Gebrauchte Häuser von 1930 bis 1990 und ihre Macken
Was Sie (vermutlich) erwartet, wenn Sie eine Second-Hand-Immobilie kaufen und sanieren.
Häuser sind Kinder ihrer Zeit. Ihre Gestaltung, Konstruktion und die verwendeten Materialien erzählen von dem Geschmack und der technischen Entwicklung ihrer Entstehungszeit. Der Grundriss spiegelt den Zeitgeist ebenso wider wie die Bausubstanz. Das ist gut zu wissen.
Denn jede Zeit hat ihre typischen Schwächen. Manche davon sind vielleicht charmant, wie knarzende Dielen, andere gesundheitsschädlich, wie Teer oder Asbest in Baumaterialien. Bei nahezu allen alten Häusern müssen die Installationen überprüft und meist komplett erneuert werden. Wir zeigen auf, worauf Sie sich bei der Renovierung und Sanierung von Häusern bestimmter Jahrzehnte einstellen sollten. Nehmen Sie auf jeden Fall vor dem Kauf einer alten Immobilie einen Profi mit zur Besichtigung.
Denn jede Zeit hat ihre typischen Schwächen. Manche davon sind vielleicht charmant, wie knarzende Dielen, andere gesundheitsschädlich, wie Teer oder Asbest in Baumaterialien. Bei nahezu allen alten Häusern müssen die Installationen überprüft und meist komplett erneuert werden. Wir zeigen auf, worauf Sie sich bei der Renovierung und Sanierung von Häusern bestimmter Jahrzehnte einstellen sollten. Nehmen Sie auf jeden Fall vor dem Kauf einer alten Immobilie einen Profi mit zur Besichtigung.
1930er-Jahre – feuchte Keller, mangelhafte Dämmung. Keller wurden zu dieser Zeit selten richtig abgedichtet, Horizontalsperren fehlen oft ganz. Dadurch kann die Feuchtigkeit aufsteigen und besonders Bauteile aus Holz, wie Decken, Wände oder Türen, leiden darunter. Auch die Schall- und Wärmedämmung entspricht nicht den heutigen Anforderungen. Ganz zu schweigen von den aus heutiger Sicht unterdimensionierten Installationen.
Mit seiner kleinen Grundfläche und dem kleinteiligen Grundriss war ein Reihenendhaus in der Maikäfersiedlung in München ein typisches Kind seiner Zeit. Immerhin waren die Außenwände erhaltenswert. Innenarchitektin Sophie Green entwickelte einen modernen Grundriss, und mit Dachgauben und der Nutzung des bis dahin leerstehenden Speichers entstand aus heutiger Sicht ausreichend Wohnraum für eine vierköpfige Familie.
1940er-Jahre – erbaut im Mangel. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren wurde häufig nur notdürftig repariert oder schnell gebaut. Baumaterial war Mangelware. Holz wurde oft im Sommer geschlagen und nicht ausreichend gelagert. Das führte häufiger zu Schädlingsbefall. Zudem wurde verwendet, was vorhanden war, und auch das sehr sparsam, manchmal gar zu sparsam. Ein Grund, warum Sie die Statik dieser Häuser vor einem Umbau besser prüfen sollten.
1950er-Jahre – mehr Giftstoffe. Die Bausünden der 1950er-Jahre reichen noch weit über dieses Jahrzehnt hinaus: Immer mehr teerhaltige Baustoffe wurden verwendet, Mineralwolle mit kurzen Fasern, formaldehydhaltige Holzschutzmittel und Ölfarben als Anstriche im Bad. Asbest findet sich in nahezu allen Baustoffen aus dieser Zeit, von der Dacheindeckung bis zum Bodenbelag aus Vinyl (PVC). Trotz der bekannten Gesundheitsgefahren wurden viele Stoffe noch Jahrzehnte weiterverwendet. Hier gilt es besonders genau hinzuschauen, um gesundheitliche Gefahren zu beseitigen.
1940er-Jahre – erbaut im Mangel. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren wurde häufig nur notdürftig repariert oder schnell gebaut. Baumaterial war Mangelware. Holz wurde oft im Sommer geschlagen und nicht ausreichend gelagert. Das führte häufiger zu Schädlingsbefall. Zudem wurde verwendet, was vorhanden war, und auch das sehr sparsam, manchmal gar zu sparsam. Ein Grund, warum Sie die Statik dieser Häuser vor einem Umbau besser prüfen sollten.
1950er-Jahre – mehr Giftstoffe. Die Bausünden der 1950er-Jahre reichen noch weit über dieses Jahrzehnt hinaus: Immer mehr teerhaltige Baustoffe wurden verwendet, Mineralwolle mit kurzen Fasern, formaldehydhaltige Holzschutzmittel und Ölfarben als Anstriche im Bad. Asbest findet sich in nahezu allen Baustoffen aus dieser Zeit, von der Dacheindeckung bis zum Bodenbelag aus Vinyl (PVC). Trotz der bekannten Gesundheitsgefahren wurden viele Stoffe noch Jahrzehnte weiterverwendet. Hier gilt es besonders genau hinzuschauen, um gesundheitliche Gefahren zu beseitigen.
Die Wärmedämmung bei Häusern aus den 1950er-Jahren entspricht kaum den heutigen Anforderungen. Auch das Architekturbüro Hamburger Hütten legte bei der Erweiterung und energetischen Sanierung eines Hauses aus dieser Zeit besonderen Wert auf die Dämmung. Zellulose Einblasdämmung verbirgt sich hinter der neuen Fassade aus Faserzementplatten.
60er-Jahre – besser, aber noch nicht gut genug. Die 1960er-Jahre erfreuen sich wegen ihrer meist klaren, geradlinigen Architektur noch heute großer Beliebtheit. Erfreulich, dass ihre Bauphysik besser ist, die immer häufiger aus Beton gefertigten Keller abgedichtet sind und auch bei Schall- und Wärmedämmung einiges verbessert wurde. Aktuelle Anforderungen erfüllen sie dennoch nicht. Auch in puncto Schadstoffen muss genau hingeschaut werden. Viele Baustoffe der 1960er-Jahre enthalten nach wie vor Asbest und andere Gifte.
60er-Jahre – besser, aber noch nicht gut genug. Die 1960er-Jahre erfreuen sich wegen ihrer meist klaren, geradlinigen Architektur noch heute großer Beliebtheit. Erfreulich, dass ihre Bauphysik besser ist, die immer häufiger aus Beton gefertigten Keller abgedichtet sind und auch bei Schall- und Wärmedämmung einiges verbessert wurde. Aktuelle Anforderungen erfüllen sie dennoch nicht. Auch in puncto Schadstoffen muss genau hingeschaut werden. Viele Baustoffe der 1960er-Jahre enthalten nach wie vor Asbest und andere Gifte.
Aufgrund der guten Bausubstanz lohnte sich der Umbau eines Architektenhauses aus den 1960er-Jahren. Doch für die neuen Räume auf dem Dach inklusive eines Dachgartens mussten Christ.Christ. den Bestand mit Stahl verstärken.
In einem 1906 errichteten und in den 1960er-Jahren umgebauten Haus in Heidelberg entdeckte Architektin und Baubiologin Carina Krey von RADIUSplus in den alten Holzdecken extrem giftige Holzschutzmittel. Das darin enthaltene Nervengift verfliegt auch nach Jahrzehnten nicht. Das Haus musste daher erst einmal entkernt, die Giftstoffe mussten entfernt werden.
1970er-Jahre – vermehrte Wärmebrücken an Betonbauteilen. Beton ist keine neue Entwicklung, wurde für den Hausbau in den 1970er-Jahren aber neu entdeckt. Das Material und seine Zuschlagstoffe sind allerdings wenig erprobt, wodurch es nach Jahren zu zahlreichen Mängeln kommt. Wärmebrücken verursachen Feuchteschäden, abplatzender Beton wird zum Problem für Armierungsstahl und Statik. Ebenso sind die Abdichtungen im Keller nach Jahren oft nicht mehr dicht, was auch für die in diesem Baujahrzehnt beliebten Flachdächer gilt. Die Dämmung ist meist mangelhaft und Bauteile sind immer noch häufig mit Asbest versetzt.
1970er-Jahre – vermehrte Wärmebrücken an Betonbauteilen. Beton ist keine neue Entwicklung, wurde für den Hausbau in den 1970er-Jahren aber neu entdeckt. Das Material und seine Zuschlagstoffe sind allerdings wenig erprobt, wodurch es nach Jahren zu zahlreichen Mängeln kommt. Wärmebrücken verursachen Feuchteschäden, abplatzender Beton wird zum Problem für Armierungsstahl und Statik. Ebenso sind die Abdichtungen im Keller nach Jahren oft nicht mehr dicht, was auch für die in diesem Baujahrzehnt beliebten Flachdächer gilt. Die Dämmung ist meist mangelhaft und Bauteile sind immer noch häufig mit Asbest versetzt.
Als licht-, aber nicht blickdurchlässige Außenwände waren Glasbausteine in den 1960er- und 1970er-Jahren in Eingängen und Treppenhäusern beliebt. Den Wärmedämmanforderungen von heute entsprechen sie leider nicht. In einem Einfamilienhaus haben die Profis vom Innenarchitekturbüro Leijdekker die Glasbausteine durch elektrochromes Glas ersetzt.
1980er-Jahre – Feuchteschäden durch mangelnde Belüftung. In den 1980er-Jahren werden Schallschutz und Wärmedämmung verbessert. Allerdings wird die Lüftung der verbesserten Dämmung oft nicht angepasst, wodurch es zu Feuchteschäden kommen kann. Wer sich vom Stil der 1980er nicht abschrecken lässt, stößt zum Teil schon auf Baumaterialien, die mit Blick auf die Ökologie ausgewählt wurden.
1980er-Jahre – Feuchteschäden durch mangelnde Belüftung. In den 1980er-Jahren werden Schallschutz und Wärmedämmung verbessert. Allerdings wird die Lüftung der verbesserten Dämmung oft nicht angepasst, wodurch es zu Feuchteschäden kommen kann. Wer sich vom Stil der 1980er nicht abschrecken lässt, stößt zum Teil schon auf Baumaterialien, die mit Blick auf die Ökologie ausgewählt wurden.
Bei einem Haus von 1927 in Berlin-Mariendorf war die Originalsubstanz mit zweischaligem Mauerwerk relativ gut. Bausünden wurden in den 1980er-Jahren gemacht, etwa mit PVC-Bodenbelägen. Das Architekturbüro rundzwei beseitigte nicht nur diese Mängel, sondern öffnete mit größeren Fenstern und einem offeneren Grundriss das Haus.
1990er-Jahre – noch veraltete Raumaufteilung. Häuser aus den 1990er-Jahren entsprechen häufig nicht den aktuellen Wohnvorstellungen. Ihre Mängel liegen vor allem in der Raumaufteilung.
1990er-Jahre – noch veraltete Raumaufteilung. Häuser aus den 1990er-Jahren entsprechen häufig nicht den aktuellen Wohnvorstellungen. Ihre Mängel liegen vor allem in der Raumaufteilung.
Mit guter Bausubstanz punktete ein Haus in Berlin-Biesdorf aus den 1990ern bei einer Familie. Um ein zeitgemäßes Zuhause daraus zu formen, ordneten die Profis von CARLO Berlin den Grundriss neu, nahmen Wände heraus, erneuerten Abdichtungen und Böden.
Auch bei Häusern mit einem Baujahr nach 1990 ist es sinnvoll, vor dem Kauf oder Umbau genau hinzusehen. Am besten ziehen Sie Profis wie Architekt:innen oder Bausachverständige hinzu, die versteckte Schäden leichter entdecken. Planen Sie auf jeden Fall bei Umbau- und Sanierungsvorhaben immer einen finanziellen Puffer für Unvorhergesehenes ein.
Auch bei Häusern mit einem Baujahr nach 1990 ist es sinnvoll, vor dem Kauf oder Umbau genau hinzusehen. Am besten ziehen Sie Profis wie Architekt:innen oder Bausachverständige hinzu, die versteckte Schäden leichter entdecken. Planen Sie auf jeden Fall bei Umbau- und Sanierungsvorhaben immer einen finanziellen Puffer für Unvorhergesehenes ein.
Auch jüngere Gebäude sind nicht frei von Baumängeln. Beim Umbau einer 1995 errichteten Maisonette in München musste Architektin Alexandra Kiendl etwa Wände und Decke begradigen.
Haben Sie ein Haus saniert? Welche Mängel mussten dabei behoben werden? Nutzen Sie gerne die Kommentarspalte.
Haben Sie ein Haus saniert? Welche Mängel mussten dabei behoben werden? Nutzen Sie gerne die Kommentarspalte.