So bunt wie das Leben: 40 m² in aufregenden Farben
Die pensionierte Eigentümerin wünschte sich kühne Farben für ihre kleine Zweitwohnung in Madrid
Nach Ansicht des Architekten Gonzalo Pardo ist das Alleinleben in unserer heutigen Welt „Symptom für ein neues soziales Konstrukt, das für moderne Kulturen typisch ist und sich auf die Art und Weise auswirkt, was wir unter Zuhause verstehen“. Pardo ist davon überzeugt, dass Wohnarchitektur eine eigene Domäne seines Berufs ist. Er nähert sich dem Thema auf heitere und provokante Weise, mit einer spielerischen Interpretation heimischer Farben, die er gekonnt und mit klarer Absicht einsetzt. Er hat immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse seiner Kundschaft und leitet den Schaffensprozess mit großer Sorgfalt.
Als Fontaine und Pardo sich das erste Mal trafen, erzählte sie ihm, dass sie sich gerne mit ihrer Tochter und ihrem Sohn, beide mittlerweile erwachsen, trifft und sich einen Raum wünscht, wo sie die beiden unterbringen kann. Außerdem wollte Fontaine eine kleine Küche, damit sie ihre Freundinnen und Freunde zum Tapas-Essen einladen kann. In tadellosem Spanisch (sie hatte kurz vor dem Interview einen Spanisch-Konversationskurs besucht) erzählte uns die französische Eigentümerin, dass sie liebend gerne „Essen mit viel Geschmack und vielen Gewürzen“ zubereitet.
Mit einer großen Küche und einem blauen Schrank, der den kleinen Raum umschließt, ist diese Zweitwohnung perfekt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Sie ist ein Ort, an dem sie das Leben, Tapas mit Gästen und die Gesellschaft ihrer Kinder genießen kann, aber auch Zeit für sich selbst hat. Kurzum: eine Wohnung à la Gonzalo Pardo.
Mit einer großen Küche und einem blauen Schrank, der den kleinen Raum umschließt, ist diese Zweitwohnung perfekt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Sie ist ein Ort, an dem sie das Leben, Tapas mit Gästen und die Gesellschaft ihrer Kinder genießen kann, aber auch Zeit für sich selbst hat. Kurzum: eine Wohnung à la Gonzalo Pardo.
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Bei diesem Projekt war die Farbe der Dreh- und Angelpunkt. Finden Sie nicht auch, dass das intensive Blau (oder das leuchtend rote Kleid) das Bild eines urbanen Refugium einer aktiven, kosmopolitischen Frau vermittelt, die sich für Tango und das Flair von Madrid begeistert?
„Es kann nie zu viel Farbe sein“, sagt Pardo. „Es ist ein kostengünstiges Mittel, das hervorragende Ergebnisse erzielt. In diesem Fall war die Eigentümerin sehr deutlich darin, dass es diese Farbe sein musste.“ (RAL 5005, Anm. d. Red.)
„Es kann nie zu viel Farbe sein“, sagt Pardo. „Es ist ein kostengünstiges Mittel, das hervorragende Ergebnisse erzielt. In diesem Fall war die Eigentümerin sehr deutlich darin, dass es diese Farbe sein musste.“ (RAL 5005, Anm. d. Red.)
„In Spanien sind wir beim Thema Farbe manchmal etwas langweilig, hauptsächlich wir Architekten“, gesteht Pardo. Er erzählt, dass er bei der Wahl seiner Farben für ein Wohnprojekt auch immer den jeweiligen Raum berücksichtigt. „Eine helle Farbe in einer dunklen Einrichtung wertet den Raum auf. Manchmal ist die Farbe auch ein Akt der Provokation“, fährt er fort und nennt Carlos Cruz-Diez, Olafur Eliasson, Josef Albers oder Barragán als einige seiner zahlreichen künstlerischen Inspirationsquellen.
RAL 5005 – ein Blau, wie es auch auf spanischen Verkehrsschildern zu sehen ist – zieht die Blicke auf sich und macht den Schrank, der sich über den gesamten hellen Wohnbereich erstreckt, zu einem überaus attraktiven Element. Im Vordergrund steht jedoch die Funktionalität des Designs. Pardo findet, dass alles seinen Platz haben sollte und dass „die Wohnung ein Erfolg wird, wenn das gelingt“.
„Das blaue Möbelelement dient als Aufbewahrungssystem und ist gleichzeitig Herz und Seele der Wohnung“, erzählt er. Es zieht die Aufmerksamkeit auf sich, steckt aber auch voller Überraschungen. Die größte besteht darin, dass sich das Badezimmer der Wohnung dahinter verbirgt: „Ein einfach atemberaubendes Möbelstück“, so die Eigentümerin. Außerdem bietet es viel Stauraum: Neben den Küchengeräten ist hier auch ein großer Kleiderschrank untergebracht.
Es gibt aber noch weitere Überraschungen. Von der Wand links vom Eingang gelangt man zum Badezimmer. Zudem befindet sich ein weiterer großer Spiegel in der Küche. „Die Spiegel in Danys Wohnung sind Türen zu anderen Räumen. Mit ihnen wollten wir für mehr Licht sorgen, die Fläche optisch vergrößern und Dramatik erzeugen.“
Es gibt aber noch weitere Überraschungen. Von der Wand links vom Eingang gelangt man zum Badezimmer. Zudem befindet sich ein weiterer großer Spiegel in der Küche. „Die Spiegel in Danys Wohnung sind Türen zu anderen Räumen. Mit ihnen wollten wir für mehr Licht sorgen, die Fläche optisch vergrößern und Dramatik erzeugen.“
Bemerkenswert ist auch das Lichtkonzept aus Lampen wie der „TMC“ von Miguel Milá für Santa and Cole, der klassischen „PH 5“-Hängeleuchte von Louis Poulsen im Wohnzimmer oder den roten Wandleuchten von Charlotte Perriand, die von Nemo hergestellt wurden. Um das Ganze abzurunden, wurde der Schrank mit einer LED-Beleuchtung versehen, die „nah an ihm dran ist, ihn aber nicht berührt“. So wird seine Größe definiert und hervorgehoben.
Wie bereits erwähnt, hört Pardo seinen Klienten aufmerksam zu und setzt seine Projekte dann mit größter Sorgfalt um. „Dany ist die geborene Verhandlungsführerin. Um sie von unseren Lösungen zu überzeugen, mussten wir allerhand Zeichnungen anfertigen und viel Zeit in Gespräche mit ihr investieren. Sie hat auf unsere Ratschläge gehört und war bei jeder unserer Entscheidungen dabei“, berichtet er. Das Badezimmerfenster ist mit einer speziellen Folie ausgestattet und wird entweder blickdicht oder transparent.
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Die blaue Einheit in der Mitte der Wohnung nimmt im Entwurf die Hauptrolle ein.
Vielleicht könnte man argumentieren, dass die Architektur von Pardo nur in kleinen Räumen funktioniert. „Das sehe ich anders“, sagt er. „Es ist schwieriger, eine kleine Wohnung zu gestalten als eine große. Wir entwerfen derzeit eine Wohnung mit 500 Quadratmetern. Es gibt viele Konzepte, die in dieser Wohnung zum Einsatz kommen, die auch in anderen größeren Räumen funktionieren.“
Vielleicht könnte man argumentieren, dass die Architektur von Pardo nur in kleinen Räumen funktioniert. „Das sehe ich anders“, sagt er. „Es ist schwieriger, eine kleine Wohnung zu gestalten als eine große. Wir entwerfen derzeit eine Wohnung mit 500 Quadratmetern. Es gibt viele Konzepte, die in dieser Wohnung zum Einsatz kommen, die auch in anderen größeren Räumen funktionieren.“
Generell bekennt er sich zu seiner Obsession für Sequenzen und Farben. Er gliedert sein Verständnis von Wohnraum und seine Prioritäten bei der Durchführung eines Projekts in vier grundlegende Punkte: „Die Küche als Mittelpunkt des Hauses, die Enthierarchisierung der Räume, das atomisierte Bad und die namenlosen Zimmer. Also Räume, die mehrere Zwecke erfüllen und sich den jeweiligen Bedürfnissen anpassen.“
In einer Zeit, in der wir vergessen zu haben scheinen, dass das Leben Spaß macht und dass unsere vier Wände ein Ort der Entspannung sein sollten, sind die Entwürfe von Pardo für diejenigen gedacht, die jedes Quäntchen Freude in ihrem Zuhause zur Geltung bringen wollen.
In einer Zeit, in der wir vergessen zu haben scheinen, dass das Leben Spaß macht und dass unsere vier Wände ein Ort der Entspannung sein sollten, sind die Entwürfe von Pardo für diejenigen gedacht, die jedes Quäntchen Freude in ihrem Zuhause zur Geltung bringen wollen.
Hier wohnt: Dany Fontaine, die die französische Abteilung eines internationalen Unternehmens geleitet hat und jetzt im Ruhestand ist
Auf: 40 m²
In: Callao, Stadtteil von Madrid, Spanien
Budget: 1.200 Euro pro Quadratmeter
Expertise von: Gon Architects
Fotos: Imagen Subliminal (Miguel de Guzmán + Rocío Romero)
Dany Fontaine, die pensionierte Eigentümerin der Wohnung, fand Pardos Experten-Profil auf Houzz und schickte ihm über die Plattform eine Nachricht. „Ich bin auf Gonzalos Houzz-Profil gestoßen, als ich bei Google nach ‚Architekten in Madrid‘ gesucht habe“, erzählt Fontaine. Was ihr an der Plattform am besten gefällt? „Die vielen inspirierenden Fotos.“