Houzzbesuch: Ein kalifornischer Midcentury-Bau behutsam erneuert
Joseph Eichler prägte die kalifornische Nachkriegsarchitektur. Eines seiner Objekte wurde jetzt stilgerecht runderneuert
Bryan Anthony
4. November 2018
Fotos: Sabrina Huang
Auf einen Blick
Hier wohnt: Marty Arbunich, Leiter des Eichler Network
In: San Mateo, Kalifornien, USA
Auf: 139 Quadratmetern
Interior Design: Lucile Glessner Design
Restaurieren statt renovieren – das war das Motto dieser Neugestaltung im kalifornischen San Mateo. Das Ziel bestand darin, einem Haus aus der Mid-Century-Ära seinen ursprünglichen Charme zurückzugeben. Gebaut hatten es 1956 die Architekten A. Quincy Jones und Frederick Emmons. Sie waren von dem Immobilienentwickler Joseph Eichler beauftragt worden, der den Stil der kalifornischen Architektur zwischen 1949 und 1974 maßgeblich prägte.
Der Eigentümer Marty Arbunich ist Experte für diese Stilepoche: Er leitet das Eichler Network, das sich an Besitzer kalifornischer Mid-Century-Häuser richtet, und gibt dessen Zeitschrift CA-Modern heraus. Für das Restaurierungsprojekt wandte er sich an den Bauunternehmer Craig Smollen und die Interior Designerin Lucile Glessner. Sie halfen ihm dabei, einen Großteil der Originalelemente wiederherzustellen oder nachzubauen, inklusive Fußboden, Leuchten und einiger Küchengeräte.
Für die Neugestaltung des Vorgartens war der Landschaftsarchitekt JC Miller von Vallier Design Associates verantwortlich. Er ließ sich von alten Fotos inspirieren und schuf eine Fläche aus einheimischen Gräsern, um die ursprüngliche Landschaft nachzuempfinden. Sein Team hat auch eine Garagentür entfernt, die im Laufe der Zeit hinzugefügt worden war, um den ursprünglichen Carport wiederherzustellen.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Marty Arbunich, Leiter des Eichler Network
In: San Mateo, Kalifornien, USA
Auf: 139 Quadratmetern
Interior Design: Lucile Glessner Design
Restaurieren statt renovieren – das war das Motto dieser Neugestaltung im kalifornischen San Mateo. Das Ziel bestand darin, einem Haus aus der Mid-Century-Ära seinen ursprünglichen Charme zurückzugeben. Gebaut hatten es 1956 die Architekten A. Quincy Jones und Frederick Emmons. Sie waren von dem Immobilienentwickler Joseph Eichler beauftragt worden, der den Stil der kalifornischen Architektur zwischen 1949 und 1974 maßgeblich prägte.
Der Eigentümer Marty Arbunich ist Experte für diese Stilepoche: Er leitet das Eichler Network, das sich an Besitzer kalifornischer Mid-Century-Häuser richtet, und gibt dessen Zeitschrift CA-Modern heraus. Für das Restaurierungsprojekt wandte er sich an den Bauunternehmer Craig Smollen und die Interior Designerin Lucile Glessner. Sie halfen ihm dabei, einen Großteil der Originalelemente wiederherzustellen oder nachzubauen, inklusive Fußboden, Leuchten und einiger Küchengeräte.
Für die Neugestaltung des Vorgartens war der Landschaftsarchitekt JC Miller von Vallier Design Associates verantwortlich. Er ließ sich von alten Fotos inspirieren und schuf eine Fläche aus einheimischen Gräsern, um die ursprüngliche Landschaft nachzuempfinden. Sein Team hat auch eine Garagentür entfernt, die im Laufe der Zeit hinzugefügt worden war, um den ursprünglichen Carport wiederherzustellen.
Eine Gedenktafel neben der Eingangstür weist darauf hin, dass das Haus in der Denkmalliste des National Register of Historic Places verzeichnet ist. Die gesamte Fassade hat einen frischen Anstrich erhalten: Während das Mauerwerk in einem eigens angemischtem Grauton gestrichen wurde, bekamen die Stahlelemente ihr knalliges Orange zurück. „Wir haben den alten Lack von den Trägern abgekratzt, um ein Muster des Originalfarbtons zu bekommen, den wir dann nachmischen ließen“, erzählt Glessner.
Die runden Steinplatten im Eingangsbereich sind original, ebenso wie die in den Boden eingelassenen Pflanzkübel. Daneben gab es ursprünglich einen Korkfußboden, der allerdings nicht gerettet werden konnte und durch schwarzes Vinyl ersetzt wurde.
Der Original-Kamin im Wohnbereich war von einem Vorbesitzer gegen einen Holzofen ausgetauscht worden. Für den neuen Kamin im Midcentury-Look holte sich Glessner Unterstützung bei den Profis von Malm Fireplaces in Santa Rosa. Das Mobile vor dem Milchglasfenster hat der Künstler Scott Haycock von MODmobiles aus lackiertem Kupfer gefertigt. Die Deckenleuchten sind allesamt original.
Im Wohnzimmer kombinierte Lucile Glessner Vintagemöbel mit neuen Stücken im Midcentury-Look, darunter Nachbauten des Papa Bear Chairs und einer Ottomane von Hans J. Wegner. „Wir wollten nicht, dass man sich in dem Haus wie in einer verstaubten Zeitkapsel fühlt“, so Glessner. „Daher haben wir auch neue Elemente ins Spiel gebracht, um dem Interieur einen frischen Touch zu verleihen.“
Die Original-Küchenschränke waren im Laufe der Jahre mehrmals überlackiert worden. Auch hier hat das Team die alten Farbschichten abgekratzt, um den ursprünglichen Lack freizulegen und das Original-Gelb und -Grau nachmischen zu lassen.
Das Intercom-Radio in der Küchenrückwand und der in die Arbeitsfläche integrierte Mixer sind ebenfalls original. Sie waren defekt und wurden repariert. Induktionsherd, Kühlschrank und Geschirrspüler sind neu.
Das Intercom-Radio in der Küchenrückwand und der in die Arbeitsfläche integrierte Mixer sind ebenfalls original. Sie waren defekt und wurden repariert. Induktionsherd, Kühlschrank und Geschirrspüler sind neu.
Die authentische Arbeitsplatte der Kücheninsel ist noch erhalten. Sie besteht aus Formica, einem Verbundwerkstoff mit Melamin-Oberfläche, lässt sich zur Seite aufschieben und beherbergt sogar noch die Originalkochplatten. Vier Wire Chairs im Midcentury-Look komplettieren das Ensemble.
Im hinteren Teil der Küche gibt es einen zweiten Wohnbereich, in dem sich zwei orangefarbene Drehstühle und ein Vintage-Couchtisch aus Glas von Adrian Pearsall befinden. Bei der Beschaffung der vielen Vintagemöbel wurde die Interior Designerin unterstützt von Camila Baum, Eigentümerin von Modernism for the Masses, einer Agentur für Home Staging.
Am anderen Ende des Raums liegt das Hauptschlafzimmer. Es ist zum Wohnbereich hin offen, damit der Bewohner auch vom Bett aus den Blick auf den Pool und das dahinterliegende Bergpanorama genießen kann.
Am anderen Ende des Raums liegt das Hauptschlafzimmer. Es ist zum Wohnbereich hin offen, damit der Bewohner auch vom Bett aus den Blick auf den Pool und das dahinterliegende Bergpanorama genießen kann.
Das Bettgestell ist aus Holz, die Bettwäsche stammt von Marimekko. Die afrikanische Maske – ebenfalls ein Vintage-Stück – hat der Eigentümer aus seinem vorherigen Zuhause mitgebracht.
Ursprünglich wurde das Schlafzimmer durch einen Stoffvorhang vom Wohnbereich abgegrenzt. Glessner ersetzte ihn gegen ein Modell aus pulverbeschichteten Kettengliedern, das sie selbst entworfen hat. „Durch den durchlässigen Vorhang kann man vom Bett aus den wunderschönen Blick nach draußen genießen“, sagt sie.
Fliesen, Möbel und Armaturen im Hauptbadezimmer sind original und wurden in mühevoller Kleinarbeit restauriert: Die Fugen wurden erneuert, die Schränke neu lackiert und die Messingarmaturen poliert – eine Mammutaufgabe, wie Glessner erzählt.
Um die Restaurierung der Terrasse und des Pools hinter dem Haus kümmerten sich wiederum der Landschaftsgestalter JC Miller und sein Team. Auch einen neuen Glaszaun haben sie errichtet, damit nichts den Blick auf das Bergpanorama stört.
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