Vorher–Nachher in Paris: Einmal Umbau Surprise, bitte!
Ungewöhnliche Ideen für eine bessere Raumnutzung: transparente Wände, neue Küche im Flur, die alte wird zum Bad
Als ihre Tochter auf die Welt kam, lebte das Paar noch in einer kleinen Wohnung, die für eine Familie denkbar ungeeignet war. Die jungen Eltern machten sich also auf die Suche nach einer Dreizimmerwohnung in der Nähe von Montmartre in Paris. Für die Gestaltung hatten sie schon eine Designerin im Kopf: Amélie Colombet von Inhale l’agence, auf die sie in den sozialen Medien aufmerksam geworden waren.
Die erste Besichtigung der drei war leider erfolglos. Das Paar meldete sich später erneut bei Amélie, um eine 79 Quadratmeter große Wohnung im fünften Stock eines schönen Haussmann-Gebäudes im Stadtteil Barbès zu inspizieren. Diese Wohnung wurde es dann! Amélie Colombet hat den Grundriss der Wohnung geschickt umgestaltet, um für die jungen Eltern, die ein Faible für Flohmärkte und den Boheme-Stil haben, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
Die erste Besichtigung der drei war leider erfolglos. Das Paar meldete sich später erneut bei Amélie, um eine 79 Quadratmeter große Wohnung im fünften Stock eines schönen Haussmann-Gebäudes im Stadtteil Barbès zu inspizieren. Diese Wohnung wurde es dann! Amélie Colombet hat den Grundriss der Wohnung geschickt umgestaltet, um für die jungen Eltern, die ein Faible für Flohmärkte und den Boheme-Stil haben, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
Vorher. Die Wohnung verfügte über drei zur Straße weisende Zimmer, die ganz im traditionellen Pariser Stil über einen langen dunklen Flur verbunden waren. Vor dem Kauf der Immobilie hat sich das Paar von Amélie Colombet beraten lassen, um das Potenzial der Wohnung und das für die Renovierung erforderliche Budget besser einschätzen zu können.
„Die Eigentümer wollten sicherstellen, dass sich die beiden Schlafzimmer, von denen eines ein Durchgangszimmer war, voneinander trennen lassen und die Küche vom Wohnzimmer aus sichtbar ist“, berichtet Amélie Colombet.
Sie schätzte die Kosten für die Arbeiten auf etwa 1.300 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht etwas weniger als dem üblichen Preis für eine komplette Renovierung. „Normalerweise kostet die komplette Renovierung eines alten Hauses in Paris 1.500 pro Quadratmeter. Aber hier haben meine Kunden beschlossen, die Anzahl der Einbaumöbel etwas einzuschränken“, erklärt sie.
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„Die Eigentümer wollten sicherstellen, dass sich die beiden Schlafzimmer, von denen eines ein Durchgangszimmer war, voneinander trennen lassen und die Küche vom Wohnzimmer aus sichtbar ist“, berichtet Amélie Colombet.
Sie schätzte die Kosten für die Arbeiten auf etwa 1.300 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht etwas weniger als dem üblichen Preis für eine komplette Renovierung. „Normalerweise kostet die komplette Renovierung eines alten Hauses in Paris 1.500 pro Quadratmeter. Aber hier haben meine Kunden beschlossen, die Anzahl der Einbaumöbel etwas einzuschränken“, erklärt sie.
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Nachher. Bei der Raumaufteilung war es dem Paar wichtig, den Wohn- und Schlafbereich gut voneinander zu trennen. Der Entwurf der Interior Designerin sah vor, den großen Flur drastisch zu verkleinern, die Küche zum Wohnzimmer hin zu öffnen, zwei gemütliche Schlafzimmer unterzubringen und noch mehr aus Badezimmer mit Dusche und Badewanne herauszuholen. Ebenso fügte sie einen großen Ankleide- und Abstellraum sowie einen Waschraum hinzu.
Nachher. Der Eingangsbereich befindet sich an einem Ende der Wohnung und verläuft dann als Flur an den Zimmern entlang. Was Amélie Colombet allerdings nicht als Nachteil ansah. Stattdessen sah sie darin eine Möglichkeit, noch mehr Privatsphäre in den Schlafzimmern zu schaffen.
Sie hat den großen Eingangsbereich in eine Pufferzone zum Wohnzimmer verwandelt, die Licht hereinlässt und eine schöne Ansicht bietet. Die Idee für ein Fenster in der Küche kam ihr im Urlaub. „Ich hatte gerade einige Zeit auf der Ile de Ré verbracht, wo es viele Häuser mit einem Eingang in diesem Stil gibt. So konnte ich etwas Urlaubsfeeling in das neue Zuhause der Eigentümer holen“, erzählt sie.
Ein maßgefertigtes Schuhregal dient gleichzeitig als Ablagefläche.
Sie hat den großen Eingangsbereich in eine Pufferzone zum Wohnzimmer verwandelt, die Licht hereinlässt und eine schöne Ansicht bietet. Die Idee für ein Fenster in der Küche kam ihr im Urlaub. „Ich hatte gerade einige Zeit auf der Ile de Ré verbracht, wo es viele Häuser mit einem Eingang in diesem Stil gibt. So konnte ich etwas Urlaubsfeeling in das neue Zuhause der Eigentümer holen“, erzählt sie.
Ein maßgefertigtes Schuhregal dient gleichzeitig als Ablagefläche.
Vorher. Dieser Bereich verband ursprünglich den Eingang mit dem Wohnzimmer.
Nachher. Glücklicherweise war die Wand zwischen Eingang und Wohnzimmer nicht tragend. „Wir haben alles geöffnet, das macht dieses Projekt so einzigartig“, so Amélie Colombet. Das gegenüber der Eingangstür gelegene Wohnzimmer war schon vorher ein wunderschöner Raum, der mit Stuck und Marmorkamin ordentlich Aufsehen erregte. Amélie Colombet ließ das Zimmer weiß streichen und das Parkett abschleifen, um es wieder zum Strahlen zu bringen.
Der Designerin liegt viel daran, die Einrichtungsvorlieben ihrer Kund:innen kennenzulernen: Sie hört genau zu und fragt sie vor allem, was ihnen nicht gefällt. „Man verschwendet viel weniger Zeit und vermeidet Konfliktpotenzial zwischen den Paaren“, erklärt sie. Sie integrierte das Boho-Sofa aus gewaschenem Leinen (von Maison de Vacances), das das Paar schon vorher besaß, in ihr neues Design und ergänzte das Ganze mit sanften Farben und zahlreichen Pflanzen. „Die Liebe der Eigentümer für Pflanzen kommt in der Einrichtung hervorragend zur Geltung“, berichtet die Designerin.
Der Designerin liegt viel daran, die Einrichtungsvorlieben ihrer Kund:innen kennenzulernen: Sie hört genau zu und fragt sie vor allem, was ihnen nicht gefällt. „Man verschwendet viel weniger Zeit und vermeidet Konfliktpotenzial zwischen den Paaren“, erklärt sie. Sie integrierte das Boho-Sofa aus gewaschenem Leinen (von Maison de Vacances), das das Paar schon vorher besaß, in ihr neues Design und ergänzte das Ganze mit sanften Farben und zahlreichen Pflanzen. „Die Liebe der Eigentümer für Pflanzen kommt in der Einrichtung hervorragend zur Geltung“, berichtet die Designerin.
Ein Großteil der Möbel in diesem Raum stammt aus zweiter Hand, darunter auch die beiden Alky-Sessel, die der Designer Giancarlo Piretti 1969 für Castelli entworfen hat. Die Beleuchtung hingegen ist neu: „Wir haben uns gegen die großen Marken entschieden und stattdessen Modelle gewählt, die gut zur Boheme-Atmosphäre passen“, so die Designerin.
Vorher. Der Eingangsbereich führte zum Wohnzimmer und dann in einen Küchenflur. Dieser dunkle Bereich, der kostbaren Platz beanspruchte, sollte eine Funktion bekommen.
Nachher. Colombets clevere Idee zur Gewinnung einer größeren Nutzfläche ist hier gut erkennbar: Die Küchenzeile wurde kurzerhand in den ehemaligen Flur verlegt. Um den Küchenboden mit einer wasserdichten Isolierung versehen zu können, entfernte sie den Holzfußboden: „Ich schlug zunächst Travertin vor, aber meine Kunden wollten lieber Terrakottafliesen haben, die für Pariser Böden so typisch sind.“
Die Designerin verwendet oft alte Terrakottafliesen von Flohmärkten. Diese hier aber sind neu und wurden von Carrelages de Saint-Samson, einer traditionsreichen Ziegelei aus dem Departement Oise, gefertigt. Sie entschied sich für sechseckige Fliesen, die heller sind als die, die man normalerweise in alten Pariser Gebäuden findet. Diese wurden in leicht unterschiedlichen Höhen verlegt, was dem Boden ein modernes Aussehen verleiht. „Ich liebe Struktureffekte auf Böden und Wänden“, erzählt Colombet.
Die Küche wurde mit Schränken und Fronten von Ikea ausgestattet, die wiederum für das besondere Vintage-Flair mit Griffen aus Porzellan und Messing versehen wurden. „Viele finden es schade, dass dieses Modell in heller Eiche nicht mehr hergestellt wird. Es war überaus beliebt“, erinnert sich die Designerin.
Der Rahmen aus Glas und Holz verläuft vom Eingangsfenster ausgehend die Decke entlang und fungiert als Raumtrenner. Zusammen mit dem Terrakotta-Boden verleiht er der Wohnung einen modernen und doch traditionellen Touch.
Der Rahmen aus Glas und Holz verläuft vom Eingangsfenster ausgehend die Decke entlang und fungiert als Raumtrenner. Zusammen mit dem Terrakotta-Boden verleiht er der Wohnung einen modernen und doch traditionellen Touch.
Nachher. Die nun mittig in der Wohnung platzierte Küche ist unaufdringlich und mit ihren zahlreichen Schubladen überaus praktisch. Eine Arbeitsplatte aus Quarz und ein Fliesenspiegel in Zartrosa runden das Bild ab. „Meine Kunden haben sich in mein Profil verliebt, weil ich für ein früheres Projekt einen Fliesenspiegel in einem Nude-Ton entworfen hatte. Sie wollten genau dasselbe“, berichtet die Designerin.
Der Essbereich konnte nur an ein Ende des Wohnzimmers verlegt werden. Die daraus entstandene gemütliche Sitzecke für vier Personen ist mit Vintage-Stühlen und zwei Wandleuchten ausgestattet.
Nachher. Bei den Abbrucharbeiten entdeckte Colombet hier ein Fenster mit Blick auf den Innenhof, ohne dass es in der Küche ziemlich dunkel gewesen wäre.
„Es ist schon verrückt, dass das Potenzial dieser alten Wohnungen so oft nicht ausgeschöpft wurde“, so Colombet. Damit meint sie nicht nur das zugemauerte Fenster, sondern auch die winzige Küche, die im hinteren Teil versteckt war, wie es für alte Pariser Wohnungen üblich ist.
Dieses Foto zeigt den Backofen und den Kühlschrank, die geschickt auf der anderen Seite des Flurs platziert wurden, damit sie vom Wohnzimmer aus nicht zu sehen sind. Die Designerin hatte ursprünglich vorgeschlagen, eine Kochplatte mit integrierter Dunstabzugshaube einzubauen. Dies passte jedoch nicht mehr ins Budget. „Wer keine klassische Dunstabzugshaube möchte, dem kann ich Geräte der Marke Bora empfehlen, wo der Abzug direkt ins Kochfeld integriert ist“, rät sie.
„Es ist schon verrückt, dass das Potenzial dieser alten Wohnungen so oft nicht ausgeschöpft wurde“, so Colombet. Damit meint sie nicht nur das zugemauerte Fenster, sondern auch die winzige Küche, die im hinteren Teil versteckt war, wie es für alte Pariser Wohnungen üblich ist.
Dieses Foto zeigt den Backofen und den Kühlschrank, die geschickt auf der anderen Seite des Flurs platziert wurden, damit sie vom Wohnzimmer aus nicht zu sehen sind. Die Designerin hatte ursprünglich vorgeschlagen, eine Kochplatte mit integrierter Dunstabzugshaube einzubauen. Dies passte jedoch nicht mehr ins Budget. „Wer keine klassische Dunstabzugshaube möchte, dem kann ich Geräte der Marke Bora empfehlen, wo der Abzug direkt ins Kochfeld integriert ist“, rät sie.
Ein Pufferraum an der Rückseite der Küche führt zum Schlafbereich. Dieser hellgrüne Raum führt links zum WC und daran anschließend zu einem großen Ankleidezimmer sowie einem Wäscheschrank. Die hintere Tür führt zum Badezimmer. Die Schlafzimmer befinden sich auf der rechten Seite.
Vorher. Das Hauptschlafzimmer war vorher ein Durchgangszimmer zum zweiten Schlafzimmer.
Nachher. Ursprünglich wollten die Eigentümer das Hauptschlafzimmer so weit wie möglich vom Wohnzimmer entfernt haben, wo ihre Tochter sich gern zum Spielen aufhält. Während des Projekts kam das Paar jedoch zu dem Schluss, dass es besser wäre, diesen Raum mit seinem schönen roten Marmorkamin doch für seine vorhergesehene Funktion zu nutzen. Die drei ursprünglichen Türen wurden zugemauert, und Colombet verlegte die neue Zugangstür vom grünen Flur aus leicht zur Seite.
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Auch hier besticht das Dekor durch seine Farbakzente und die graue Tapete mit Pflanzenmotiven lockert die große Wand auf, an der das Bett steht.
Die Designerin hatte vorgeschlagen, einen Einbauschrank zu entwerfen. Die Besitzer bevorzugten jedoch das hier gezeigte grüne Möbelstück vom Flohmarkt. „Sie verzichteten auf den Einbauschrank, damit sie auch in Zukunft noch die Möglichkeit haben, Gegenstände zu verschieben und das Zimmer mit originellen Möbeln zu verschönern, was ich uneingeschränkt unterstütze“, so Colombet.
Die Designerin hatte vorgeschlagen, einen Einbauschrank zu entwerfen. Die Besitzer bevorzugten jedoch das hier gezeigte grüne Möbelstück vom Flohmarkt. „Sie verzichteten auf den Einbauschrank, damit sie auch in Zukunft noch die Möglichkeit haben, Gegenstände zu verschieben und das Zimmer mit originellen Möbeln zu verschönern, was ich uneingeschränkt unterstütze“, so Colombet.
Nachher. Nun ist es vom Flur aus zugänglich. Das Paar entschied sich für dieses Zimmer als Kinderzimmer, weil es eine Besonderheit aufweist: „Aufgrund eines dahinterliegenden Schornsteins sind die Schränke an der Seite sehr flach und wären für die Kleidung von Erwachsenen nicht geeignet“, so Colombet.
Um dem Raum Charakter zu verleihen, wählten die Eigentümer eine Tapete im englischen Stil und statteten ihn mit einem antiken Bett und einem Bücherregal aus Rattan aus.
Nachher. Nun wurde es in den Raum verlegt, in dem zuvor die Küche untergebracht war, und hat damit jetzt auch ein Fenster. Die Gestaltung des Bads war eine Herausforderung, weil die Eigentümer:innen sich sowohl eine Badewanne als auch eine Dusche wünschten. „Da sich der Boiler an der Wand befand, die für die Installation der Dusche am besten geeignet war, mussten wir eine verschachtelte Raumanordnung schaffen, bei der die Dusche quer zur Badewanne steht und die Wanne an der Duschwand anliegt“, erklärt Colombet.
„Wir sollten unsere Räume so gestalten, dass sie unser tägliches Leben verändern. Zu viel Potenzial bleibt ungenutzt“.
„Wir sollten unsere Räume so gestalten, dass sie unser tägliches Leben verändern. Zu viel Potenzial bleibt ungenutzt“.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar in den Dreißigern mit ihrer zweijährigen Tochter
In: Paris, Frankreich
Auf: 79 Quadratmetern
Zeitraum der Renovierung: Ende März bis Ende August 2020
Interior Designerin: Amélie Colombet von Inhale l’agence
Budget: 100.000 Euro für die Umbauarbeiten plus ca. 4.000 Euro für Möbel und Beleuchtung