Vorher-Nachher: Mikroapartment mit flexiblem Koch- und Essbereich
Ein Küchentresen, der Tisch und Raumteiler sein kann? In diesem französischen 40-qm-Apartment sorgt er für Stimmung
Adrien liebt es, Freunde und Familie zu bewirten, aber wenn er für sich allein kocht, will er sich auch zurückziehen können. Als er seine erste eigene Wohnung kaufte, ein 40 Quadratmeter großes Apartment im französischen Städtchen Levallois-Perret, stand ein flexibles Raumkonzept daher ganz oben auf seiner Prioritätenliste. Die Architektin Cyrielle Benaim half ihm dabei. „Neben viel Stauraum wünschte sich der Kunde vor allem eine Küche, die sich bei Bedarf zum Wohnzimmer hin öffnen lässt“, erzählt die Architektin. Die Lösung: ein hoch individuelles, maßgefertigtes Möbelstück, das als variabler Raumtrenner zwischen Küche und Wohnzimmer fungiert.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Adrien, ein Mann in seinen Dreißigern
In: Levallois-Perret, Frankreich
Auf: 40 Quadratmetern (zwei Zimmer und ein Bad)
Budget: rund 40.000 Euro
Architektin: Cyrielle Benaim, Bän Architecture
Nachher-Fotos: Bertrand Fompeyrine
Auf einen Blick
Hier wohnt: Adrien, ein Mann in seinen Dreißigern
In: Levallois-Perret, Frankreich
Auf: 40 Quadratmetern (zwei Zimmer und ein Bad)
Budget: rund 40.000 Euro
Architektin: Cyrielle Benaim, Bän Architecture
Nachher-Fotos: Bertrand Fompeyrine
NACHHER
Der Pfeiler, in dem das Heizungsrohr verläuft, ist ein integraler Bestandteil des smarten Möbelstücks, das die Küche vom Rest des Raums trennt. Er fungiert als wichtiger Träger für die einzelnen Elemente. „Unsere Idee war eine Schiebe-Glaswand, die bei Bedarf geöffnet werden kann, wenn der Eigentümer Gäste hat“, erklärt die Architektin.
Die Atelier-Schiebefenster mit den markanten schwarzen Metallrahmen hat die Architektin von einem Kunstschmied maßanfertigen lassen. Sie ruhen auf einem Sockel, der gleichzeitig als Tresen fungiert. Hier sieht man die Fenster in geschlossenem Zustand…
Der Pfeiler, in dem das Heizungsrohr verläuft, ist ein integraler Bestandteil des smarten Möbelstücks, das die Küche vom Rest des Raums trennt. Er fungiert als wichtiger Träger für die einzelnen Elemente. „Unsere Idee war eine Schiebe-Glaswand, die bei Bedarf geöffnet werden kann, wenn der Eigentümer Gäste hat“, erklärt die Architektin.
Die Atelier-Schiebefenster mit den markanten schwarzen Metallrahmen hat die Architektin von einem Kunstschmied maßanfertigen lassen. Sie ruhen auf einem Sockel, der gleichzeitig als Tresen fungiert. Hier sieht man die Fenster in geschlossenem Zustand…
…sie lassen sich aber auch partiell öffnen, wie auf diesem Bild zu sehen, oder ganz.
Die Schiebefenster laufen auf Schienen. „Die fest installierten und die beweglichen Teile optimal aufeinander abzustimmen, war die größte planerische Herausforderung“, erklärt Benaim. „Da kam es wirklich auf jeden Millimeter an.“
Die Gegenschienen in der Decke verschwinden dezent hinter einer weiß lackierten Blende.
Die Gegenschienen in der Decke verschwinden dezent hinter einer weiß lackierten Blende.
Wenn das Schiebefenster geöffnet ist, wird der Sockel zum praktischen Tresen, an dem der Eigentümer gemütlich mit Freunden zusammensitzen kann. Aber das ist noch nicht alles…
…auf den ersten Blick kaum zu erkennen, lässt er sich auf fest installierten Rollen herausfahren und wird, zur doppelten Größe aufgeklappt, zum Esstisch. Unterschränke und Tisch sind aus einem Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff mit Eichen-Finish gebaut. Echtholz wäre nicht nur zu teuer, sondern für eine bewegliche Konstruktion wie diese auch zu schwer gewesen. Sie werden von weißen Hängeschränken ergänzt, die den Raum nach oben hin weit wirken lassen.
Für mehr Stabilität sind zwei der vier Rollen unter dem beweglichen Tresenteil mit Feststellern ausgestattet. Lösen lassen sie sich über eine spezielle Vorrichtung auf der Küchenseite. „Die Konstruktion musste sehr stabil sein, um das Schiebefenster zu tragen. Hier hat sich der Pfosten um das Heizungsrohr als sehr nützlich erwiesen. Neben den feststellbaren Rädern bietet er eine stabile Stütze, um den Tisch zu arretieren“, so Benaim.
Bar-Hocker: Maisons du Monde
Für mehr Stabilität sind zwei der vier Rollen unter dem beweglichen Tresenteil mit Feststellern ausgestattet. Lösen lassen sie sich über eine spezielle Vorrichtung auf der Küchenseite. „Die Konstruktion musste sehr stabil sein, um das Schiebefenster zu tragen. Hier hat sich der Pfosten um das Heizungsrohr als sehr nützlich erwiesen. Neben den feststellbaren Rädern bietet er eine stabile Stütze, um den Tisch zu arretieren“, so Benaim.
Bar-Hocker: Maisons du Monde
Da der Küchenbereich voll einsehbar ist, wenn der Tisch extra steht, ging die Architektin bei der Wahl der Materialien besonders sorgsam vor. Für Fußboden und Spritzschutz verwendete sie dieselben Zementfliesen. „Das war nicht nur aus ästhetischen Gründen sinnvoll, sondern auch nachhaltig. Da Hersteller normalerweise immer ein paar Fliesen mehr liefern, um mangelhafte Exemplare auszugleichen, konnten wir diese zu viel gelieferten Fliesen als Spritzschutz verwenden“, so Benaim.
Fliesen: Comptoir du Cérame; Küche: Ikea
Fliesen: Comptoir du Cérame; Küche: Ikea
Maßgefertigte Griffe aus Eichenholz nehmen den Holzton der Unterschränke wieder auf und verleihen den weißen Hängeschränken einen individuellen Look. Komplementär dazu wählte die Architektin für die Eichenholz-Unterschränke weiße Griffe.
Die Küchenmöbel sind von Ikea, mussten aber individuell an den Raum angepasst werden. „Da das Fenster recht tief ist, war es nicht ganz einfach, einen Wasserhahn zu finden, der von der Größe her so passt, dass man das Fenster noch öffnen kann“, so die Architektin.
Gezielt eingesetzte schwarze Akzente – in Form der Hocker, Zierleiste und der Hängeleuchte – nehmen die Ästhetik des Atelierfensters wieder auf und erzeugen Tiefe.
Hängeleuchte: Made.com; Wasserhahn: Ikea
Gezielt eingesetzte schwarze Akzente – in Form der Hocker, Zierleiste und der Hängeleuchte – nehmen die Ästhetik des Atelierfensters wieder auf und erzeugen Tiefe.
Hängeleuchte: Made.com; Wasserhahn: Ikea
VORHER
Vor der Renovierung gab es im Eingangsbereich keinerlei Stauraum.
Vor der Renovierung gab es im Eingangsbereich keinerlei Stauraum.
NACHHER
Für einen aufgeräumten, einheitlichen Look hat Benaim den Einbauschrank im Eingangsbereich passend zu den Küchenmöbeln anfertigen lassen. Seine weißen Oberflächen sorgen in dem fensterlosen Bereich für Helligkeit. „Da die Fliesen und die Metallelemente der Küche bereits sehr auffällig sind, haben wir uns im Eingangsbereich eher zurückgehalten“, so die Architektin.
Für einen aufgeräumten, einheitlichen Look hat Benaim den Einbauschrank im Eingangsbereich passend zu den Küchenmöbeln anfertigen lassen. Seine weißen Oberflächen sorgen in dem fensterlosen Bereich für Helligkeit. „Da die Fliesen und die Metallelemente der Küche bereits sehr auffällig sind, haben wir uns im Eingangsbereich eher zurückgehalten“, so die Architektin.
Ein Eckregal zwischen Kühlschrank und Einbauschrank im Flur schafft einen nahtlosen Übergang zu beiden Bereichen. Es beinhaltet ein Flaschenregal und offene Fächer für Bücher und Deko-Accessoires. Die integrierte Nische aus Holz nimmt das Material des Küchentresens und der Unterschränke wieder auf.
Auf der gegenüberliegenden Seite hat die Architektin einen weiteren Einbauschrank platziert, der zusätzlichen Stauraum bietet. Mit seinem schwarzen Rahmen passt er perfekt zum Atelierfenster in der Küche.
Hängeleuchte: Made.com
Hängeleuchte: Made.com
VORHER
Vor der Renovierung war der Wohnbereich ein komplett abgetrennter Raum ohne zusätzliche Funktion – und vor allem viel zu klein für Adriens Dinner-Runden. Die Wände waren weiß und die Einrichtung eher schlicht.
Vor der Renovierung war der Wohnbereich ein komplett abgetrennter Raum ohne zusätzliche Funktion – und vor allem viel zu klein für Adriens Dinner-Runden. Die Wände waren weiß und die Einrichtung eher schlicht.
NACHHER
Die weinrote Akzentwand verleiht dem Wohnbereich eine edle und zugleich maskuline Note und passt perfekt zu den Fliesen in der Küche. Die anderen Wände sind weiß geblieben.
Umbau einer Wohnung mit 37 Quadratmetern: Vorher-Nachher: Berliner Low-Budget-Renovierung mit roter Küche
Die weinrote Akzentwand verleiht dem Wohnbereich eine edle und zugleich maskuline Note und passt perfekt zu den Fliesen in der Küche. Die anderen Wände sind weiß geblieben.
Umbau einer Wohnung mit 37 Quadratmetern: Vorher-Nachher: Berliner Low-Budget-Renovierung mit roter Küche
Das Wandregal besteht aus einem System aus Schienen und flexiblen Trägern. „Die Winkel können jederzeit ganz einfach umgesetzt werden, um die Abstände zwischen den einzelnen Fächern oder die Position der Fächer selbst zu verändern, je nachdem, was man ins Regal stellen will“, so Benaim. Außerdem ist die Regalwand ein toller Hingucker. „Und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat das System auch noch.“
Wenn der Esstisch Teil des Tresens ist, ist das Wohnzimmer wunderbar luftig und gemütlich. Die Architektin wählte helle Farben, um die dominanteren Einrichtungselemente wie die weinrote Wand abzumildern.
Der Parkettboden bringt eine warme Note in den Raum, während verschiedene Metallelemente ihm Tiefe verleihen. „Den Couchtisch haben wir vor allem wegen seiner grafisch anmutenden Beine ausgewählt. Die Hängeleuchte stammt von den Brüdern Bouroullec“, so Benaim. Alles zusammen verleiht dem Raum eine coole Bar-Atmosphäre.
Küche, Bett, Schrank – cleveres Einbaumöbel prägt Einzimmerapartment
Der Parkettboden bringt eine warme Note in den Raum, während verschiedene Metallelemente ihm Tiefe verleihen. „Den Couchtisch haben wir vor allem wegen seiner grafisch anmutenden Beine ausgewählt. Die Hängeleuchte stammt von den Brüdern Bouroullec“, so Benaim. Alles zusammen verleiht dem Raum eine coole Bar-Atmosphäre.
Küche, Bett, Schrank – cleveres Einbaumöbel prägt Einzimmerapartment
VORHER
Die Wohnung verfügt über ein separates Schlafzimmer (hinter der TV-Wand). Von hier aus gelangt man auf einen kleinen Balkon. Benaims Ziel war es, einen gemütlichen Raum für zwei Personen mit möglichst viel Stauraum zu schaffen.
Die Wohnung verfügt über ein separates Schlafzimmer (hinter der TV-Wand). Von hier aus gelangt man auf einen kleinen Balkon. Benaims Ziel war es, einen gemütlichen Raum für zwei Personen mit möglichst viel Stauraum zu schaffen.
NACHHER
Das Bett ist auf beiden Seiten von Schränken gerahmt. „Die Idee war, es parallel zur Fensterfront aufzustellen, damit man nicht frontal aufs Fenster blickt und noch genug Platz für Stauraum bleibt.“ Das Schrankelement verfügt über integrierte Nachttische. Unterschiedlich große Türen verleihen ihm eine lebendige Note.
Dank der Terrassentür ist das Zimmer wunderbar hell, so dass die Architektin sich hier an einen kräftigeren Farbton herangewagt hat: Die nachtblaue Akzentwand bildet einen schönen Kontrast zu den weißen Wänden und der Decke – eine Farbkombination, die Benaim im maßgefertigten Schrankelement wiederaufgenommen hat.
Hängeleuchte und Wandleuchten: Made.com
Das Bett ist auf beiden Seiten von Schränken gerahmt. „Die Idee war, es parallel zur Fensterfront aufzustellen, damit man nicht frontal aufs Fenster blickt und noch genug Platz für Stauraum bleibt.“ Das Schrankelement verfügt über integrierte Nachttische. Unterschiedlich große Türen verleihen ihm eine lebendige Note.
Dank der Terrassentür ist das Zimmer wunderbar hell, so dass die Architektin sich hier an einen kräftigeren Farbton herangewagt hat: Die nachtblaue Akzentwand bildet einen schönen Kontrast zu den weißen Wänden und der Decke – eine Farbkombination, die Benaim im maßgefertigten Schrankelement wiederaufgenommen hat.
Hängeleuchte und Wandleuchten: Made.com
Den Platz rechts neben dem Bett hat Benaim für ein Regal genutzt. Aus Platzmangel sind die Fächer nicht sehr tief – aber tief genug für die Manga-Sammlung des Bewohners. Wie im Rest der Wohnung hat die Architektin auch hier auf Griffe aus Eichenholz gesetzt, um den Möbeln einen individuellen Look zu verleihen.
3-D-Grundriss vor der Renovierung
Eingangsbereich und Küche sind vom Wohnraum getrennte Bereiche. Kleine Räume bestimmen das Bild.
Eingangsbereich und Küche sind vom Wohnraum getrennte Bereiche. Kleine Räume bestimmen das Bild.
3-D-Grundriss nach der Renovierung
Dank eines ausgetüftelten Raumkonzepts mit offenem Eingang, offener Küche und modulierbaren Einbaumöbeln hat die Wohnung optisch sehr an Weite gewonnen und der frisch gebackene Eigentümer kann die Räume heute absolut flexibel nutzen, genau wie er es sich gewünscht hat.
Viele weitere Vorher-Nachher-Geschichten
Dank eines ausgetüftelten Raumkonzepts mit offenem Eingang, offener Küche und modulierbaren Einbaumöbeln hat die Wohnung optisch sehr an Weite gewonnen und der frisch gebackene Eigentümer kann die Räume heute absolut flexibel nutzen, genau wie er es sich gewünscht hat.
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Die größte Baustelle dieses Renovierungsprojektes war das Wohnzimmer. Zuerst wurde die Wand zwischen Wohnzimmer und Küche entfernt, die die beiden Räume ursprünglich voneinander trennte. „Als wir die Wand rausgerissen hatten, kam ein Heizungsrohr zutage, das nun plötzlich mitten im Raum stand, wie auf dem Foto zu sehen“, erinnert sich die Architektin. Was zunächst wie eine kleine Katastrophe wirkte, erwies sich jedoch als echter Glücksfall. „Wir haben einfach eine Holzverkleidung um das Rohr herum gebaut, so dass es sich harmonisch in den Raum einfügt und sogar zum strukturierenden Element wurde.“
Heute beherbergt der 20 Quadratmeter große Raum Küche, Ess- und Wohnzimmer. Die Küche lässt sich bei Bedarf öffnen, so dass der Eigentümer dann in einem großen Wohnraum seine Gäste empfangen kann. „Die Herausforderung bestand darin, einen Esstisch unterzubringen, an dem auch für größere Dinner-Runden genügend Platz ist, ohne das Wohnzimmer vollzustellen“, erinnert sich Benaim. Das Hauptaugenmerk der neuen Küche liegt auf einem maßgefertigten, variablen Möbelstück, das als Trennwand, Tresen und Esstisch fungiert.