Houzzbesuch: Gemütliches Cottage in der malerischen Natur Irlands
In diesem uralten, wunderschön renovierten Cottage im County Kerry ist der glückliche Besitzer allein auf weiter Flur
Manche Orte dieser Welt sind einfach magisch – so wie das an einem See gelegene, abgeschiedene Treangarriv im irischen County Kerry. Hier findet man nichts als unberührte Natur, in der sanfte Hügel auf majestätische Berge treffen. Schon lange hatte Brian Spain davon geträumt, dort ein Haus zu kaufen und es selbst zu renovieren. „Als Kind war ich immer zu Ostern und den ganzen August lang in Dooks, dem Badeort direkt neben Treangarriv“, erzählt er. Als in der Gegend vier alte Cottages zum Verkauf standen, konnte er seinen Traum endlich realisieren – und sogar anbauen.
Laut Volkszählung lebten bis 1950 auf dieser Seite des Berges 52 Einwohner. „Seitdem sind alle Familien nach und nach weggezogen. Der letzte Einwohner lebte in einem Cottage ohne Strom und fließend Wasser. Der Mann war über siebzig und wohnte bis zum Schluss immer noch genauso wie in seiner Kindheit.“
Über Mundpropaganda hörte Spain, dass das Cottage zum Verkauf stand und erwarb es schließlich von der Witwe eines Deutsch-Amerikaners, die genauso wie er von der Gegend verzaubert gewesen war.
Sein neues Haus taufte Spain auf den Namen „Lost Cottage“ – die verlorene Hütte. Es ist, wie für diese Gegend typisch, komplett aus regionalen Materialien gebaut: die Wände aus Erde und Stein und das Dach aus Stroh und Holz. Da das Haus früher als Winterquartier für Bergziegen genutzt wurde, hat es eine besonders große Tür.
Über Mundpropaganda hörte Spain, dass das Cottage zum Verkauf stand und erwarb es schließlich von der Witwe eines Deutsch-Amerikaners, die genauso wie er von der Gegend verzaubert gewesen war.
Sein neues Haus taufte Spain auf den Namen „Lost Cottage“ – die verlorene Hütte. Es ist, wie für diese Gegend typisch, komplett aus regionalen Materialien gebaut: die Wände aus Erde und Stein und das Dach aus Stroh und Holz. Da das Haus früher als Winterquartier für Bergziegen genutzt wurde, hat es eine besonders große Tür.
Spain hat das Cottage sorgfältig renoviert. „Die Wände waren in einem guten Zustand, aber unverputzt“, erinnert er sich. „Der Fußboden war aus Lehm, und das Dach aus getrocknetem Moos und Schilf war mit Wellblech überdeckt, das bereits total durchgerostet war.“
Um originalgetreu zu bleiben, hat Spain neue Dachbalken aus Lärchenholz verwendet, das aus dem nahegelegenen Wald stammt. Hinzu kamen gekalkte Wände, Schiebefenster aus Holz und Möbel aus einheimischer Douglasie.
„Ich habe bereits mehrere Bars eingerichtet und renoviert und bin geübt darin, alte Theken, Fußböden, Fliesen und Deko aufzutreiben“, erzählt er. „Nur ein Handwerker bin ich nicht. Ich habe zwar bei der Renovierung mitgeholfen, aber sämtliche Handwerkerarbeiten wurden von Profis mit jeder Menge Know-how durchgeführt.“
Um originalgetreu zu bleiben, hat Spain neue Dachbalken aus Lärchenholz verwendet, das aus dem nahegelegenen Wald stammt. Hinzu kamen gekalkte Wände, Schiebefenster aus Holz und Möbel aus einheimischer Douglasie.
„Ich habe bereits mehrere Bars eingerichtet und renoviert und bin geübt darin, alte Theken, Fußböden, Fliesen und Deko aufzutreiben“, erzählt er. „Nur ein Handwerker bin ich nicht. Ich habe zwar bei der Renovierung mitgeholfen, aber sämtliche Handwerkerarbeiten wurden von Profis mit jeder Menge Know-how durchgeführt.“
Bei der Inneneinrichtung hat sich Spain von John Pawsons minimalistischem, fast schon asketischem Stil inspirieren lassen und seinem „Lost Cottage“ ein schlichtes und zurückgenommenes Aussehen verliehen, das dem fantastischen Ausblick und der unglaublichen Ruhe des etwa 34 Hektar großen Grundstücks den Vortritt lässt.
„Die sich ständig verändernde Landschaft – immerhin kann man fast 100 Quadratkilometer weit gucken – bietet bereits so viel, dass die Einrichtung vor allem schlicht und aufgeräumt, aber auch gemütlich sein sollte. Dafür haben wir ausschließlich natürliche Materialien verwendet und uns auf einige wenige beschränkt“, so Spain.
Die Küche (von Spains Freund, dem Kunsthandwerker Terence Murphy selbst gebaut) ist mit allem ausgestattet, was man zum Kochen braucht, inklusive einiger ausgefallenerer Dinge wie dem original französischen Bistro-Kühlschrank. „Ich besitze in Frankreich mehrere Bars, und dort habe ich ihn auch aufgetrieben“, erzählt Spain. „Hier benutze ich ihn allerdings als Vorratskammer.“
„Die sich ständig verändernde Landschaft – immerhin kann man fast 100 Quadratkilometer weit gucken – bietet bereits so viel, dass die Einrichtung vor allem schlicht und aufgeräumt, aber auch gemütlich sein sollte. Dafür haben wir ausschließlich natürliche Materialien verwendet und uns auf einige wenige beschränkt“, so Spain.
Die Küche (von Spains Freund, dem Kunsthandwerker Terence Murphy selbst gebaut) ist mit allem ausgestattet, was man zum Kochen braucht, inklusive einiger ausgefallenerer Dinge wie dem original französischen Bistro-Kühlschrank. „Ich besitze in Frankreich mehrere Bars, und dort habe ich ihn auch aufgetrieben“, erzählt Spain. „Hier benutze ich ihn allerdings als Vorratskammer.“
Die meisten Einrichtungsgegenstände hat Terence Murphy nach Spains Entwürfen selbst hergestellt – so auch die grünen Sofas.
„Die Idee war, Sofas ohne Seitenlehne zu verwenden, damit ein Maximum an Licht hineinkommt und der Blick durch das Giebelfenster in der Küche frei bleibt“, erklärt Spain.
Inspirationen zu rustikalen Wohnzimmern
„Die Idee war, Sofas ohne Seitenlehne zu verwenden, damit ein Maximum an Licht hineinkommt und der Blick durch das Giebelfenster in der Küche frei bleibt“, erklärt Spain.
Inspirationen zu rustikalen Wohnzimmern
Zusammen mit den grob gekalkten Wänden verleihen die neuen Dachbalken aus Lärchenholz dem Raum einen authentischen Look.
„Als ich das Cottage gekauft habe, gab es hier weder fließend Wasser noch Strom. Mein Nachbar, der in dem nahegelegenen Cottage geboren und aufgewachsen ist, zeigte mir die Wasserquelle, von der sie früher das kalte Wasser zur Butterherstellung geholt haben, bevor das Tal ans Stromnetz angeschlossen wurde“, so Spain. „Aus dieser Quelle habe ich das Wasser anfangs bezogen.“
Der Esstisch ist aus sandgestrahlten Douglasienbrettern gefertigt, die vorher als Verschalung für den Anbau zum Einsatz kamen.
„Als ich das Cottage gekauft habe, gab es hier weder fließend Wasser noch Strom. Mein Nachbar, der in dem nahegelegenen Cottage geboren und aufgewachsen ist, zeigte mir die Wasserquelle, von der sie früher das kalte Wasser zur Butterherstellung geholt haben, bevor das Tal ans Stromnetz angeschlossen wurde“, so Spain. „Aus dieser Quelle habe ich das Wasser anfangs bezogen.“
Der Esstisch ist aus sandgestrahlten Douglasienbrettern gefertigt, die vorher als Verschalung für den Anbau zum Einsatz kamen.
Die drei handgeblasenen Glasleuchten aus Japan hat Spain an einem Ast aus seinem Garten befestigt und diesen anschließend an die Decke gehängt.
Pendelleuchten durchstöbern
Pendelleuchten durchstöbern
Neben dem Wohnzimmer befindet sich das Gästeschlafzimmer mit zwei Einzelbetten.
„Die beiden Einzelbetten sind Standardmodelle aus einem nahegelegenen Möbelgeschäft, während das Kopfteil aus sandgestrahlten Douglasienbrettern selbst gebaut ist“, so Spain. „In den Fußboden aus poliertem Beton haben wir einige Original-Steinplatten eingearbeitet.“
„Die beiden Einzelbetten sind Standardmodelle aus einem nahegelegenen Möbelgeschäft, während das Kopfteil aus sandgestrahlten Douglasienbrettern selbst gebaut ist“, so Spain. „In den Fußboden aus poliertem Beton haben wir einige Original-Steinplatten eingearbeitet.“
Harmonische Grün- und Gelbtöne verleihen dem Gästezimmer einen wunderbar entspannten Look.
Vom Original-Cottage gelangt man direkt in den Anbau: Ein neugebautes Bad führt hinüber ins Schlafzimmer.
„Ursprünglich sollte der Anbau aus zwei durch einen Flur miteinander verbundenen Gebäuden bestehen“, erzählt Spain. „Aufgrund von Bauauflagen konnten wir aber nur den Schlafzimmerteil realisieren und mussten den Flur zum Badezimmer umfunktionieren. Diese Raumaufteilung ist für ein Cottage zwar ungewöhnlich, aber sie funktioniert.“
„Ursprünglich sollte der Anbau aus zwei durch einen Flur miteinander verbundenen Gebäuden bestehen“, erzählt Spain. „Aufgrund von Bauauflagen konnten wir aber nur den Schlafzimmerteil realisieren und mussten den Flur zum Badezimmer umfunktionieren. Diese Raumaufteilung ist für ein Cottage zwar ungewöhnlich, aber sie funktioniert.“
Das schlichte und minimalistische Durchgangsbadezimmer ist mit einem Glasdach ausgestattet, sodass man aus der Wanne, die in den Boden eingelassen ist, den Sternenhimmel betrachten kann – ein absolutes Highlight, vor allem, da das Cottage in Irlands erstem Lichtschutzgebiet der International Dark Sky Association steht.
„Die Wände des Anbaus inklusive Badewanneneinfassung sind kalkverputzt“, so Spain.
Badewanne: Bette
„Die Wände des Anbaus inklusive Badewanneneinfassung sind kalkverputzt“, so Spain.
Badewanne: Bette
Der Anbau ist das architektonische Spiegelbild des alten Cottages. Er wurde aus oxidiertem Beton mit Holzmaserung gebaut und fügt sich perfekt in die Landschaft ein.
„Mit seinen Proportionen, die sich am Bestand orientieren, steht der Anbau ganz in der Bautradition dieser Region“, erklärt Spain. „Das ganze Haus inklusive Dach ist aus Ortbeton gebaut. Für die Verschalung habe ich drei Douglasien gekauft und aus ihnen lange, breite Bretter zusägen lassen. Anschließend wurden sie sandgestrahlt und für die Verschalung verwendet.“
„Als der Beton fest war, haben wir die Douglasienbretter entfernt. Sie haben ihre Maserung auf dem Beton hinterlassen. Durch die Oxidation der Oberfläche entstand dann diese rostbraune Farbe.“
„Mit seinen Proportionen, die sich am Bestand orientieren, steht der Anbau ganz in der Bautradition dieser Region“, erklärt Spain. „Das ganze Haus inklusive Dach ist aus Ortbeton gebaut. Für die Verschalung habe ich drei Douglasien gekauft und aus ihnen lange, breite Bretter zusägen lassen. Anschließend wurden sie sandgestrahlt und für die Verschalung verwendet.“
„Als der Beton fest war, haben wir die Douglasienbretter entfernt. Sie haben ihre Maserung auf dem Beton hinterlassen. Durch die Oxidation der Oberfläche entstand dann diese rostbraune Farbe.“
Von dem hellen Schlafzimmer aus hat Spain einen fantastischen Blick auf den Caragh Lake und die weitläufige Landschaft – der perfekte Ort, um den Sonnenaufgang zu beobachten.
Getty, die lebensgroße Ziegenfigur, bekam er von einem Verwandten zum Geburtstag geschenkt – eine augenzwinkernde Anspielung auf die Geschichte des Cottages.
Weitere Houzzbesuche auf dem Land
Getty, die lebensgroße Ziegenfigur, bekam er von einem Verwandten zum Geburtstag geschenkt – eine augenzwinkernde Anspielung auf die Geschichte des Cottages.
Weitere Houzzbesuche auf dem Land
In dem neuen Beton-Anbau genießt der Eigentümer in modern-rustikaler Atmosphäre von seinem Bett aus einen fantastischen Blick in die Landschaft.
Atemberaubende Natur, so weit das Auge reicht: „Mein einziger Nachbar ist der Bauer nebenan. Das nächstgelegene Dorf befindet sich auf der anderen Seite des Berges“, erzählt Spain. „Mit dem Auto sind es neun Kilometer, zu Fuß vier Kilometer. Auf beiden Strecken hat man einen tollen Blick über die Dingle Bay.“
Mit dem „Lost Cottage“ hat sich Spain ein einfaches und gleichzeitig stylisches Refugium geschaffen, in dem er dem hektischen Stadtleben entkommen und die Natur in all ihren Facetten genießen kann.
Wie gefällt Ihnen dieses renovierte Cottage samt neuem Anbau?
Mit dem „Lost Cottage“ hat sich Spain ein einfaches und gleichzeitig stylisches Refugium geschaffen, in dem er dem hektischen Stadtleben entkommen und die Natur in all ihren Facetten genießen kann.
Wie gefällt Ihnen dieses renovierte Cottage samt neuem Anbau?
Auf einen Blick
Hier entspannt: Brian Spain, Inhaber des Bar-Restaurants Coolin in Hossegor, Frankreich
In: Treangarriv, County Kerry, Irland
Größe: zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer
Planung und Umsetzung: Terence Murphy, Goodform
„Mehrere Generationen meiner weit verzweigten Familie hatten an diesem besonderen Ort ihre Ferienhäuser. Mein Plan war, ein altes Cottage auf einem etwa ein Hektar großen Stück Land zu kaufen und es ganz in Ruhe zu renovieren“, erzählt Spain.
„Diese Cottages standen hier schon vor der ersten amtlichen Landvermessung der Region im Jahr 1820. Aber wann sie genau gebaut wurden, lässt sich schwer sagen“, so Spain, der in Irland geboren und aufgewachsen ist und in Dublin studiert hat.