Houzzbesuch
Benelux-Staaten
Houzzbesuch: Kleine Wohnung mit großem Herz
Mit Trödel, funktionellen Möbeln und kleinen Kostbarkeiten schuf sich eine Interior Designerin in Amsterdam ein Zuhause mit Charakter
Die kleine Altbauwohnung in Amsterdam hatte schon von sich aus ein ganz eigenes Flair, doch die beiden Interior Designer Rosa van den Kerkhof und Dirk van den Wijngaard setzten noch einen drauf: sie schufen sich ein gemütliches Domizil mit unverwechselbarem Charakter. Ihre ganz persönliche Mischung aus Flohmarktfunden, Mitbringseln aus aller Welt und neuen, eher funktionalen Möbeln verlieh der lichtdurchfluteten Wohnung einen ungewöhnlichen, spielerischen Look.
Auf einen Blick
Hier wohnen: Rosa van den Kerkhof und Dirk van den Wijngaard
In: Amsterdam
Auf: 65 Quadratmetern
Auf einen Blick
Hier wohnen: Rosa van den Kerkhof und Dirk van den Wijngaard
In: Amsterdam
Auf: 65 Quadratmetern
Van den Kerkhof wohnte bereits sechs Jahre in dem Haus, als die Wohnung unter ihr frei wurde. Nicht nur die Holzdielen und hohen Zimmerdecken begeisterten sie und ihren Freund sofort; auch die alte Kamineinfassung aus Marmor hatte es den beiden angetan. „Und dann noch eine Zentralheizung!“, schwärmt Rosa van den Kerkhof lachend. „Wer jemals einen richtigen holländischen Winter in den hohen Räumen einer zugigen Altbauwohnung zugebracht hat, der weiß, was das für ein Pluspunkt ist!“
2011 hat Van den Kerkhof „Studio Nest“ gegründet, ein Büro für Interior Design, Farb- und Lichtberatung. Aber nicht nur beruflich, auch privat kombiniert sie gerne verschiedene Einrichtungsstile: „Deine Wohnung ist eine Erweiterung deiner Persönlichkeit“, erläutert sie. „Ich finde es einfach langweilig, alles im gleichen Stil einzurichten.“
Den cognacfarbenen Ledersessel entdeckte sie auf der niederländischen Secondhand-Seite „Marktplaats“. Mit Zeitschriftenstapeln in Griffnähe und einem großen beigefarbenen Pouf wird der zuvor ungenutzte Raum zwischen Wohn- und Esszimmer zur einer komfortablen Leseecke.
Den cognacfarbenen Ledersessel entdeckte sie auf der niederländischen Secondhand-Seite „Marktplaats“. Mit Zeitschriftenstapeln in Griffnähe und einem großen beigefarbenen Pouf wird der zuvor ungenutzte Raum zwischen Wohn- und Esszimmer zur einer komfortablen Leseecke.
Im Wohnzimmer kombinierte das Paar ein anthrazitfarbenes Modulsofa mit einem Cocktail-Sessel aus den fünfziger Jahren und einem Teppich mit grafisch anmutendem Schwarz-Weiß-Muster. Helle Kissen mit Bezügen aus strukturiertem Gewebe bilden Kontraste zum dunklen Grundton des Sofas.
Teppich: Ikea
Teppich: Ikea
„Ich mag gebrauchte Dinge – sie tragen eine Geschichte in sich“, sagt Van den Kerkhof. „Ich finde, sie bereichern einen Raum. Er sieht anders aus und fühlt sich anders an.“ Dieser cremefarbene Vintage-Sessel war das erste Secondhand-Möbel, das sie sich je kaufte; er ist noch immer eines ihrer Lieblingsstücke.
Ursprünglich hat Van den Kerkhof Theaterdesign studiert, dann fand sie den Weg zum Interior Design. Parallelen gibt es da einige: „Wenn man ein Bühnenbild entwirft, übersetzt man eine Geschichte in eine Szenerie. Bei der Inneneinrichtung ist es nicht viel anders, außer dass die Gestaltung fassbarer und dauerhafter ist“, sagt sie.
Ursprünglich hat Van den Kerkhof Theaterdesign studiert, dann fand sie den Weg zum Interior Design. Parallelen gibt es da einige: „Wenn man ein Bühnenbild entwirft, übersetzt man eine Geschichte in eine Szenerie. Bei der Inneneinrichtung ist es nicht viel anders, außer dass die Gestaltung fassbarer und dauerhafter ist“, sagt sie.
„Meine Arbeit als Innenarchitektin hat meinen Stil stark beeinflusst“, glaubt Van den Kerkhof. Während ihrer Ausbildung arbeitete sie unter anderem im „Baden-Baden“, dem damaligen Amsterdamer Showroom von Piet Boon. Der holländische Kultdesigner kombiniert gerne moderne Elemente mit nachhaltigen Materialien. „Von meinen Kollegen habe ich viel über Gestaltung gelernt; und Piet Boons symmetrischer Stil hat mich stark geprägt. Aber in letzter Zeit habe ich versucht, mich ein Stück weit davon zu lösen, um meinen eigenen Stil zu entwickeln.“
Der außergewöhnliche Lehnstuhl stammt ebenfalls aus dem Besitz ihres Vaters. Vor vielen Jahren hatte er ihn sogar mal lackiert, weil ihm der Wert des Sammlerstücks nicht bewusst war. Auch er gehört zu Van den Kerkhofs Lieblingsstücken. hat ihn mit einem alten Secondhand-Fußhocker kombiniert, dessen Polster sie neu bezogen hat.
Der jüngste Neuerwerb des Paares ist die riesige Stehleuchte aus der „Fork-Serie“, die Foscarini unter dem Diesel-Label vertreibt. Sie verleiht dem Zimmer einen funktionellen Chic, ordnet sich aber zugleich in die modernen Formen der umgebenden Möbel ein.
Stehleuchte: „Fork“, Foscarini/Diesel; Regal „Expedit“ (inzwischen ähnlich als „Kallax“): Ikea
Der jüngste Neuerwerb des Paares ist die riesige Stehleuchte aus der „Fork-Serie“, die Foscarini unter dem Diesel-Label vertreibt. Sie verleiht dem Zimmer einen funktionellen Chic, ordnet sich aber zugleich in die modernen Formen der umgebenden Möbel ein.
Stehleuchte: „Fork“, Foscarini/Diesel; Regal „Expedit“ (inzwischen ähnlich als „Kallax“): Ikea
Mit einem anthrazitfarbenen Anstrich und neuen Knäufen von Zara Home hat Van den Kerkhof einer alten französischen Kommode neues Leben eingehaucht – sie versteckt übrigens den Fernseher.
Ein neutrales Farbschema, mit vielen Schwarz- und Grauschattierungen bestimmt die gesamte Wohnung. Mit wohldosierten Farbausbrüchen setzt Van den Kerkhof Akzente.
„Ich kombiniere die Farbe Grau gerne mit Holz“, sagt sie, „das hat dann so eine warme Ausstrahlung.“
Ein neutrales Farbschema, mit vielen Schwarz- und Grauschattierungen bestimmt die gesamte Wohnung. Mit wohldosierten Farbausbrüchen setzt Van den Kerkhof Akzente.
„Ich kombiniere die Farbe Grau gerne mit Holz“, sagt sie, „das hat dann so eine warme Ausstrahlung.“
In dem niedrigen Sideboard hat das Paar Bücher, Platten, Kunstgegenstände und ein paar Flaschen verstaut. Daneben steht ein weiteres Stück, das ihnen ans Herz gewachsen ist: eine futuristische Leuchte, die Van den Kerkhof gekauft hat, als sie noch im „Baden-Baden“ arbeitete.
An der Wand hängen gerahmte Bilder wie zu einer großen Collage zusammen gefügt; darunter ein Werk der südafrikanischen Künstlerin Marlene Dumas, ein Kunstdruck von Matisse, einer von Etsy und mehrere Arbeiten aus einer Serie mit dem Titel „Vita Brevis Ars Longa“ („Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang“). Das Bild mit dem Hund hat Van den Kerkhof im Alter von 15 Jahren selbst gemalt.
An der Wand hängen gerahmte Bilder wie zu einer großen Collage zusammen gefügt; darunter ein Werk der südafrikanischen Künstlerin Marlene Dumas, ein Kunstdruck von Matisse, einer von Etsy und mehrere Arbeiten aus einer Serie mit dem Titel „Vita Brevis Ars Longa“ („Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang“). Das Bild mit dem Hund hat Van den Kerkhof im Alter von 15 Jahren selbst gemalt.
Auch wenn die Wohnung nicht viel Platz oder Stauraum bietet – die Bewohner lieben ihr Zuhause, weil es authentisch ist und viele originelle Details enthält.
Über dem Esszimmertisch lenken helle, orangerote Lampen den Blick zur hohen Decke – und zum Fenster, dessen Oberlichter in farbenprächtigem Bleiglas abgefasst sind.
Hängeleuchten: „AJ Royal“ von Arne Jacobsen (Louis Poulsen)
Über dem Esszimmertisch lenken helle, orangerote Lampen den Blick zur hohen Decke – und zum Fenster, dessen Oberlichter in farbenprächtigem Bleiglas abgefasst sind.
Hängeleuchten: „AJ Royal“ von Arne Jacobsen (Louis Poulsen)
In einer Zimmerecke hat sich Van den Kerkhof ihren Arbeitsplatz eingerichtet. Hier arbeitet sie an ihren Projekten und berät ihre Kunden. Den Stuhl hat sie auf der Straße gefunden. Einsam und verlassen stand er neben einem Mülleimer. „Er war alt und schmutzig, und dann waren noch Farbkleckse drauf. Die meisten Leute würden wohl sagen, sowas gehört auf den Müll. Aber ich mag ihn!“
Schubladenschrank: „Alex“, Ikea
Schubladenschrank: „Alex“, Ikea
Diese Anrichte hält Van den Kerkhof besonders in Ehren; sie stand eine halbe Ewigkeit im Wohnzimmer ihrer Eltern. Als sie auszog, um zu studieren, nahm sie das Familienstück mit. Es wurde schon einige Male aufgearbeitet. Ursprünglich war es weiß, dann bekam es einen tiefroten Anstrich. Jetzt passt es mit seiner hellgrauen Lackierung und den neuen weißen Knäufen perfekt ins Esszimmer.
Auf einem Holztablett hat Van den Kerkhof ein paar Erinnerungsstücke arrangiert – eine Vase, ein Notizbuch (mitgebracht von einer Wochenendreise nach Paris), Pinsel und Stifte aus der Studienzeit und ein Stein, den ihr Vater ihr geschenkt hat, als sie noch klein war.
Auf einem Holztablett hat Van den Kerkhof ein paar Erinnerungsstücke arrangiert – eine Vase, ein Notizbuch (mitgebracht von einer Wochenendreise nach Paris), Pinsel und Stifte aus der Studienzeit und ein Stein, den ihr Vater ihr geschenkt hat, als sie noch klein war.
Wer zur Miete wohnt, hat oft nur begrenzte Möglichkeit, seine Ideen umzusetzen. Doch selbst der Küche sieht man den Stil ihrer Bewohner an – Praktisches und Schönes wurde auch hier sorgsam in Szene gesetzt. Auf einem Regal ziehen dekorative chinesische Essschälchen mit weiß-blauen Mustern ebenso die Blicke auf sich wie Küchen-Accessoires in erfrischendem Weiß. Natürlich finden auch ein paar Lieblings-Kochbücher hier Platz; Schneidebretter aus Holz setzen einen warmen Kontrapunkt zu den kühlen weißen Kacheln.
Auf einem weißen Tablett neben dem Herd stehen einige Küchenutensilien bereit: Die silberne Zuckerdose und der Kelch stammen aus Marokko und gehören eigentlich zu dem Teetisch, der jetzt im Wohnzimmer steht. Das Trio brachte Van den Kerkhofs Vater von einer seiner zahllosen Reisen mit – er arbeitete in jungen Jahren auf einem Schiff.
Im Schlafzimmer betonen bodenlange Vorhänge in Milchkaffeebraun die hohe Zimmerdecke. Die frische, weiße Bettwäsche bildet einen gelungenen Kontrast zur schwarzen Hängeleuchte und lässt den Raum gleichzeitig noch ruhiger wirken.
Bezahlbare Wohnungen mit Balkon oder Terrasse in Amsterdam sind schwer zu finden. Umso glücklicher sind die beiden Bewohner über ihren Balkon, auf dem sie es sich bei warmem Wetter gern gemütlich machen. Von dem bequemen Sofa aus hat man einen wunderbaren Blick auf Amsterdams reizvolle Architektur. „Die Gegend, in der wir wohnen, ist wirklich toll. Es gibt viele Cafés und Geschäfte, und ganz in der Nähe findet samstags ein Wochenmarkt statt.“
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