Vorher-Nachher: Ein 70er-Jahre-Haus wird modern und größer
Ein zeitgemäßer Umbau bringt mehr Licht, Glasanbau und Gauben mehr Fläche in ein altes Reihenendhaus
Jadranka Kursar
9. Februar 2020
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin und Kosmopolitin mit Faible für Design und Interior
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Das Reihenendhaus aus den 1970er-Jahren war zwar solide gebaut, aber sanierungsbedürftig. Der Bauherr hatte eine klare Vorstellung: Er wollte einen modernen Umbau, ohne schmückende Details. Die Architektur sollte sich aufs Wesentliche beschränken. Herausgekommen ist ein heller und luftiger Umbau, mit Rahmenkonstruktionen der Fenster und Türen, einer Erweiterung des Wohnbereiches und zwei Gauben im Obergeschoss, die viel Platz für die beiden Kinder bieten.
Auf einen Blick
Hier wohnen: eine vierköpfige Familie, unter den Gauben befinden sich die beiden Kinderzimmer
Auf: insgesamt 210 Quadratmetern, vor dem Umbau 135 Quadratmeter
In: Köln
Umbaukosten: rund 600.000 Euro
Projektdauer: etwa neun Monate
Besonderheit: Erdgeschosserweiterung durch einen Glasanbau, zwei Dachgauben schaffen Licht und Wohnraum
Experten: Falke Architekten
Hier wohnen: eine vierköpfige Familie, unter den Gauben befinden sich die beiden Kinderzimmer
Auf: insgesamt 210 Quadratmetern, vor dem Umbau 135 Quadratmeter
In: Köln
Umbaukosten: rund 600.000 Euro
Projektdauer: etwa neun Monate
Besonderheit: Erdgeschosserweiterung durch einen Glasanbau, zwei Dachgauben schaffen Licht und Wohnraum
Experten: Falke Architekten
Vorher: Das Haus war soweit gut in Schuss, aber zu klein, zu dunkel und sanierungsbedürftig. Die Wohnraumerweiterung und die Gauben benötigten eine Baugenehmigung, die rund ein Jahr auf sich warten ließ. Auch die Nachbarn mussten den Umbaumaßnahmen vorab zustimmen. Für den Anbau in einer Pfosten-Riegel-Ausführung mussten die Balkone im ersten Obergeschoss teilweise zurückgebaut werden.
Finden Sie hier einen Architekten für den Umbau und die Modernisierung Ihres Eigenheims
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Leicht & fein: Das Satteldach mit den Gauben sollte nicht klotzig erscheinen, sondern eher leicht und fein. „Uns war wichtig, die Form hervorzuheben, nicht das Material“, erklärt der Architekt. Gemeinsam mit dem Bauherrn entschied der Experte, schmale Velfac Fenster anzubringen, die mit Faserzementplatten verkleidet wurden. Rechts vom Eingang sieht man die Garagenwand.
Vorher: Beim Vergleich mit dem Vorher-Foto wird das moderne Vorhaben des Bauherrn deutlich.
70er-Jahre Bau neu denken: Architekt Martin Falke hat mit dem Bauherrn gemeinsam den luftigen Wohnraum mit dem Abtragen von alten Wänden verwirklicht. „Am wichtigsten ist die Offenheit des Bauherrn für so ein Projekt“, sagt Falke. Die Räume wurden größer und sie erhielten durch die vergrößerten Fenster auch mehr Licht. Der Architekt gestaltete im Erdgeschoss einen zeitgemäßen Wohnraum, an den der Garten anschließt.
Stahlblechrahmen: Die neue Haustür wurde vom Schreiner gefertigt. Martin Falke suchte im Holzwerk selbst das Eichenholz aus. „Die Maserung sollte nicht perfekt sein, sondern einen eigenen Charakter haben“, erzählt der Architekt. Auch der Türflügel besteht aus Holz. Mit der Stahlblecheinfassung wurde der Eingang zurückversetzt und stilvoll eingerahmt. Ein Spiel mit den Ebenen, die der Architekt in seinem Konzept mit den Stahlblechrahmen im Innenraum und bei der Fassadengestaltung immer wieder aufgriff.
Stilgebende Fenster: Für die Fenster wählten Bauherr und Architekt Fenster, die mit ihrem sehr schmalen Rahmen für den zeitgenössischen Look sorgen. Weiteres Merkmal: Alle Fenster öffnen sich nach außen. In diesem Innenraumfenster wurde der Stahlblechrahmen nach innen versetzt. Wie am Eingangstürrahmen wurde der stahlpulverbeschichtete Strukturlack mit der Farbe DB 703 auch bei den Fensterrahmen verwendet.
Spiel mit den Ebenen: Hier wurden die schmalen Rahmenfenster von Velfac etwas nach außen versetzt.
Vorher: Alle Räume wie auch das Wohnzimmer waren verschachtelter. Der Fliesenboden nicht mehr zeitgemäß
Lichtdurchflutete Wohnküche: Der Wohnraum bekam durch den Sichtestrichboden einen modernen Look. Auch die vergrößerte Fensterfront erweitert den Übergang zwischen Wohnraum und Garten fließend. Der Grundriss der Küche wurde zwar vom Architekten geplant, den Bau und die Umsetzung übernahm ein Küchenbauer.
Klare Linien: Im kompletten Erdgeschoss wurde Sichtestrich gegossen, der mehrmals geschliffen und versiegelt wurde. Auch eine Fußbodenheizung wurde eingebaut. „Der zeitgenössische Charakter wurde durchgehend im Wohnraum durch den Sichtestrich erreicht, er sieht fast schon wie ein Terrazzoboden aus“, sagt Architekt Martin Falke.
Glatte Wände: Das Gäste-WC, das sich im Erdgeschoss befindet, wurde komplett saniert, neu verputzt, gespachtelt und im selben Ton wie die Stahlblechrahmen von Eingangstür und Fenstern dunkelgrau gestrichen.
Aus Alt mach Neu: Die bestehende, zweifach gewendelte Betonsteintreppe wurde mit Eichenholz verkleidet und führt in die beiden Obergeschosse. Bei der Brüstung verwendete der Experte das gleiche Stahlblech, das für die Umrandung der Fenster und Türen benutzt wurde. Allerdings wurde das Stahlblech weiß gestrichen, um einen luftigeren Charakter entstehen zu lassen. Martin Falke erklärt: „Mit den Elementen wollten wir einen leichten und minimalistischen Look erreichen. Auch die Leuchten an den Wänden sollten eher akzentuieren.“
Grundriss für das 1. und 2. Obergeschoss
Offenes Bad: In den Obergeschossen wurde überall Eichenholzparkett verlegt. Auch hier wärmt eine Fußbodenheizung. Vom Schlafzimmer blickt das Paar auf das offene Bad mit der frei stehenden Badewanne. Die Flachdachplatte liegt auf einem Stahlträger. Die komplette Fensterfront zum Flachdach wurde ausgebaut und lässt viel Licht in die Räume.
Hinter der Tür befindet sich die Toilette, die Dusche wurde in das hintere Ende des Durchgangsraums verlegt.
Moderne Stilelemente: Die Armaturen sind von Dornbracht, die Metrofliesen sind aus Feinsteinzeug auf einer Vorsatzschale angebracht. Die massive Holzplatte des Waschtisches liegt auf Stahlträgern. Dafür wurde eine Schiene bündig in den Putz eingelassen. Der Wandschrank aus Eichenholz wurde vom Schreiner nach Maß gefertigt, anschließend schwarz foliert. Mit einer zeitgemäßen Push-to-Open-Funktion wurden die klaren Linien auch im Wohnbad verwirklicht.
Mehr zu den im Artikel beschriebenen Techniken:
Pflegeleicht und modern: Sichtestrich im Wohnbereich
Mehr Raum und Licht mit Dachgauben
Wie ein Anbau ein Haus verändert
Wie wähle ich eine passende Haustür?
Verraten Sie es in den Kommentaren: Welche Ideen aus dem Umbau haben Sie sich in einem Ideenbuch abgespeichert?
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Unglaublich schön geworden.
@ marianne_hencke: Ist doch schön, wenn man das Grundstück im Hamburg bereits für 500.000€ bekommt. In Köln kostet sowas vor dem Umbau schon mindestens 1,25 Mio. €, je nach Gegend eher 1,5 Mio. € (wobei der Umbau aus 2017 ist, da waren die Preise noch ca. 30% niedriger). Wenn man es bekommt. Der Umbau an sich ist natürlich super gemacht.
Perfekt renoviert. Das ist und bleibt mein Lieblingscase. Hier ist einfach alles gelungen. Respekt.