Architektur
Houzzbesuch: So modern wohnt es sich in Hanglage am Ortsrand
„Wie ein gelandetes Ufo“: Ungewöhnlich organische Architektur mit offener Wohnlandschaft und Ausblick auf den Kraichgau
Bei diesem Haus trifft natürliche auf artifizielle Landschaft, Moderne auf Tradition: Exponiert am Ortsrand wurde das Haus in den beschaulichen Kraichgau hineingesetzt. Die zwei weniger einsehbaren Innenhöfe wurden angelegt, um den Kontrast zur Natur, in der das Haus steht, zu verdeutlichen. Traditionelle Fensterläden treffen auf moderne, organische Formen. Mit ihrer runden Architektur ist die offen gestaltete Wohnlandschaft, wie der Architekt Daniel Henecka sie benennt, alles andere als gewöhnlich.
Auf einen Blick:
Hier wohnt: eine Familie mit drei Kindern und einer Katze
In: Zeutern (Kraichgau) bei Bruchsal, Baden-Württemberg
Auf: 304 Quadratmetern Wohnfläche
Experte: Daniel Henecka von Henecka Architekten
Fotos von Daniel Vieser
Auf einen Blick:
Hier wohnt: eine Familie mit drei Kindern und einer Katze
In: Zeutern (Kraichgau) bei Bruchsal, Baden-Württemberg
Auf: 304 Quadratmetern Wohnfläche
Experte: Daniel Henecka von Henecka Architekten
Fotos von Daniel Vieser
Traditionelle Materialien
„Das Haus ist sehr ungewöhnlich“, befindet Daniel Henecka. „Wir haben traditionelle Materialien verwendet, da wir der abstrakten und modernen Form des Hauses mit eher handwerklichen Oberflächen eine gewisse Bodenständigkeit als Gegenpol geben wollten.“ Die Fensterläden verleihen dem Haus einen traditionellen Anklang, dazu der raue Putz und Abdeckungen aus Kupfer wie an den Fensterbänken.
„Das Haus ist sehr ungewöhnlich“, befindet Daniel Henecka. „Wir haben traditionelle Materialien verwendet, da wir der abstrakten und modernen Form des Hauses mit eher handwerklichen Oberflächen eine gewisse Bodenständigkeit als Gegenpol geben wollten.“ Die Fensterläden verleihen dem Haus einen traditionellen Anklang, dazu der raue Putz und Abdeckungen aus Kupfer wie an den Fensterbänken.
Der Hauskörper besteht zu 90 Prozent aus Stahlbeton, so Daniel Henecka: „Die Auskragung hat optische und praktische Gründe und bietet auf der Terrasse natürlichen Sonnenschutz.“ In die Decken sind Einbaulautsprecher integriert, so auch in der Auskragung im Außenbereich.
Einen Architekten für Ihr Traumhaus finden Sie hier
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Ausblick inszenieren
„Ziel war es, beim Durchschreiten der verschiedenen Ebenen des Hauses immer wieder die Aussicht auf den Kraichgau genießen zu können“, erklärt Daniel Henecka. In der abgehängten Decke im Küchenbereich sind Abzugshaube und Lautsprecher integriert.
„Ziel war es, beim Durchschreiten der verschiedenen Ebenen des Hauses immer wieder die Aussicht auf den Kraichgau genießen zu können“, erklärt Daniel Henecka. In der abgehängten Decke im Küchenbereich sind Abzugshaube und Lautsprecher integriert.
Geplante Wohnlandschaft
Der Wohnbereich ist ein offenes Split-Level. Dabei lädt die große Treppe zum Hinsetzen ein. Das verschlossene Modell, wo sich Tür an Tür reiht, sei überholt, so der Architekt, man wolle sich nicht mehr einengen. „Der Wohnraum ist wie eine Landschaft, nur geplant“, ist Daniel Henecka überzeugt. Die Bezüge zwischen Außen und Innen spielen in diesem Haus eine wichtige Rolle.
Der Wohnbereich ist ein offenes Split-Level. Dabei lädt die große Treppe zum Hinsetzen ein. Das verschlossene Modell, wo sich Tür an Tür reiht, sei überholt, so der Architekt, man wolle sich nicht mehr einengen. „Der Wohnraum ist wie eine Landschaft, nur geplant“, ist Daniel Henecka überzeugt. Die Bezüge zwischen Außen und Innen spielen in diesem Haus eine wichtige Rolle.
„Das Wohnzimmer geht zum rückwärtig gelegenen, intimen Innenhof“, erklärt der Experte. Die privaten, weniger einsehbaren Innenhöfe mit ihren artifiziell angelegten Gärten sollten im Kontrast zu der natürlich gewachsenen Umgebung des Hauses stehen.
Akustik
Die Wohnzimmerdecke ist eine Streulochdecke. Diese Trockenbauplatte hat eine akustische Funktion inne, wie Daniel Henecka erklärt: „Der Schall wird durch die Löcher gebrochen. Das ist ein einfaches Mittel, damit es in offenen Räumen nicht hallt.“ Durch eine Lichtkuppel als Dachfenster gelangt noch mehr Helligkeit in den Wohnbereich.
Akustik
Die Wohnzimmerdecke ist eine Streulochdecke. Diese Trockenbauplatte hat eine akustische Funktion inne, wie Daniel Henecka erklärt: „Der Schall wird durch die Löcher gebrochen. Das ist ein einfaches Mittel, damit es in offenen Räumen nicht hallt.“ Durch eine Lichtkuppel als Dachfenster gelangt noch mehr Helligkeit in den Wohnbereich.
Das Schrägdach macht sich im Wohnbereich bemerkbar. „Das Wohnzimmer hat an der niedrigsten Stelle ein lichte Raumhöhe von 3,30 Metern, an der höchsten von 5,70 Metern“, erklärt Daniel Henecka.
Abgerundete Wegführung
Die Treppe mit abgerundetem Zwischenpodest führt in das erste Obergeschoss. „Der Gang durch das Haus ist mit Rundungen versehen“, so der Architekt. Die abgerundete Wegführung ist angelehnt an natürliche Formen. „Ich habe nichts gegen Ecken“, lacht der Profi, „aber Rundungen passen zu diesem Projekt, da sich das Haus damit organisch in den Hang einfügt.“
Abgerundete Wegführung
Die Treppe mit abgerundetem Zwischenpodest führt in das erste Obergeschoss. „Der Gang durch das Haus ist mit Rundungen versehen“, so der Architekt. Die abgerundete Wegführung ist angelehnt an natürliche Formen. „Ich habe nichts gegen Ecken“, lacht der Profi, „aber Rundungen passen zu diesem Projekt, da sich das Haus damit organisch in den Hang einfügt.“
Gemeinsamer Bereich durch Schiebetüren
Das erste Obergeschoss gehört den Kindern. Hier befinden sich die drei Kinderzimmer, die durch Schiebetüren miteinander verbunden sind, so der Architekt. „So können die Kinder, die noch etwas kleiner sind, von einem zum anderen Kinderzimmer gehen und sich gegenseitig besuchen. Auch abends, wenn die Zimmertüren bereits verschlossen sind, haben sie so einen gemeinsamen Bereich“, erklärt Daniel Henecka. In der Nische neben den Schiebetüren befindet sich jeweils ein Kinderschreibtisch.
Das erste Obergeschoss gehört den Kindern. Hier befinden sich die drei Kinderzimmer, die durch Schiebetüren miteinander verbunden sind, so der Architekt. „So können die Kinder, die noch etwas kleiner sind, von einem zum anderen Kinderzimmer gehen und sich gegenseitig besuchen. Auch abends, wenn die Zimmertüren bereits verschlossen sind, haben sie so einen gemeinsamen Bereich“, erklärt Daniel Henecka. In der Nische neben den Schiebetüren befindet sich jeweils ein Kinderschreibtisch.
Ausgang auf Dachterrasse
Das Dachgeschoss ist der Elternbereich, mit Schlafzimmer, Ankleide und Badmöbeln mit Anschluss zur Dachterrasse. „Die frei stehende Badewanne und die Waschbecken sind integriert in das Elternschlafzimmer, intimeres Sanitär wie das WC sind gesondert in einem Badezimmer untergebracht“, so der Architekt. Die große Schiebetür bietet vom Elternschlafzimmer direkten Zugang auf die Dachterrasse.
Das Dachgeschoss ist der Elternbereich, mit Schlafzimmer, Ankleide und Badmöbeln mit Anschluss zur Dachterrasse. „Die frei stehende Badewanne und die Waschbecken sind integriert in das Elternschlafzimmer, intimeres Sanitär wie das WC sind gesondert in einem Badezimmer untergebracht“, so der Architekt. Die große Schiebetür bietet vom Elternschlafzimmer direkten Zugang auf die Dachterrasse.
Das Grundstück links daneben gehört übrigens auch dem Bauherrn. Er bebaute dieses aber nicht, sondern ließ dort eine Magerwiese entstehen. Magerwiesen bieten Lebensraum für Kräuter und kleine Büsche und zeichnen sich durch besonders nährstoffarme Böden aus, weiß der Architekt. „In der Tat war der Boden im Ausgangszustand nicht mager genug, es wurde zusätzlich nährstoffarmer Boden zugefügt, damit die regionaltypische Vegetation der Magerwiesen entstehen kann“, erzählt Daniel Henecka.
Organische Formen
Das Dach ist begehbar, vom hinteren Innenhof gelangt man theoretisch auf das Dach, so der Architekt. „Das Haus wächst organisch aus dem Hang heraus und schmiegt sich an die Landschaft an.“
Organische Formen
Das Dach ist begehbar, vom hinteren Innenhof gelangt man theoretisch auf das Dach, so der Architekt. „Das Haus wächst organisch aus dem Hang heraus und schmiegt sich an die Landschaft an.“
„Das Haus als artifizielle Wohnlandschaft in seiner abstrakten Form wirkt fast schon wie ein Ufo, das in der Natur gelandet ist“, meint Daniel Henecka.
Die Lage in dem beschaulichen Dorf macht das Haus in diesem Sinne besonders: „Wenn man ehrlich ist, erwartet man solch ein Haus nicht in diesem kleinen Ort. Häuser sollen polarisieren“, macht der Architekt Daniel Henecka seinen Standpunkt deutlich. „Ich bin mir sicher, dass es Leute gibt, die dieses Haus nicht schön finden. Zwei Dinge spornen mich bei der Arbeit an. Einmal, dass wir ein schönes Ergebnis erhalten, das gefällt. Zum anderen, dass es etwas Besonderes wird, was über die allgemeine Schönheit hinausgeht.“
Mehr zu den Themen im Projekt:
Schallschutz: Welche Maßnahmen gegen störende Geräusche sind effektiv?
Hanggärten: Tipps zum Planen und Anlegen
Wann lohnt sich ein Splitlevel?
Bauen am Hang ist anders – Tipps und Beispiele
Houzzbesuch: Ein Haus wie eine helle Muschel
Die Lage in dem beschaulichen Dorf macht das Haus in diesem Sinne besonders: „Wenn man ehrlich ist, erwartet man solch ein Haus nicht in diesem kleinen Ort. Häuser sollen polarisieren“, macht der Architekt Daniel Henecka seinen Standpunkt deutlich. „Ich bin mir sicher, dass es Leute gibt, die dieses Haus nicht schön finden. Zwei Dinge spornen mich bei der Arbeit an. Einmal, dass wir ein schönes Ergebnis erhalten, das gefällt. Zum anderen, dass es etwas Besonderes wird, was über die allgemeine Schönheit hinausgeht.“
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Houzzbesuch: Ein Haus wie eine helle Muschel
Die exponierte Lage am Rande der kleinen Ortschaft Zeutern wird dem Wohnhaus gerecht, dessen Optik so hervorstechend ist. Seit zwei Jahren wohnt die Familie nun in ihrem Haus, jedoch hat sich der Bau seit Beginn der Planung 2012 über viele Jahre hingezogen: „Es kamen noch neue Wünsche hinzu, wie Sauna, Outdoor-Küche und Whirlpool“, erläutert der Architekt Daniel Henecka.