Houzzbesuch: Entspannter Minimalismus in Grauweiß und Eiche
Diese schmucke Pariser Mansarde für zwei schafft den Spagat: Zwischen alter Bausubstanz und schlichten Einbauten, zwischen neu und vintage
„Nicht jeder hat das Glück, in einem der angesagtesten Viertel von Paris, Saint-Germain-des-Prés, zu leben. Und noch dazu in einer stylischen Wohnung mit abgeschrägten Wänden“, erklärt der katalanische Innenarchitekt und Designer Francesc Rifé, der diese Wohnung umgebaut hat. Und während es am Anfang so aussah, als ob alles ein Kinderspiel werden würde, stellten die geringe Größe der Wohnung und die unebenen Böden dann doch Herausforderungen dar. Überwunden wurden sie mit Einfallsreichtum – zum Beispiel Einbauschränken. Alle Möbel sind maßgefertigt, die Farben sind äußerst reduziert. So entstand ein Wohnstil, der einerseits nüchtern ist und andererseits von vergangenen Zeiten erzählt.
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar
In: Saint-Germain-des-Prés, París
Auf: 60 Quadratmetern
Experte: Francesc Rifé Studio
Fotos: David Zarzoso und Fernando Alda
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar
In: Saint-Germain-des-Prés, París
Auf: 60 Quadratmetern
Experte: Francesc Rifé Studio
Fotos: David Zarzoso und Fernando Alda
„Die Wohnung verfügt im Wesentlichen über zwei Eigenschaften, die den Umbau schwierig machten: zum einen eine unregelmäßige Bodenstruktur und zum anderen sehr wenig Fläche“, erzählt Francesc Rifé. Diese Schwierigkeiten konnten jedoch mit innovativen Gestaltungsideen gelöst werden. Herausgekommen ist eine ruhige Umgebung mit einer hellen und modernen Atmosphäre. Fast könnte man von Zen-Look sprechen.
Die Räume zeichnen sich nun durch bewusste Schlichtheit aus. Reinweiße Wände und Decken sind mit warmen Holz- und Parkettböden kombiniert. Die Leuchte „Cesta“ von Miguel Milá auf diesem Bild kann sowohl als Steh- als auch als Tischlampe genutzt werden.
Beim Konzept für die Wohnung wurde dem Fakt Rechnung getragen, dass die Wohnung von nun an durch ein Paar genutzt werden würde. Dadurch kam es zu einer neuen Aufteilung und einer Funktionsänderung der Räume, bei der die alten Deckenbalken und Pfosten der Tragstruktur in das Gestaltungskonzept einbezogen wurden.
Beim Konzept für die Wohnung wurde dem Fakt Rechnung getragen, dass die Wohnung von nun an durch ein Paar genutzt werden würde. Dadurch kam es zu einer neuen Aufteilung und einer Funktionsänderung der Räume, bei der die alten Deckenbalken und Pfosten der Tragstruktur in das Gestaltungskonzept einbezogen wurden.
Das Wohnzimmer ist der hellste Raum und definiert sich durch maßgefertigtes Mobiliar. Dazu gehört diese Sitzecke, die Francesc Rifé selbst entworfen hat. Die lange Holzbank, auf der sich zwei gegenüberliegende Sofas befinden, dient gleichzeitig als Ablage und Regal.
Abgeschrägte Wände und Holzbalken sind auch nach der Neugestaltung präsent. Das unverwechselbare Flair der Mansarde wurde so bewahrt, während gleichzeitig ein stärkerer Bezug zur Gegenwart entstand.
Abgeschrägte Wände und Holzbalken sind auch nach der Neugestaltung präsent. Das unverwechselbare Flair der Mansarde wurde so bewahrt, während gleichzeitig ein stärkerer Bezug zur Gegenwart entstand.
Ein Beistelltisch und Regale komplettieren die Sitzecke. Hier spiegelt sich Rifés Affinität zu den Fünfzigerjahren wider: das Wandregal ist ein Entwurf von Jean Prouvé; die Sitzbank wiederum, die als Couchtisch dient, wurde von der Grande Dame der Innenarchitektur des letzten Jahrhunderts entworfen: Charlotte Perriand.
Der Fernseher wurde im Schrank versteckt, so wird er nicht zum Protagonisten in dem kleinen Sitzbereich.
Der Fernseher wurde im Schrank versteckt, so wird er nicht zum Protagonisten in dem kleinen Sitzbereich.
Der Essbereich schließt direkt an der halbhohen Rückseite des Sofas an. Somit ist der zentrale Bereich der Wohnung offen, aber dennoch klar in Zonen gegliedert.
Hier finden sich ebenfalls Möbel von Jean Prouvé aus den Fifties: der Tisch „Compas“ und die „Standard Chairs“.
Warum Sie Ihr Sofa jetzt von der Wand wegrücken sollten >>>
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„Im offenen Wohnbereich wurde auch ein zentraler Teil des Umbaus umgesetzt: ein langes Schrankmodul. Stauraum, Waschmaschine, Wäschetrockner und Kleiderschrank sind im Inneren verborgen – und sogar eine kleine Küchenzeile. So blieb, neben dem Bad, Platz für ein separates Schlafzimmer im zweiten Raum der Mansarde“, erklärt Rifé.
Auf diesem Bild wird deutlich, wie die Tragstruktur der Mansardenwohnung in den Umbau einbezogen wurde. Der Einbauschrank wurde um die Balken herum gebaut, ohne sie zu verstecken. Dadurch entsteht ein zeitloses, ausgewogenes Design.
Der gesamte Innenbereich wurde in einem gräulichen Weiß und Eichenholz gestaltet – so sind zum Beispiel die Böden, die Regale und die Oberfläche des Einbausofas aus Eichenholz. Es ist eine Farb- und Materialkombination, die ein Gleichgewicht zwischen Bestand und modernem, minimalistischen Einrichtungsstil herstellt. Dieses Gleichgewicht findet sich auch im schlichten Schlafzimmer des Paares wieder.
Die Schlafzimmertür wurde ebenfalls maßgefertigt – als Teil einer durchgehenden Wandverkleidung mit Lamellen. Ist die Tür geschlossen, fällt sie quasi nicht auf – auch hier also: nahtlos schönes Design.
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