Houzzbesuch: Schlicht und dennoch luxuriös – ein Landhaus macht’s vor
Skandinavischer Stil-Gipfel: Dänische Designer verwandelten ein verlassenes Bauernhaus in das Feriendomizil einer schwedischen Familie
Für manche ist Luxus gleichbedeutend mit Üppigkeit: Seidenkissen, schwer beladene Kronleuchter, teure Teppiche. Andere entdecken Luxus eher in den einfachen Dingen. Ganz nach der Devise: Wer weniger besitzt, kann die Dinge manchmal besser genießen. Ein perfektes Beispiel dafür ist dieses Haus in Skåne, in der schwedischen Österlen-Region. Als die heutigen Eigentümer das verlassene Bauernhaus entdeckten, befand es sich in einem ziemlich armseligen Zustand – aber die Lage in einem Badeort mit Strand war unwiderstehlich schön.
Jonas Labbé und Johannes Schotanus von LASC Studio in Kopenhagen erhielten den Auftrag, das heruntergekommene Gebäude zu modernisieren – die Kunden, ein Stockholmer Paar mit zwei Kindern, hatten jedoch nur ein begrenztes Budget zur Verfügung. Auch deshalb entschieden sich Labbé und Schotanus dafür, mit ganz einfachen Materialien zu arbeiten. Sie öffneten die Räume und kombinierten traditionelle mit zeitgenössischen Elementen. Das Ergebnis ist klar, minimalistisch und zeigt Luxus in seiner einfachsten Form.
Wir zeigen Ihnen das Haus im Zustand kurz vor dem Einzug der Familie – denn ohne Möbel tritt das gestalterische Konzept besonders deutlich hervor.
Jonas Labbé und Johannes Schotanus von LASC Studio in Kopenhagen erhielten den Auftrag, das heruntergekommene Gebäude zu modernisieren – die Kunden, ein Stockholmer Paar mit zwei Kindern, hatten jedoch nur ein begrenztes Budget zur Verfügung. Auch deshalb entschieden sich Labbé und Schotanus dafür, mit ganz einfachen Materialien zu arbeiten. Sie öffneten die Räume und kombinierten traditionelle mit zeitgenössischen Elementen. Das Ergebnis ist klar, minimalistisch und zeigt Luxus in seiner einfachsten Form.
Wir zeigen Ihnen das Haus im Zustand kurz vor dem Einzug der Familie – denn ohne Möbel tritt das gestalterische Konzept besonders deutlich hervor.
Die Bauweise in dieser Gegend ist üblicherweise eher bodenständig. Mit Innenhöfen schützen sich die Bewohner vor der weitläufigen, oft stürmischen Umgebung. Die Kunden wussten, wie ein klassisches Wohnhaus in Österlen aussieht; aber sie wollten darüber hinaus einen Ort, an dem sie die Natur genießen können.
Fenster und Fußböden beließen die Architekten Labbé und Schotanus im Originalzustand. Aber sie entfernten fast zwei Drittel der Innenwände, um den Räumen eine offene Loft-Atmosphäre zu verleihen. Sie bauten zudem größere Fenster ein, deren Rahmen optisch im Putz verschwinden. Auf diese Weise fügen sich die Eindrücke von draußen beinahe nahtlos in das Haus ein.
In den Wohnraum setzte das LASC-Team einen aufgearbeiteten dänischen Ofen aus den sechziger Jahren. Durch das schöne Einzelstück entsteht eine rustikale und authentische Atmosphäre.
Ofen: „Klassic“, Wittus
Mehr: Von nostalgisch bis innovativ – 10 heiße Öfen für kalte Tage >>>
In den Wohnraum setzte das LASC-Team einen aufgearbeiteten dänischen Ofen aus den sechziger Jahren. Durch das schöne Einzelstück entsteht eine rustikale und authentische Atmosphäre.
Ofen: „Klassic“, Wittus
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Die Designer griffen auf eine minimale Materialpalette zurück. Zum Einsatz kamen fast ausschließlich Kiefernholz, Beton und Gips. „Wir begriffen die Beschränkung als Herausforderung, einmal ganz neu darüber nachzudenken, was wir mit dem Begriff Unterkunft verbinden und ein bisschen damit zu spielen“, erläutert Labbé.
Schwarzer Stuhl: „Chair One“, Konstantin Grcic für Magis (in div. Farben, mit versch. Untergestellen erhältlich)
Schwarzer Stuhl: „Chair One“, Konstantin Grcic für Magis (in div. Farben, mit versch. Untergestellen erhältlich)
Auch wenn überall im Gebäude kräftige Blau- und Orangetöne leuchten, sind die Farben insgesamt doch schlicht und zurückhaltend – abgestimmt auf die karge Außenwelt. Während der eher blasse Teil der Farbpalette sich mit der Umgebung verbindet, stehen die blauen und orangefarbenen Akzente für Komfort und Nostalgie – es ist eine sehr individuelle Assoziation: Die Farben erinnern die Kunden an die Zeit, in der sie in China lebten und die Sommertage an einem nahegelegenen Strand verbrachten.
Blau und Orange markieren vor allem die Übergänge. Wenn man durch das Haus streift, kommt es einem vor, als würden die farbigen Flächen plötzlich hervorspringen, nur um dann an der nächsten Ecke wieder zu verschwinden.
Leuchte: „Ribbon“, Claire Norcross für Habitat (nicht mehr im Handel)
Blau und Orange markieren vor allem die Übergänge. Wenn man durch das Haus streift, kommt es einem vor, als würden die farbigen Flächen plötzlich hervorspringen, nur um dann an der nächsten Ecke wieder zu verschwinden.
Leuchte: „Ribbon“, Claire Norcross für Habitat (nicht mehr im Handel)
Von Anfang an versahen die Designer das Haus mit einem Look, den sie als „immateriellen Luxus“ beschreiben. Während einfache Bretter aus Kiefernholz den Fußboden und die Wände bedecken, rückt die knallig blaue Treppe in den Fokus.
„Das Haus ist sehr bescheiden“, sagt Labbé. „Luxus wird hier vor allem mit Einzigartigkeit und Schlichtheit gleichgesetzt.“
„Das Haus ist sehr bescheiden“, sagt Labbé. „Luxus wird hier vor allem mit Einzigartigkeit und Schlichtheit gleichgesetzt.“
In der oberen Etage überrascht eine versteckte Tür im lichtdurchfluteten Schlafraum: Die Kiefernholztür fügt sich nahtlos in die vertäfelte Wand ein. Wird sie geöffnet, machen sich Farbreflexe in Neon-Orange breit. „Wir arbeiten gerne auf diese Weise“, sagt Schotanus. „Wir mögen Lösungen und Ausdrucksmöglichkeiten, die überraschen und zugleich vertraut sind.“
Steht die Tür zum Schlafzimmer offen, ist vom Bett der Wohnbereich im Erdgeschoss zu sehen. Auf diese Weise bekommt das Gebäude einen echten Loft-Charakter. Überhaupt hatte sich das Team zum Ziel gesetzt, die Räume so weit wie möglich zu öffnen. Dazu mussten einige Balken und andere Teile des Tragwerks entfernt werden. Auch wurden Türen und Fenster vergrößert. Kurz und gut: Das ursprüngliche Haus musste quasi ganz neu erfunden werden.
Ganz im Sinne des modernen skandinavischen Stils ist die Ausstattung schlicht und zurückhaltend. Wohlig warm wird es durch die Sonne, die überall im Haus durch die Fenster strömt und die kiefernholzvertäfelten Wände in ein behagliches Licht hüllt.
Lounge Chair: „Hee“, Hay (in div. Farben)
Mehr: Was ist eigentlich… skandinavischer Stil? >>>
Lounge Chair: „Hee“, Hay (in div. Farben)
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Besonders angetan waren die Kunden und das LASC-Team von einer alten Waschküche, die dem Bauernhaus angegliedert war und jetzt als Badehaus dient. Auch sie erhielt das charakteristische Erscheinungsbild: Spielerische und moderne Gartenmöbel – wie die „Acapulco Chairs” in Türkis und Gelb – lockern die traditionelle Gebäudestruktur auf.
Das Team legte Wert darauf, dass sich die landschaftliche Schönheit der Österlen-Region auch im Bad wiederfindet. Deshalb wurde sowohl die Duschkabine, wie auch die Stehfläche aus Holz gefertigt. Und natürlich kam nur eine Regendusche in Frage.
Mehr: Gewusst wie – Tipps rund um die Verwendung von Holz im Bad >>>
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Die Badewanne befindet sich am anderen Ende des Badehauses direkt vor einem lichtdurchflutendem Fenster. Die Sitzbank unterhalb des Fenster besteht aus Beton und ist beheizbar. Das schlichte Design lenkt den Blick nach draußen – dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Innenraum und Umgebung. In dieser Badewanne träumen, ganz nah an der Natur – so haben sich die Bewohner den Feriengenuss ausgemalt.
Mehr: Traumhaft schön: 10 Badewannen mit spektakulärem Ausblick >>>
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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