Dachausbau: 60 Quadratmeter an Wohnfläche hinzugewonnen
In jeder Hinsicht ein Gewinn: Aus einem Dachgeschoss ohne Stehhöhe wird ein Wohnraum bei maximaler Raumhöhe von 5 Metern
Ob man denn nicht mehr aus dem Dach machen könne, fragten die Hausbesitzer den Interior Designer Carlo André. Sie wollten in ihrem Haus Energie einsparen und Platz gewinnen. Das Resultat des Dachausbaus sind 60 Quadratmeter zusätzliche Wohnfläche, inklusive Platz für die Modelleisenbahn des Hausherrn. Dafür wurde der alte Dachstuhl entfernt und das Haus mit neuer Haustechnik, Wärmedämmung und einem zweiseitigen Satteldach versehen, das mehr Bewegungsfreiheit und Nutzfläche bietet.
VORHER: Kein Dach über dem Kopf
Das Haus verfügte vorher über ein sogenanntes kaltes Dach: Es war ungedämmt und wurde wegen der geringen Höhe nicht genutzt. „Als wir den Dachstuhl abbrachen, hatten die Bewohner sprichwörtlich für zwei Wochen kein Dach über dem Kopf und zudem ein Loch in der Decke, da eine Wangentreppe ins Dachgeschoss eingebaut wurde“, erzählt Carlo André. Die Arztpraxis im Hochparterre des Hauses unterbrach ihren Betrieb während des Umbaus nur für wenige Tage.
Die Eigentümer kauften das Haus 2000 und bewohnten seitdem das erste Geschoss. 2008 zog eine Frauenarztpraxis ins Hochparterre. Durch den Ausbau des Dachgeschosses hat sich die Wohnung der Bauherren in eine Maisonettewohnung verwandelt.
Das Haus verfügte vorher über ein sogenanntes kaltes Dach: Es war ungedämmt und wurde wegen der geringen Höhe nicht genutzt. „Als wir den Dachstuhl abbrachen, hatten die Bewohner sprichwörtlich für zwei Wochen kein Dach über dem Kopf und zudem ein Loch in der Decke, da eine Wangentreppe ins Dachgeschoss eingebaut wurde“, erzählt Carlo André. Die Arztpraxis im Hochparterre des Hauses unterbrach ihren Betrieb während des Umbaus nur für wenige Tage.
Die Eigentümer kauften das Haus 2000 und bewohnten seitdem das erste Geschoss. 2008 zog eine Frauenarztpraxis ins Hochparterre. Durch den Ausbau des Dachgeschosses hat sich die Wohnung der Bauherren in eine Maisonettewohnung verwandelt.
Mehr Bewegungsfreiheit
Das neue zweiseitig geneigte Satteldach ermöglicht durch seinen steilen Winkel mehr Bewegungsfreiheit im Dachgeschoss. „Wir haben den alten Dachstuhl entfernt, die Giebelseite Richtung Süden verglast und eine neue ökologische Fassadendämmung angebracht“, zählt Experte Carlo André die Maßnahmen auf. „Außerdem erneuerten wir die Haustechnik im ganzen Gebäude.“
Das neue zweiseitig geneigte Satteldach ermöglicht durch seinen steilen Winkel mehr Bewegungsfreiheit im Dachgeschoss. „Wir haben den alten Dachstuhl entfernt, die Giebelseite Richtung Süden verglast und eine neue ökologische Fassadendämmung angebracht“, zählt Experte Carlo André die Maßnahmen auf. „Außerdem erneuerten wir die Haustechnik im ganzen Gebäude.“
Von vier auf zwei
Die Bestandsaußenwände waren in schlechtem Zustand und das alte Walmdach schränkte die Bewegungsfreiheit im Dachgeschoss ein. Die vierseitigen Schrägen des Walmdachs ließen nicht genügend Nutzfläche zu. „Die Dachkonstruktion wurde zur Herausforderung“, erzählt Carlo André. So musste Statiker Peter Mutscher mit seinen Berechnungen die Ablastung des Dachs von vier auf nur noch zwei Außenwänden garantieren.
Die Bestandsaußenwände waren in schlechtem Zustand und das alte Walmdach schränkte die Bewegungsfreiheit im Dachgeschoss ein. Die vierseitigen Schrägen des Walmdachs ließen nicht genügend Nutzfläche zu. „Die Dachkonstruktion wurde zur Herausforderung“, erzählt Carlo André. So musste Statiker Peter Mutscher mit seinen Berechnungen die Ablastung des Dachs von vier auf nur noch zwei Außenwänden garantieren.
Die Balkone wurden zusätzlich neu belegt mit Bambusdielen.
„Für die Aussteifung des Gebälks wurden Stahlböcke unsichtbar ins Holzdach integriert“, erklärt Carlo André. „Man muss sich die Präzisionsarbeit vorstellen. In zehn Metern Höhe und schwer zugänglich mit einem Kran wurden die Stahlträger innerhalb des Holztragwerks eingebracht.“ Das neue Satteldach ermöglicht eine Raumhöhe von knapp fünf Metern unter dem First.
Grundriss Dachgeschoss
Ökologische Dämmung
„Die Art der Fassadendämmung ist nicht aus klassischem Styropor und damit ungewöhnlich“, so Carlo André. „Die Bauherren wünschten sich ein energieeffizientes und ökologisch sinnvolles Haus. Der Dachaufbau wurde vom Energieberater Matthias Berg berechnet und unter Berücksichtigung unbedenklicher Materialien ausgeführt. Er wurde als Kombination aus Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung realisiert. Die besondere Dämmung der Fassade besteht aus emissionsfreien und nicht brennbaren, mineralischen Platten. Diese sind aus Sandkalk und 20 Zentimeter dick, dafür faserfrei und ohne den typischen Styroporklang beim Anklopfen.“
„Die Art der Fassadendämmung ist nicht aus klassischem Styropor und damit ungewöhnlich“, so Carlo André. „Die Bauherren wünschten sich ein energieeffizientes und ökologisch sinnvolles Haus. Der Dachaufbau wurde vom Energieberater Matthias Berg berechnet und unter Berücksichtigung unbedenklicher Materialien ausgeführt. Er wurde als Kombination aus Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung realisiert. Die besondere Dämmung der Fassade besteht aus emissionsfreien und nicht brennbaren, mineralischen Platten. Diese sind aus Sandkalk und 20 Zentimeter dick, dafür faserfrei und ohne den typischen Styroporklang beim Anklopfen.“
Vollverglasung
„Besonders ist auf jeden Fall die Vollverglasung des Südgiebels. Sie lässt das Dachgeschoss großzügig und lichtdurchflutet wirken“, sagt Carlo André. „Auf der anderen Seite war Schutz vor zu viel Sonne vonnöten. Daher haben wir intelligente Sonnenschutzfolien, die sich über eine App steuern lassen, ins Glas integriert.“ Die Hightechfolien sitzen im Zwischenraum der dreifach isolierten Scheiben und lassen auch im ausgefahrenem Zustand noch den Blick ins Freie zu. Die Ausführung gestaltete sich nicht so einfach, wie sich der Experte erinnert: „Es entstand ein hoher Planungs- und Kostenaufwand, aber es ist definitiv ein Highlight.“
„Besonders ist auf jeden Fall die Vollverglasung des Südgiebels. Sie lässt das Dachgeschoss großzügig und lichtdurchflutet wirken“, sagt Carlo André. „Auf der anderen Seite war Schutz vor zu viel Sonne vonnöten. Daher haben wir intelligente Sonnenschutzfolien, die sich über eine App steuern lassen, ins Glas integriert.“ Die Hightechfolien sitzen im Zwischenraum der dreifach isolierten Scheiben und lassen auch im ausgefahrenem Zustand noch den Blick ins Freie zu. Die Ausführung gestaltete sich nicht so einfach, wie sich der Experte erinnert: „Es entstand ein hoher Planungs- und Kostenaufwand, aber es ist definitiv ein Highlight.“
Eine Galerie für HobbysZusätzlich konnte eine Galerieebene auf circa einem Drittel der Fläche eingebracht werden. Das Dachgeschoss dient heute als Wohn- und Hobbyraum. „Der Bauherr ist großer Eisenbahnfan und kann dort oben seine Modelle zusammenbauen“, erzählt Carlo André.
In das Dachgeschoss gelangte man zuvor nur über eine ausziehbare Bodentreppe. Die neue Wangentreppe aus massivem Eichenholz, angelehnt an die untere Bestandstreppe, wurde mit eingestemmten Stufen vom Zimmermann realisiert.
Ein Blick ins erste Obergeschoss. Zum Dachgeschoss gelangen die Bewohner über die Treppe hinter der Glastür.
Neue Stahltreppe
„Zu den Baumaßnahmen am Gebäude kam die Gestaltung der Außenanlage“, so Experte Carlo André. „Eine neue freitragende, feuerverzinkte Stahltreppe mit Gitterrost-Auflagen war von Anfang an als gestalterischer Akzent am neuen Eingang von Praxis und Wohnung geplant.“
Die Arztpraxis im Hochparterre gelegen teilt sich den Eingang mit der Wohnung im ersten Obergeschoss. Die Begrünung vor und hinter dem Haus wurde von dem Bauherren in Eigenleistung angelegt.
„Zu den Baumaßnahmen am Gebäude kam die Gestaltung der Außenanlage“, so Experte Carlo André. „Eine neue freitragende, feuerverzinkte Stahltreppe mit Gitterrost-Auflagen war von Anfang an als gestalterischer Akzent am neuen Eingang von Praxis und Wohnung geplant.“
Die Arztpraxis im Hochparterre gelegen teilt sich den Eingang mit der Wohnung im ersten Obergeschoss. Die Begrünung vor und hinter dem Haus wurde von dem Bauherren in Eigenleistung angelegt.
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Hier wohnt: ein Ehepaar
In: Stuttgarter Halbhöhenlage
Auf: 75 Quadratmetern mit 60 hinzugewonnenen Quadratmetern
Gesamtkosten inkl. Nebenkosten: 289.000 Euro
Umbaujahr: 2011
Experten: Carlo André von C+ INTERIOR DESIGN
in Zusammenarbeit mit: Oliver Sint (Architekt), Peter Mutscher (Statiker), Matthias Berg (Energieberater)
Fotos: Andrea Nuding