Umbau in München: Kosten und Qualität unter einem Dach
Mit Blick auf späteren Eigenbedarf wurde in Schwabing eine Wohnung mit hochwertigen Materialien saniert
Schnell und billig, dafür nach jedem Mieterwechsel sanieren? Das kam für die Bauherren nicht infrage. Auch wenn sie erst in ferner Zukunft selbst in die Wohnung einziehen möchten, sollte sie schon jetzt so saniert werden, dass dies später nicht mehr nötig sein würde. Architektin Eva Petri, die gemeinsam mit Birte Raff das Büro pur architekten führt, hat bei allen Maßnahmen Qualität und Kosten gegeneinander abgewogen.
VORHER: Ein langer, dunkler Flur sowie unzusammenhängend angeordnete Räume mit einer winzigen Küche und nur einem Bad standen dem Wohnkonzept entgegen. Einige Wände mussten weichen, um dem Wohnraum mehr Leichtigkeit und Großzügigkeit zu schenken. Mit dem Durchbruch wirkt der Flur jetzt, als wäre er ein Teil des großzügigen und lichtdurchfluteten Wohnbereichs. Und jedes der zwei Schlafzimmer bekam ein Bad.
„Bei dem einen Bad hatten wir das erst gar nicht für möglich gehalten. Doch der Installateur hat uns eine Hebeanlage eingebaut und die Position des weit vom Fallrohr entfernten Bades dadurch ermöglicht“, freut sich Eva Petri, die damit einen wichtigen Wunsch der Bauherren erfüllen konnte. Zu den Sanierungsmaßnahmen gehörte auch die Erneuerung der kompletten Haustechnik. Zudem begleitete ein Sachverständiger den gesamten Umbau, um auch die Ansprüche der übrigen Wohnungseigentümer des Hauses nach dem Wohnungseigentumsgesetz angemessen zu wahren. Trotz der insgesamt recht umfangreichen Maßnahmen war innerhalb eines guten halben Jahres der gesamte Umbau fertig.
„Bei dem einen Bad hatten wir das erst gar nicht für möglich gehalten. Doch der Installateur hat uns eine Hebeanlage eingebaut und die Position des weit vom Fallrohr entfernten Bades dadurch ermöglicht“, freut sich Eva Petri, die damit einen wichtigen Wunsch der Bauherren erfüllen konnte. Zu den Sanierungsmaßnahmen gehörte auch die Erneuerung der kompletten Haustechnik. Zudem begleitete ein Sachverständiger den gesamten Umbau, um auch die Ansprüche der übrigen Wohnungseigentümer des Hauses nach dem Wohnungseigentumsgesetz angemessen zu wahren. Trotz der insgesamt recht umfangreichen Maßnahmen war innerhalb eines guten halben Jahres der gesamte Umbau fertig.
In die Zukunft gedacht
„Wir mussten bei der Planung die Anforderungen eines Mieters, aber auch die spätere Nutzung durch die Bauherren berücksichtigen“, beschreibt Eva Petri ihren Auftrag. Um später die Bäder nicht komplett erneuern zu müssen, wurde schon jetzt viel Stauraum eingeplant und mit Einbauten umgesetzt.
„Wir mussten bei der Planung die Anforderungen eines Mieters, aber auch die spätere Nutzung durch die Bauherren berücksichtigen“, beschreibt Eva Petri ihren Auftrag. Um später die Bäder nicht komplett erneuern zu müssen, wurde schon jetzt viel Stauraum eingeplant und mit Einbauten umgesetzt.
In den Bädern hat die Architektin Nischen und einen geräumigen Waschtisch vorgesehen. Bei allen Entscheidungen galt: Was später erneuert werden muss, wird nicht eingebaut. Aus diesem Grund verzichteten die Bauherren auf den Einbau einer Ankleide.
VORHER: Ein Mix aus verschiedenen Bodenbelägen und eine mit kariertem Stoff bespannte Eingangstür entsprach nicht dem ästhetischen Anspruch der Bauherren und wurde entfernt. Die Kastenfenster hingegen mussten laut Denkmalschutzbehörde erhalten werden und die Wohnungstür wurde denkmalgerecht erneuert.
Versteckte Eigenheiten
Die Beleuchtung in Bad und Wohnküche haben die Architektinnen gleich mit geplant und mit Aufbaustrahlern umgesetzt. Was sie ebenfalls verwirklichen konnten, war ein Hauswirtschaftsbereich. Der ist in einem geräumigen Einbaumöbel im breiten Flur untergebracht. „Besonders der aus Mexiko stammenden Bauherrin war der Hauswirtschaftsbereich wichtig, gehört der für sie doch unbedingt zu einer funktionierenden Wohnung“, erklärt Eva Petri.
Versteckte Eigenheiten
Die Beleuchtung in Bad und Wohnküche haben die Architektinnen gleich mit geplant und mit Aufbaustrahlern umgesetzt. Was sie ebenfalls verwirklichen konnten, war ein Hauswirtschaftsbereich. Der ist in einem geräumigen Einbaumöbel im breiten Flur untergebracht. „Besonders der aus Mexiko stammenden Bauherrin war der Hauswirtschaftsbereich wichtig, gehört der für sie doch unbedingt zu einer funktionierenden Wohnung“, erklärt Eva Petri.
Hochwertig und strapazierfähig
Wie passen Eichenparkett, Einbaumöbel aus Esche und weiß beschichtete Küchenfronten zusammen? Optisch ohnehin gut, doch bei der Materialwahl stand die Betonung auf strapazierfähig und hochwertig im Vordergrund. „In der Fläche haben wir meist robusteres Material verwendet. Details wie Kanten und Griffe aus Massivholz oder die hochwertige Sanitärausstattung zeigen aber den Designanspruch, mit dem wir bei den Bauherren offene Türen eingerannt haben“, erzählt Petri.
Wie passen Eichenparkett, Einbaumöbel aus Esche und weiß beschichtete Küchenfronten zusammen? Optisch ohnehin gut, doch bei der Materialwahl stand die Betonung auf strapazierfähig und hochwertig im Vordergrund. „In der Fläche haben wir meist robusteres Material verwendet. Details wie Kanten und Griffe aus Massivholz oder die hochwertige Sanitärausstattung zeigen aber den Designanspruch, mit dem wir bei den Bauherren offene Türen eingerannt haben“, erzählt Petri.
Verwirklicht haben die Architektinnen diesen Ansatz auch beim Spritzschutz in Küche und Bad, wo eine spezielle, Wasser abweisende Spachtelmasse verwendet wurde.
Schallgedämmt und warm
Von den Umbaumaßnahmen profitieren hier auch die Nachbarn. Denn der Fußboden und die Wohnungstrennwände wurden aufwendig schallgedämmt. Und auch was die Wärme angeht, haben die Bauherren den Weg für andere Eigentümer bereitet. Zusätzlich zur neuen Fußbodenheizung haben sie einen Schwedenofen aufgestellt, der vom Kaminkehrer an einen der vorhandenen Kaminzüge angeschlossen wurde. Dafür waren Absprachen mit den anderen Eigentümern notwendig. Zudem musste auf dem Dach ein Zugang für den Kaminkehrer geschaffen werden. Damit haben künftig auch andere Eigentümer die Möglichkeit, einen Ofen in ihren Wohnungen zu nutzen. „Das ganze Drumherum war kostspieliger als der Ofen selbst“, erzählt die Architektin.
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Haben Sie einen ähnlichen Umbau mit einem Experten realisiert? Berichten Sie von Ihren Erfahrungen in den Kommentaren!
Von den Umbaumaßnahmen profitieren hier auch die Nachbarn. Denn der Fußboden und die Wohnungstrennwände wurden aufwendig schallgedämmt. Und auch was die Wärme angeht, haben die Bauherren den Weg für andere Eigentümer bereitet. Zusätzlich zur neuen Fußbodenheizung haben sie einen Schwedenofen aufgestellt, der vom Kaminkehrer an einen der vorhandenen Kaminzüge angeschlossen wurde. Dafür waren Absprachen mit den anderen Eigentümern notwendig. Zudem musste auf dem Dach ein Zugang für den Kaminkehrer geschaffen werden. Damit haben künftig auch andere Eigentümer die Möglichkeit, einen Ofen in ihren Wohnungen zu nutzen. „Das ganze Drumherum war kostspieliger als der Ofen selbst“, erzählt die Architektin.
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Hier wohnen: jetzt Mieter, später die Bauherren
Auf: 114 Quadratmetern
In: München-Schwabing
Besonderheit: trotz Vermietung wurde auf hohe Qualität geachtet
Kosten: rund 2.100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (reine Baukosten, inkl. Einbaumöbel, Kamin und Leuchten)
Experten: pur architekten
Fotos: Philipp Nemenz
Nachhaltig und zeitlos sanieren
Erst wenn die beiden Kinder aus dem Haus sind, wollen die Bauherren selbst in die Wohnung einziehen, wie Architektin Eva Petri von pur architekten erzählt: „Die Bauherren hatten die Wohnung vermietet gekauft. Die Mieterin blieb bis zu ihrem Tod dort wohnen.“ Erst danach dachten die Bauherren über eine Sanierung nach. Es sollte wieder vermietet werden, kurzzeitig war auch eine Plattform für Vermietungen auf Zeit im Gespräch. Doch diese Idee wurde verworfen. Nicht verworfen wurde hingegen der Ansatz, hochwertigen Wohnraum anzubieten.