Houzzbesuch: Unabhängig und glücklich – auf nur 13 Quadratmetern
Beruflich entwirft sie große Gebäude; selbst wohnt Vina Lustado jedoch lieber auf winzigem Fuß – am liebsten für immer
Ein 13 Quadratmeter großes Haus für 40 000 Dollar, schon das ist Grund zum Staunen. Aber damit nicht genug: Die Eigentümerin, Gebäudedesignerin Vina Lustado, will auch noch für den Rest ihres Lebens darin wohnen. „Hier bleibe ich für immer“, so Lustado. Außerdem ist es ein großartiger Ort für Parties, ganz nach dem Motto „Platz ist in der kleinsten Hütte“: „Seitdem ich hier wohne, komme ich aus dem Feiern gar nicht mehr raus“, sagt sie.
Das Haus steht auf einem Anhänger. So konnte Lustado die in den meisten US-Bundesstaaten geltende baurechtliche Bestimmung umgehen, wonach ein dauerhaft bewohntes Zuhause je nach Region eine Mindestgröße von 55 bis 65 Quadratmeter haben muss. Mit ihrem Zuhause auf Rädern ist Lustado an einen Großteil der Bauvorschriften nicht gebunden – aus Sicherheitsgründen befolgte sie jedoch die meisten freiwillig.
Einer der Hauptbeweggründe für ihr Minihaus war, dass sie so weitgehend energieautark leben kann: Den Strom bezieht sie über drei Solarzellen und vier Batterien; zum Kochen, Heizen und Warmwasserbereiten benutzt sie Propangas aus einem 26-Liter-Tank. Lediglich für Wasser muss sie bezahlen. Es wird über einen Gartenschlauch zum Haus geleitet.
Die Süd-Terrasse, die ungefähr die gleiche Größe wie das Wohnzimmer hat, eignet sich wunderbar für Abendessen mit vielen Freunden. „Etwa zehn Personen können hier auf jeden Fall bequem sitzen“, so Lustado. „Wenn ich Gäste habe, gibt es immer ein Tischgespräch, an dem sich alle beteiligen. Die Atmosphäre ist sehr persönlich, aber auch nicht zu eng – eben genau richtig.“
Die zwei Baumstämme für das Sonnensegel fand ihr Freund auf dem Grundstück. Das Holz für die Terrasse stammt aus einem alten Haus und wurde aufgearbeitet, zurechtgesägt und versiegelt. „Lediglich die Schrauben haben wir neu gekauft, alle anderen Materialien haben wir wiederverwertet“, so Lustado. Die Außenverkleidung des Hauses besteht aus Zedernholz.
Die Glastüren fand Lustado für 200 Dollar in den Online-Kleinanzeigen. Sie lackierte sie und bearbeitete sie so, dass sie in den Türrahmen passen und nach außen schwingen. Anschließend dichtete sie die Türen noch wasserdicht ab.
Einer der Hauptbeweggründe für ihr Minihaus war, dass sie so weitgehend energieautark leben kann: Den Strom bezieht sie über drei Solarzellen und vier Batterien; zum Kochen, Heizen und Warmwasserbereiten benutzt sie Propangas aus einem 26-Liter-Tank. Lediglich für Wasser muss sie bezahlen. Es wird über einen Gartenschlauch zum Haus geleitet.
Die Süd-Terrasse, die ungefähr die gleiche Größe wie das Wohnzimmer hat, eignet sich wunderbar für Abendessen mit vielen Freunden. „Etwa zehn Personen können hier auf jeden Fall bequem sitzen“, so Lustado. „Wenn ich Gäste habe, gibt es immer ein Tischgespräch, an dem sich alle beteiligen. Die Atmosphäre ist sehr persönlich, aber auch nicht zu eng – eben genau richtig.“
Die zwei Baumstämme für das Sonnensegel fand ihr Freund auf dem Grundstück. Das Holz für die Terrasse stammt aus einem alten Haus und wurde aufgearbeitet, zurechtgesägt und versiegelt. „Lediglich die Schrauben haben wir neu gekauft, alle anderen Materialien haben wir wiederverwertet“, so Lustado. Die Außenverkleidung des Hauses besteht aus Zedernholz.
Die Glastüren fand Lustado für 200 Dollar in den Online-Kleinanzeigen. Sie lackierte sie und bearbeitete sie so, dass sie in den Türrahmen passen und nach außen schwingen. Anschließend dichtete sie die Türen noch wasserdicht ab.
Über einen kleinen Weg gelangt man zum Toilettenhäuschen mit angeschlossener Klärgrube (im Hintergrund zu sehen). Zwar hat Lustado auch eine Komposttoilette im Badezimmer (die sie als Sitzbank getarnt hat) – da in der Gegend Komposttoiletten jedoch verboten sind, benutzt sie sie nur nachts gelegentlich.
Der Wohnbereich ist mit einem Einbau-Schreibtisch und einem Sofa ausgestattet. Über dem Schreibtisch befindet sich das Schlafmezzanin für Übernachtungsgäste. Alle Holzeinbauten – von den Schränken, über die Wandverkleidungen bis zum Fußboden – hat ein befreundeter Tischler gefertigt. Das gesamte Holz dafür ist FSC-zertifiziert, das heißt es stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Lustados Lebensgefährte arbeitet als Baumpfleger und ist auch im Baugewerbe tätig. Letzteres war für sie entscheidend. „Ohne ihn hätte ich dieses Projekt nie in Angriff genommen“, sagt sie.
Außerdem war es ihr wichtig, Leute aus der Region in ihr Projekt einzubinden. So beauftragte sie etwa für die Anfertigung eines Milchglas-Fensters, der Vorhänge und Kissen Künstler aus der Region.
Die Dielen aus Eichenholz bekam sie umsonst, nur das Abschleifen, Versiegeln und den Einbau musste sie bezahlen.
Lustados Lebensgefährte arbeitet als Baumpfleger und ist auch im Baugewerbe tätig. Letzteres war für sie entscheidend. „Ohne ihn hätte ich dieses Projekt nie in Angriff genommen“, sagt sie.
Außerdem war es ihr wichtig, Leute aus der Region in ihr Projekt einzubinden. So beauftragte sie etwa für die Anfertigung eines Milchglas-Fensters, der Vorhänge und Kissen Künstler aus der Region.
Die Dielen aus Eichenholz bekam sie umsonst, nur das Abschleifen, Versiegeln und den Einbau musste sie bezahlen.
Unter der Sofapolsterung aus Hanf und Flachs ist jede Menge Stauraum versteckt. Für Übernachtungsbesuch kommt die Polsterung einfach auf das Gästebett unterm Spitzdach. Ein mit Rollen versehenes Regal dient als Esstisch. Den kleinen Beistelltisch, der über das Rollregal geschoben werden kann, wenn er nicht gebraucht wird, ließ Lustado aus Zedernholzresten anfertigen.
Auf einen gemütlichen Kaminofen wollte Lustado auf keinen Fall verzichten. Dieses gasbetriebene Modell von Jotul für 3 000 Dollar war das kleinste, das sie finden konnte. Er ist mit einem doppelwandigem Schornstein ausgestattet und kann per Fernbedienung bedient werden. So kann Lustado ihn bequem vom Bett aus an- und ausschalten. „Das ist ein echter Luxus“, sagt sie.
Da die Solarzellen zum Teil von Bäumen überschattet werden und darum die Stromerzeugung begrenzt ist, muss Lustado mit der Energie gut haushalten. Deshalb benutzt sie auch keine stromfressenden Elektrogeräte wie Fön oder Toaster. Zurückschneiden will sie die Bäume nicht, aber dafür überlegt sie, die Solarzellen etwas höher zu installieren oder weitere dazuzukaufen.
Da die Solarzellen zum Teil von Bäumen überschattet werden und darum die Stromerzeugung begrenzt ist, muss Lustado mit der Energie gut haushalten. Deshalb benutzt sie auch keine stromfressenden Elektrogeräte wie Fön oder Toaster. Zurückschneiden will sie die Bäume nicht, aber dafür überlegt sie, die Solarzellen etwas höher zu installieren oder weitere dazuzukaufen.
Die Küchenarbeitsfläche in Holzstäbchenoptik von Ikea bietet jede Menge Platz. Rechts neben dem Spülbecken ist eine kleine Vorratskammer, in der Lustado auch ihren Wäschekorb unterbringt. In einem der Unterschränke versteckt sich ein kleiner Kühlschrank, allerdings kein Gefrierschrank. „Ich habe lange überlegt, was ich wirklich brauche. Ein Gefrierschrank hätte einfach zu viel Platz weggenommen, also entschied ich mich dagegen“, erzählt sie.
Der wandhohe Schrank rechts ist Lustados Kleiderschrank. Er ist mit einer Kleiderstange, Schubladen und Regalen ausgestattet. Die Verzierung übernahm eine befreundete Wandmalerin mithilfe von Fotos einer Platane. „Sie hat jedes Blatt und jeden Zweig einzeln gemalt“, so Lustado. Auch das Glasfenster in der Schiebetür zum Bad hat die Malerin mit Baummotiven versehen.
Der wandhohe Schrank rechts ist Lustados Kleiderschrank. Er ist mit einer Kleiderstange, Schubladen und Regalen ausgestattet. Die Verzierung übernahm eine befreundete Wandmalerin mithilfe von Fotos einer Platane. „Sie hat jedes Blatt und jeden Zweig einzeln gemalt“, so Lustado. Auch das Glasfenster in der Schiebetür zum Bad hat die Malerin mit Baummotiven versehen.
Ein horizontales Fenster sorgt im Küchenbereich für Tageslicht und eine schöne Aussicht beim Kochen.
Als Kochmöglichkeit gibt es einen Propangas-Herd mit zwei Kochstellen, wie er normalerweise in Wohnmobilen benutzt wird. Einen dritte Kochplatte hat Lustado im Schrank darunter verstaut, sie funktioniert per Induktion. Der Boiler zur Warmwasseraufbereitung befindet sich unter der Arbeitsplatte – er ist nicht größer als ein Brotkorb.
Als Kochmöglichkeit gibt es einen Propangas-Herd mit zwei Kochstellen, wie er normalerweise in Wohnmobilen benutzt wird. Einen dritte Kochplatte hat Lustado im Schrank darunter verstaut, sie funktioniert per Induktion. Der Boiler zur Warmwasseraufbereitung befindet sich unter der Arbeitsplatte – er ist nicht größer als ein Brotkorb.
Das Badezimmer befindet sich gleich hinter der Küche und ist durch die bemalte Schiebetür vom Rest des Raumes abgetrennt.
Langes und ausgedehntes Duschen ist kein Problem: „Über den Warmwasserverbrauch muss ich mir keine Sorgen machen“, sagt sie.
Langes und ausgedehntes Duschen ist kein Problem: „Über den Warmwasserverbrauch muss ich mir keine Sorgen machen“, sagt sie.
Über eine Leiter gelangt Lustado auf ihr Bett, das sich auf gleicher Höhe wie die Gästeetage gegenüber befindet.
Das Dachfenster hier oben war ein absolutes Muss. „Ich habe mir schon immer gewünscht, vom Bett aus die Sterne zu betrachten. Dafür war ich gern bereit, etwas mehr ausgegeben“, erzählt Lustado. 1 000 Dollar kostete sie dieses Extra. Das Fenster lässt sich komplett öffnen und dient somit auch als Notausstieg.
Nicht ihr ganzer Besitz befindet sich in dem Minihaus: In der nahe gelegenen Stadt Ventura hat Lustado noch eine etwa 1,5 mal 2 Meter große Lagerfläche, wo sie unter anderem Kunstutensilien unterbringen kann. Stauraum für ihre Camping- und Klettersachen sowie ihr Fahrrad bietet ein Wohnwagen in der Nähe der Hütte ihres Freundes. Dennoch mistet sie in regelmäßigen Abständen immer wieder aus, um einfach nicht zu viel anzuhäufen. Und bevor sie sich etwas Neues kauft, überlegt sie stets zweimal, ob sie es auch wirklich braucht.
Sieben Monate wohnt Lustado nun schon hier – und nirgendwo hat sie sich je wohler gefühlt als in ihrem Minihaus auf Rädern. „Das ist wirklich nicht als Zwischenlösung gedacht“, betont sie noch einmal. „Sollte ich je umziehen, dann nur mit diesem Häuschen.“
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Das große Glück im Kleinen – entdecken Sie inspirierende Wohngeschichten in unserer Rubrik „Klein & Fein“ >>>
Könnten Sie auf 13 Quadratmetern leben?
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Könnten Sie auf 13 Quadratmetern leben?
Hier wohnt: Gebäudedesignerin Vina Lustado von Sol Haus Design
In: Ojai, Kalifornien, USA
Auf: 13 Quadratmetern
Vina Lustado entwirft und plant bereits seit 20 Jahren Wohn- und Geschäftshäuser, darunter auch viele extravagante und ausgefallene Gebäude. Sie selbst hingegen wohnte bisher am liebsten in Wohnungen, die zwischen 35 und 45 Quadratmeter groß waren – sie mag es eben klein und einfach.
Irgendwann stieß sie zufällig auf das „Tiny House Movement“, eine lose Bewegung aus Menschen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, maximal 18 Quadratmeter große Häuser auf Rädern zu entwerfen. Außerdem arbeitete sie damals gerade bei der Firma Tumbleweed, die Baupläne für Mobilhäuser vertreibt. Im Rahmen ihres Jobs besuchte sie einen Workshop bei Dee Williams, einem der amerikanischen Pioniere für Minihäuser. Sofort war sie von der Idee begeistert. Denn ein kleines Haus, das heißt vor allem weniger Materialen und weniger Kosten. Und als Gebäudedesignerin reizte sie die Herausforderung, alles, was man zum Leben braucht, auf engstem Raum zu vereinen.
Lustado brauchte rund 40 000 Dollar und ein Jahr für Planung und Bau ihres Häuschens. Anfang 2014 konnte sie ihr neues Zuhause schließlich beziehen. Das etwa 4 000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem es steht, liegt im kalifornischen Ojai. Auch ihr Freund wohnt dort – in seinem eigenen Minihaus. Die 400 Dollar Miete pro Monat für das Stück Land teilen sich die beiden.