Architektur
Einrichtungstipps
Bauen mit den Elementen: Feuer, die kraftvolle Energiequelle
Zerstörerisch und nützlich gehört Feuer zum Leben und damit auch zum Wohnen. In harmloser und oft versteckter Weise
Die zerstörerische Kraft des Feuers zu zähmen, gehört bis heute zu den größten Errungenschaften des Menschen. Auch, wenn es nicht immer ganz gelingt. Bis heute steht es beim Wohnen für die ursprünglichste Form von Wärme. Jenseits dieser archaischen Funktion wird Feuer für die Herstellung zahlreicher Materialien benötigt, die zum Bauen notwendig sind. Aus unserem Alltag ist Feuer damit nicht mehr wegzudenken.
Gezielt verbrannt. Feuer reinigt, heißt es allgemein. Mit Feuer kann aber auch versiegelt werden. Holz beispielsweise kann so vor Schädlingen und Verwitterung bewahrt werden. Die Shou-Sugi-Ban oder Yakisugi genannte Methode kommt aus Japan und schützt dort primär Fassadenholz. In einem speziellen Verfahren wird das Holz gezielt angekohlt. Es entsteht eine schwarz glänzende Oberfläche, die sich auch in Innenräumen gut macht, wie Architekt Sebastian Wiedemann bei einem Umbau in Seeshaupt bei München zeigt.
Mit Feuer bearbeitet. Stahl, der Inbegriff des Industrial Style, wird unter hoher Hitze hergestellt. Dabei glüht das Material, lodert das Feuer. Nicht nur wie in diesem in geöltem Stahl eingefassten Kamin in einem von Fabi Architekten gebauten, in Cortenstahl gehüllten Haus im Bayerischen Wald. Der Energieaufwand bei der Stahlproduktion lohnt sich insofern, als Stahl selbst ein sehr langlebiges und fast unendlich wiederverwertbares Material ist.
Feuer und Wasser. Zwei gegensätzliche Elemente zu gleicher Zeit am gleichen Ort, geht das? Zumindest entsteht ein spannungsreicher Kontrast. Ohlde & Scholz haben ihn in einem Bad bei Hannover verwirklicht. Der Gaskamin in der Trennwand zwischen Badewanne und Waschbecken trägt mehr zur Stimmung als zur Raumtemperatur bei.
Kochen mit Feuer. Holzherde sind selten geworden. Wer offene Flammen in der Küche bevorzugt, setzt heute meist auf Gasherde. Gegenüber herkömmlichen Elektroherden haben sie den Vorteil, dass sich die Hitze gezielt an- und abstellen lässt. Es gibt keine Nachwärme, mit der das Essen eventuell verkocht oder gar anbrennt. Die gibt es bei Induktionsherden ebenfalls nicht. Zudem sind sie aus ökologischer Sicht wesentlich besser, sofern ihr Betriebsstrom aus nachhaltigen Quellen stammt.
Kochen auf dem Feuer. Nennt sich gemeinhin grillen, wenn über offenem Feuer im Freien Fleisch oder Gemüse gebraten wird. Nun, bevor das Grillgut auf den Rost kommt, sollte eher Glut als Feuer vorhanden sein. Für wahre Grillfans ist das ganze Jahr über Saison, gleich, ob am Lagerfeuer oder an einem fast schon professionellen Barbecue Grill gebraten wird.
Lagerfeuer. Einfach so, ganz ohne tieferen Grund lieben Kinder wie Erwachsene Lagerfeuer. Hier werden Geschichten erzählt, wird sich gemeinsam gewärmt und irgendwer hat bestimmt eine Gitarre dabei. Klingt kitschig? Ist es vielleicht auch, aber egal. Schön ist es doch, in die Flammen zu schauen – selbst wenn sie nur aus Pappe sind, wie in diesem von Raumvertraut gestalteten Kinderzimmer.
Finden Sie hier Expert:innen für den Bau von Kaminen