Raumgestaltung
Bauen mit den Elementen: Umgeben von Luft
Mit Luft lässt sich beim Wohnen mehr erreichen als ein Luftschloss wie folgende Beispiele zeigen
Wie wichtig Luft ist, zeigt sich schon in den zahlreichen Redewendungen. Frischverliebten fällt vielleicht als Erstes „von Luft und Liebe leben“ ein, Träumern das „Luftschloss“, Realisten der Vergleich „wie die Luft zum Atmen“. Wenn es ums Wohnen geht, steht der Luftraum ganz weit oben. Aber es gibt noch viel mehr Orte, an denen das Element prägend ist. Unsere Beispiele zeigen, wo rund ums Bauen und Wohnen besonders auf die Luft geachtet werden sollte.
Luft nach oben. In Altbauten mit Zimmerhöhen von über drei Metern gehören sie einfach dazu: Lufträume. Sie schenken Räumen Großzügigkeit. Kein Wunder also, dass sie auch bei Um- und Neubauten immer wieder umgesetzt werden. Wer Altbauten kennt, weiß allerdings auch um die Nachteile, die sich primär im Winter zeigen. Denn der Luftraum will beheizt werden. Mit moderner Heiz- und Dämmtechnik ist dies grundsätzlich kein Problem. Stellt sich nur die Frage, ob das ökologisch auch sinnvoll ist.
Luft ja, aber bitte nicht zu viel. Luft kann sich auch unangenehm anfühlen, beispielsweise wenn es zieht. Das kann vielfältige Gründe haben, von undichten Fenstern bis zu großen Türspalten. Auch bei offenen Treppenhäusern kann es dazukommen, dass der Luftaustausch zwischen den Räumen eine spürbare Geschwindigkeit aufnimmt. Bei einem Reihenmittelhaus in München hat Bettina Wittenberg das Treppenhaus mit Schiebetüren abgetrennt. So haben die Räume im Obergeschoss gleich noch zusätzlichen Schallschutz.
Luftig belüftet mit Kamineffekt. Ein wenig Wissen über Physik ist schon dabei, wenn es um die Nutzung des Kamineffekts geht. Und doch ist diese Art der Belüftung, die vor allem der Kühlung dient, relativ simpel. In einem Stuttgarter Wohn- und Geschäftshaus haben sich die Profis von Studio FM diesen Effekt im offenen Treppenhaus zunutze gemacht, das alle Ebenen verbindet. Das Dachfenster ganz oben dient nicht nur dem Tageslichteinfall, sondern wird geöffnet, um die warme Luft ins Freie strömen zu lassen.
Mechanisch lüften. Frischluftzufuhr oder Wärmeaustausch geht am schnellsten mit weit aufgerissenen Fenstern. Wenngleich automatische Belüftungssysteme durchaus Vorteile haben, funktioniert das Öffnen der Fenster immer noch am einfachsten ganz ohne Technik. Auch Steffen Wurster stand beim Umbau seines Hauses vor der Frage: Belüftungsanlage ja oder nein? Er entschied sich für raumhohe Festverglasungen mit Lüftungsflügeln.
Es liegt was in der Luft. Gerüche verbreiten sich über die Luft. Sie können als angenehm oder belästigend empfunden werden, das ist Geschmacksache. Wer an der Kaffeetafel nicht noch ans Mittagessen erinnert werden möchte, sollte die Küche gut lüften oder gleich auf die Unterstützung eines Dunstabzugs setzen. Die Profis von Küchenstil haben für eine Bauernhofküche im Rheinland auf eine Muldenlüftung gesetzt, die Dampf und Gerüche nach unten absaugt.
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Luftig duftiger Außenraum. Soll frische Luft in den Wohnraum gelangen, muss die Luft außen frisch sein. Auf dem Land wie in der Stadt ist das nicht immer der Fall. Es lässt sich aber vorsorgen – mit einer duftenden Bepflanzung von Fensterbank, Balkon oder Garten. Die Profis von Gärten gestalten! setzten bei einem Garten bei Neuss auf mediterrane Kräuter. So riecht jeder Tag nach Urlaub.
Viel Luft im Wohnraum. Offene Wohnräume haben noch immer Konjunktur. Sei es durch die Zusammenlegung mehrerer kleiner Räume oder von Anfang an geplant, vermitteln sie Großzügigkeit. Die Unterteilung in verschiedene Nutzungszonen schafft funktionale Inseln, fast wie kleine Rückzugsorte. Für einen Mieter in München hat Casa Coulon einen knapp fünfzig Quadratmeter großen Raum strukturiert, in dem sich Küche, Wohnzimmer und Esszimmer befinden.
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