Houzzbesuch
Pompös auf 85 m²: Umbau einer Maisonette für drei mit Hund
Mit Dachflächenfenstern und bunten Tapeten kommt mehr Licht und Farbe in ein Münchner Dachgeschoss
Aus einer einfachen Dachgeschosswohnung sollte die neue Stadtwohnung einer Patchworkfamilie mit Hund werden. Die Baufamilie suchte bei Houzz nach Profis, die bei der Verwandlung helfen sollten, und fand sie bei Innenarchitektin Bettina Wittenberg und ihrem Team von Stylingroom. Eigentlich sollte es ein groß angelegter Umbau der Maisonette werden. Doch dann kam die Pandemie und der Bauherr kürzte das Budget. Also musste neu geplant werden, was wiederum mehr Zeit kostete.
Wunsch und Wirklichkeit. Die Maisonette war lange als WG von Studierenden genutzt worden und entsprechend einfach ausgestattet. Direkt unterm Dach gelegen, waren Gauben die einzige Tageslichtquelle. Vor allem im oberen Geschoss waren die Gauben aber so klein, dass nur wenig Licht eindrang. Das sollte sich ändern. Allerdings nicht ohne die Zustimmung der Denkmalschutzbehörde, mit der alle baulichen Maßnahmen abgestimmt werden mussten.
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Vorher: Die Balken waren ummantelt, ebenso alle Wände. Kleine Gauben brachten wenig Licht und ließen nur eingeschränkte Ausblicke zu.
Vorhandenes nutzen. „Die Räume waren vorgegeben, daran konnten wir kaum etwas ändern. Auch die Möbel waren schon da, die hat die Bauherrin aus ihrer vorherigen Wohnung mitgebracht“, erzählt Bettina Wittenberg. Dennoch bot sich viel Gestaltungsfreiraum. Die Innenarchitektin verkleidete die vormals offene Treppe mit schwarzen MDF-Platten. Der jetzt geschlossene Raum unter der Treppe lässt sich gut als zusätzliche Staufläche nutzen.
Vorher: Die Treppe, wie sie einmal war.
Mehr Licht, mehr Freiraum. Im oberen Geschoss konnten Dachflächenfenster eingesetzt werden, die den Blick in den Himmel und über die Stadt öffnen. Zudem wurden die ehemals verkleideten Dachbalken freigelegt, ebenso wie die Ziegelwand. „Die Verkleidung hatte Brandschutzgründe. Deshalb mussten wir für die Freilegung Brandschutzmaßnahmen ergreifen“, erzählt die Innenarchitektin. So gibt es im oberen Geschoss eine weitere Tür zum Treppenhaus. Gäste können also direkt hier oben empfangen werden, ohne das untere Geschoss betreten zu müssen.
Mehr Farbe, mehr Tapete. Unten, wo sich die Schlafräume befinden, haben Küche und Bad die größte Veränderung erfahren. „Wir haben Küche und Bad jeweils gedreht. Die Küche öffnet sich mit einer Bar jetzt zum kleinen Flur“, beschreibt Bettina Wittenberg ihr Vorgehen.
Der Tresen ist pompös in Gold gehüllt und sprüht geradezu von Glamour. Der kommt unter anderem durch die extravagante Wandgestaltung. „Ich liebe Tapeten“, verrät Wittenberg, die mit ihrer Begeisterung die Baufamilie angesteckt hat.
Im Ankleide- oder Vorzimmer des Schlafzimmers zieht mit einer barocken Tapete in Gold auf dunklem Blau beinahe Schlosscharakter ein. Erfrischend leicht und luftig sind dagegen die überdimensionierten Tulpen am Bettende.
Lamellenfalttüren dienen als leichte Abtrennung und Sichtschutz zwischen dem Elternschlafzimmer und dem Vorraum, in dem auch eine kleine Sitzecke zum Schlummergetränk einlädt (siehe erstes Foto am Anfang). Der Einbau-Kleiderschrank wurde vom Schreiner gefertigt.
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Vorher: Auch das Bad erhielt leichte bauliche Veränderungen. Auf die Wanne wurde verzichtet, zugunsten einer großzügigen, bodentiefen Dusche. Die Toilette wurde in eine Nische an die Duschrückwand versetzt.
Persönlichkeitstypen. Als Patchworkfamilie zusammenzuziehen, hat immer mit Kompromissbereitschaft zu tun, selbst wenn es nur drei Personen sind. Trotz Gegensätzlichkeiten hat es hier gut funktioniert, wie Wittenberg meint: „Sie mag es gerne extrovertiert und kreativ, mit viel Gold und Glitzer. Er bevorzugt es hingegen clean und eher schwarz-weiß. Zusammen ist daraus etwas super Harmonisches entstanden.“
Hier wohnt: Eine kleine Patchworkfamilie mit einem Kind und dem Familienhund
Auf: 85 Quadratmetern
Im: Münchner Glockenbachviertel
Umbaukosten: 190.000 Euro
Expertise von: Bettina Wittenberg Innenarchitektur Stylingroom
Fotos: Omid Mahdawi