite. Erbstücke treffen auf Designermöbel. Das gibt dem Haus seine warme und behagliche Ausstrahlung“, sagt die Fotografin Francesca Pagliai, von der die Aufnahmen für diesen Artikel stammen. „Der Turm steht ganz allein mitten in der Landschaft, von jeder Seite kommt Licht hinein. Deshalb ist es überall sehr hell, jeder Raum wird eindrucksvoll mit Tageslicht versorgt.“
Schwarzes Sofa: LC2, Cassina
Oben auf dem Turm befindet sich eine fast 200 Quadratmeter große Dachterrasse, die an jeder Seite offen ist und atemberaubende Ausblicke auf die hügelige Landschaft bietet.
Die Möbel, die hier stehen, stammen von Handwerkern aus der Region. Neben einigen Liegen und einer Grillausrüstung gibt es hier einen großen Tisch, an dem bis zu 12 Personen Platz finden.
Die Möbel, die hier stehen, stammen von Handwerkern aus der Region. Neben einigen Liegen und einer Grillausrüstung gibt es hier einen großen Tisch, an dem bis zu 12 Personen Platz finden.
Eines der interessantesten Details ist der große Swimmingpool (3 x 15 Meter). Er hat ein Holzdeck und liegt im Obstgarten, der den Turm umgibt. Die Beplankung passt sich farblich in die Landschaft ein.
Weitere Houzzbesuche auf dem Land
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Hier urlauben: Feriengäste
In: Todi, Umbrien, Italien
Auf: 700 Quadratmetern, die sich auf fünf Stockwerke zu je 140 Quadratmetern verteilen. Der Turm steht auf einem zwei Hektar großen Grundstück.
Baujahr: 12. Jahrhundert
Renovierung: Begonnen in den Neunzigerjahren, beendet 2005
Architektin: Raffaella Maria Gabetta
Interessant: Gästezimmer, Suiten und sogar der gesamte Turm können hier gebucht werden
Fotos: Francesca Pagliai
Der mittelalterliche Wehrturm ist von einem privaten Park und einem Olivenhain mit mehr als 180 Bäumen umgeben. Teile des gut 25 Meter hohen Gebäudes gehen auf das 12. Jahrhundert zurück; im späten 14. Jahrhundert wurde es erweitert und zum Wohnhaus umgewandelt, 1954 schließlich wurde der Torre unter Denkmalschutz gestellt. Nach der Renovierung können heute Feriengäste hier absteigen.
Als sich Hausherrin und Architektin Raffaella Maria Gabetta der Renovierung annahm, veränderte sie seine Baustruktur nicht. „Ich habe den Turm renoviert und ihm vorsichtig einige neue Elemente hinzuzufügen. Ich wollte keine historische Kulisse aufbauen, sondern habe nur Dinge ersetzt, an denen der Zahn der Zeit genagt hatte“, erläutert Gabetta.