Architektur
Wohnen auf Probe – mit Ferien in besonderer Architektur
Stellen Sie sich manchmal die Frage, wie es sich in einem Fachwerkhaus oder auf einem Boot wohnt? Probieren Sie es aus!
Wer neuen Wohnraum sucht, hat meist Wünsche und Vorstellungen. Die reichen von bestimmten Stilen und Wohnsituationen über Platzbedarf und Lage bis zur Architektur selbst. Doch wie wohnt es sich wirklich in Mobiliar aus den 1960er-Jahren? Ist das Wohnen am oder gar auf dem Wasser idyllisch oder schaukelt es zu sehr? Und gibt es modernen Komfort auch in alten, sanierten Häusern? Probieren Sie es doch im nächsten Urlaub mal aus. Wir haben da ein paar Vorschläge.
Wohnen auf dem Wasser. Leise plätschert das Wasser gegen die Außenwand, das Boot wiegt sich sanft in den Wellen. Klingt verlockend. Aber wie lebt es sich tatsächlich auf einem Hausboot? Hält der Magen den Wellengang aus und ist das Wasser nicht zu nah? Wer in Deutschland vom Leben auf dem Wasser träumt, muss sich angesichts der behördlichen Hürden schon sehr sicher sein, dass sich der Aufwand lohnt. Allein die Suche nach einem geeigneten Liegeplatz kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Also besser vorher ausprobieren, wie das Wohnen auf einem Hausboot funktioniert.
Beispielsweise in Hamburg auf dem Hausboot Schwan, das der Architekt Daniel Wickersheim Gästen zur Verfügung stellt. Da lässt sich auch erfahren, wie es sich in einem Niedrigenergiehaus lebt. Denn an diesen Standard hat der Architekt sein Hausboot angeglichen.
Wohnen direkt am Wasser. Küsten und Ufer sind begehrte Wohnlagen. Die wenigsten wissen aber, wie es sich tatsächlich anfühlt, direkt am Wasser zu leben. Vielleicht lärmen die Frösche, stört das permanente Rauschen der Wellen oder plagen Horden von Stechmücken. Statt eventuell einer Vorstellung nachzuhängen, lieber mal die Realität checken. Ergebnisoffen.
Das geht zum Beispiel im Bootshaus im mecklenburgischen Goldberg, das Schulz & Budinger Ingenieure für Feriengäste vorbereitet haben. Unterm Reetdach erwartet die Besucher:innen eine Dämmung aus Hanf und Zeitungsrecycling, und sie können eine Lehmwandheizung ausprobieren.
Wohnen auf wenig Raum. Früher war mehr Platz. Außenrum zumindest, da weniger Grundfläche verbaut war. Die Wohnfläche hingegen war kleiner. Wie lebt es sich in einem Haus, das gerade mal fünfundsechzig Quadratmeter hat? Das lässt sich in Tautes Heim ausprobieren, einem von Bruno Taut entworfenen Haus in der Hufeisensiedlung in Berlin-Britz.
Die Garten- und Landschaftsarchitektin Katrin Lesser hat es gemeinsam mit ihrem Mann wieder fast in seinen Urzustand versetzt. Ein Glück für alle, die wissen wollen, wie es sich in einem kleinen Haus mit großem Garten wohnt. Und obendrein lässt sich in dem Haus mit seiner am Original orientierten Farbgebung erleben, wie Farbe auf das Wohlbefinden wirkt.
Im Keller ist es duster – oder nicht? Wohnen im Souterrain stellen sich viele Menschen zumindest ungewöhnlich vor. Düsteres Licht und Kellergeruch werden eher die Bilder sein, die dabei im Kopf entstehen. Wie das halbe Wohnen unter der Erde ist, lässt sich in München erfahren.
In einem als Kunstraum, Theater und Ferienwohnung mit viel Farbe von Trafopark gestalteten Souterrain. Große Fenster führen auf den Lichtschacht, der als private Terrasse dient. Das Schlafzimmer liegt wie eine Höhle im hinteren Teil der Wohnung.
Komfort im Detail. Als Hans Scharoun für die Familie Schminke ihr neues Zuhause in Löbau baute, plante er ganz nach dem Leben der großen Familie. Stauraum gehörte ebenso dazu, wie repräsentative Räume. Und vor allem konnten die Kinder das ganze Haus und den Garten für sich beanspruchen.
Architektur der 1960er-Jahre. Ungebrochen ist der Hype um den Mid-Century-Stil. Doch wie wohnt es sich tatsächlich in der Architektur aus den 1960er-Jahren und mit Möbeln aus dieser Zeit?
Das lässt sich beispielsweise im Hansaviertel in einem Haus von Oskar Niemeyer erleben. Das Team von a-base lässt in der Wohnung Rio-Marie das Flair der 1960er-Jahre mit Vintage-Stücken wieder aufleben. Zugleich zeigen sie mit kleinen Veränderungen und Ergänzungen, wie sich ein Bestand an modernen Komfort anpassen lässt.
Wohnen im alten Fachwerk. Ein Bestandsgebäude zu sanieren, birgt immer Überraschungen. Bei ganz alten Häusern kommt neben Denkmalschutzauflagen hinzu, dass die Architektur an sich nicht unbedingt modernen Wohngewohnheiten entspricht. Eine Sanierung kann hier aber architektonische Vorzüge herausarbeiten, zum Beispiel in einem alten Tuchmacherhaus an der Mosel.
Das Team von Bleibe hat hier teilweise wahre Schätze freigelegt, wie die Kölner Decke mit ihren aufwendig verputzten Deckenbalken oder die originalen Ziegelwände. Zugleich zeigt die Sanierung auch, wie sich selbst in einem Fachwerkhaus von 1760 komfortabel wohnen lässt. Vielleicht auch, weil zum Fluss hin in den 1970er-Jahren große Fenster eingebaut wurden, die heute Bestandsschutz haben.
Haben Sie schon mal in einer besonderen Unterkunft Ferien gemacht? Schildern Sie gerne Ihre Erlebeniss in den Kommentaren
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