Houzzbesuch: Raffinierte Apartment-Runderneuerung in Paris
Aus zwei mach drei: Wie eine kleine Zweizimmerwohnung im 18. Arrondissement durch geschickte Raumaufteilung ein weiteres Zimmer bekam
In einer Stadt wie Paris, wo Wohnraum teuer ist und es kaum Platz für Neubauten gibt, kann die Wohnungssuche zur echten Tortur werden. Das gilt besonders für die bei jungen (oder zukünftigen) Familien begehrten Drei-Raum-Wohnungen. Da muss man manchmal einfach kreativ werden – so wie dieses junge Elternpaar, das sich bei der Besichtigung einer 60 Quadratmeter großen Zweiraumwohnung – eigentlich zu klein für die dreiköpfige Familie – nicht aus der Ruhe bringen ließ, sondern überlegte: Wie lässt sich hier noch ein drittes Zimmer abtrennen? Die Lösung fanden schließlich die Architekten des Pariser Architektenbüros BKBS, die das junge Paar um Hilfe bat. Mit einem cleveren Raumtrennsystem und verschiebbaren Wänden schufen sie ein großzügiges, familienfreundliches Zuhause. Problem gelöst!
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar mit seiner kleinen Tochter
Im: 18. Arrondissement von Paris, Frankreich
Auf: 60 Quadratmetern
Umbaukosten: 30 000 Euro
Experten: BKBS Architectes
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein Paar mit seiner kleinen Tochter
Im: 18. Arrondissement von Paris, Frankreich
Auf: 60 Quadratmetern
Umbaukosten: 30 000 Euro
Experten: BKBS Architectes
Um die Wohnfläche perfekt auszunutzen, wurden alle Verkehrswege so knapp wie möglich bemessen – und so steht man nach einem kurzen Flurstück sofort in der großen Wohnküche.
Die maßgefertigte Kücheninsel ist nicht nur zum Zubereiten des Essens gedacht, auf der Wohnzimmerseite wurden auch Spielflächen für die Tochter integriert.
Die weiße Arbeitsplatte geht nahtlos in ein Spülbecken über. Ein weiteres kinderfreundliches Element ist das Podest, hier rechts neben der Insel: Wenn die Eltern kochen, kann sich das Töchterchen dazugesellen und mithelfen.
Wandleuchte: Mantis, Design: Bernard Schottlander, DCW éditions
Die weiße Arbeitsplatte geht nahtlos in ein Spülbecken über. Ein weiteres kinderfreundliches Element ist das Podest, hier rechts neben der Insel: Wenn die Eltern kochen, kann sich das Töchterchen dazugesellen und mithelfen.
Wandleuchte: Mantis, Design: Bernard Schottlander, DCW éditions
Hier ein Blick auf die Front der Kücheninsel in ihrer ganzen Detail-Schönheit. Die Vasennische bringt Leben in den Block, genauso wie diese tolle Idee für den Nachwuchs: der kleine ausklappbare Kinderschreibtisch und die Spielküche!
Direkt neben der Tür wurden ein Herd und ein Backofen in die Schrankwand eingebaut. Durch diesen Kunstgriff geht kein Millimeter der kostbaren 60 Quadratmeter verloren.
Auf der anderen Seite der Tür beherbergt eine ähnliche Nische die Musikanlage und einige Schallplatten. Die Einbaumöbel sind, ob im Wohn- oder im Küchenbereich, gleich gestaltet und integrieren sich dezent in den Raum.
Zwischen den Pflanzen fällt der Wasserhahn kaum auf. Wenn er nicht benutzt wird, lässt er sich schwenken und versenken und verschwindet so komplett aus dem Blickfeld; das Pflanzgefäß dient als subtiler Raumtrenner.
Zwischen den Pflanzen fällt der Wasserhahn kaum auf. Wenn er nicht benutzt wird, lässt er sich schwenken und versenken und verschwindet so komplett aus dem Blickfeld; das Pflanzgefäß dient als subtiler Raumtrenner.
Gleich neben der Regalnische für die Musikanlage befindet sich ein kleiner ausklappbarer Arbeitsplatz für die Eltern.
Ein Sofa und schön viel Platz darum herum bieten auch für viele Gäste genug Raum.
Indem nur wenige ausgewählte Möbel, darunter viele Vintage-Stücke, in der Wohnküche aufgestellt wurden, unterstrich man das Einrichtungskonzept: Großzügigkeit trotz kleiner Grundfläche – bleibt viel Boden sichtbar, fühlt sich ein Raum größer an!
Durch die Wohnzimmertür gelangt man in den Flur und das genau gegenüber liegende Bad. Links daneben befindet sich das kleine Kinderzimmer. Beide Räume sind nach Osten ausgerichtet. Stehen die Türen offen, ist es auch morgens wunderbar hell in der Wohnung.
Im Zuge des Umbaus wurde das WC vom Rest des Bades abgetrennt: Es befindet sich nun hinter der Einbauwand mit integriertem Regal. Das kleine Innenfenster, in dem ein Kaktus steht, lässt Tageslicht in den kleinen Raum. Auf dem Boden wurden Zementfliesen verlegt. Abgesehen von diesen Veränderungen blieb im Bad alles beim Alten.
Eine weitere clevere Lösung ist dieser verschiebbare Wandschrank im Kinderzimmer. Der Raum ist mit 5,2 Quadratmetern zwar sehr klein, aber durch den Drehmechanismus in der Wand kann die Tochter tagsüber ihren Spielbereich auf den Flur ausweiten. Auf der Zimmerseite befinden sich auch die Schranktüren.
Die Wand hat gleichzeitig auch einen Türdurchgang, so dass man jederzeit bequem hinein- und herausgehen kann. Damit es die Tochter abends schön gemütlich hat, wird die Wand am Ende des Tages natürlich wieder zugeschoben.
VORHER: Auf diesem Grundriss sieht man, wie die Wohnung vor dem Umbau aufgeteilt war. Die Küche befand sich dort, wo heute das Kinderzimmer ist. Da das WC damals noch mitten im Bad stand, blieb die Tür hier lieber geschlossen, was dazu führte, dass tagsüber kein Licht von Osten her in Flur und Wohnraum gelangte.
NACHHER: Hier die neue Raumaufteilung: Mit der Verlegung der Küche ins Wohnzimmer ist nun Platz für das dringend benötigte dritte Zimmer mit verschiebbarer Wand. Im Bad wurde das WC versetzt und räumlich abgetrennt. Lediglich das Schlafzimmer blieb unverändert.
Die Kleinfamilie ist sehr zufrieden mit ihrer umgebauten Wohnung, der man kaum noch anmerkt, dass sie nur 60 Quadratmeter groß ist. Ein individuelles und gleichzeitig flexibles Zuhause, das mit Sicherheit schnell einen neuen Käufer findet, sollte sich die Familie eines Tages noch vergrößern.
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