So bereiten Sie Ihre Wohnung auf den Klimawandel vor
Mit mehr Extremwetterereignissen beeinflusst der Klimawandel das Wohnen. Wie Sie Ihre Wohnung schützen können
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Eva Bodenmüller
21. Juli 2021
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Sturm werden mit dem Klimawandel zunehmen. Sie werden auch unser Wohnen beeinflussen, daran werden wir uns anpassen müssen. Auch als Mieter:in oder Wohnungseigentümer:in können Sie einiges tun – in Ihren eigenen vier Wänden, aber auch für die Gemeinschaft. Manches ist gemeinsam einfacher und ohnehin kann niemand allein den Klimawandel meistern. Wir haben einige wichtige Punkte zusammengetragen, wie Sie auch ohne große konstruktive Eingriffe Ihre Wohnung auf die klimatischen Veränderungen vorbereiten können.
Schutz vor Überhitzung
Hitzetage werden zunehmen, gerade in den Städten. Die Wohnung als kühler Rückzugsort wird daher wichtiger. Also muss eine Klimaanlage her? Eher nein. Sie verbraucht Strom und verstärkt damit das globale Problem der Erderwärmung. Und durch die Kühlung wird Wärme produziert – wenn auch nicht in der Wohnung selbst. Die wird häufig zu sehr heruntergekühlt, was wiederum zu Erkältungen führen kann. Es gibt dennoch einiges, was Sie tun können.
Vorsorge: Die Hitze gar nicht erst in die Wohnung lassen.
Hitzetage werden zunehmen, gerade in den Städten. Die Wohnung als kühler Rückzugsort wird daher wichtiger. Also muss eine Klimaanlage her? Eher nein. Sie verbraucht Strom und verstärkt damit das globale Problem der Erderwärmung. Und durch die Kühlung wird Wärme produziert – wenn auch nicht in der Wohnung selbst. Die wird häufig zu sehr heruntergekühlt, was wiederum zu Erkältungen führen kann. Es gibt dennoch einiges, was Sie tun können.
Vorsorge: Die Hitze gar nicht erst in die Wohnung lassen.
Tipp 1: Verschattung vor den Fenstern. Es gibt viele Möglichkeiten, die Wohnung zu verschatten. Außenliegender Sonnenschutz ist dabei besser, da er die solare Wärme gar nicht erst in die Räume lässt. Bevor Sie Markisen oder Jalousien außen anbringen, prüfen Sie in Ihrem Mietvertrag, ob dies erlaubt ist. Eine Rücksprache mit der Hausverwaltung verhindert nachträglichen Ärger. Im Zweifelsfall ist ein sicher aufgestellter und aufgespannter Sonnenschirm besser als nichts. Wohnungseigentümer:innen können außen liegenden Sonnenschutz bei der Eigentümer:innenversammlung anregen.
Tipp 2: Pflanzen auf dem Balkon und in der Wohnung. Setzen Sie auf Pflanzen für mehr Schatten. Die kühlen nicht nur die Umgebung, sondern reduzieren auch die Schadstoffbelastung und wirken schalldämmend. Als Nahrung für Insekten wirken sie zudem positiv auf die Biodiversität. Wahre Alleskönner, auf die Sie in der Wohnung und auf dem Balkon nicht verzichten sollten.
Tipp 3: Verschattung innen. Wenn Sie weder einen Balkon haben, noch Rollos, Markisen und Co. außen anbringen dürfen, wandert der Sonnenschutz nach innen. Bei Jalousien darauf achten, dass das Material nicht selbst zur Hitzequelle wird. Holz ist hier besser als Aluminium. Auch bei den Vorhängen gibt es Unterschiede. Helle Thermovorhänge sind besser als dunkler Samt.
Tipp 4: Elektrogeräte ausschalten. Elektrogeräte, die Sie gerade nicht benötigen, sollten Sie besser ausschalten. Denn im Betrieb oder Stand-by erzeugen Sie Wärme und tragen so zum Temperaturanstieg in den Räumen bei.
Tipp 5: Lüften in den kühlen Morgenstunden. Fenster und Türen über die heiße Zeit des Tages geschlossen halten, damit die warme Luft nicht in die Wohnräume eindringt. Dafür in den kühlen Abend- oder Morgenstunden alle Fenster weit aufreißen und für einen kräftigen Durchzug sorgen. Und wenn die Räume alle zur selben Seite gehen? Bilden Sie zum Querlüften doch eine Lüftgemeinschaft mit Ihren Nachbarn.
Schutz vor Wassereintritt
Bei Starkregen fällt in kurzer Zeit viel Regen. Das Wasser kann dann häufig nicht so schnell abfließen oder versickern, wie neues von oben nachkommt. So können Keller volllaufen, die Kanalisation wird überlastet und generell kann Regenwasser an Türschwellen oder Fenstern in die Wohnräume eindringen.
Vorsorge: Abläufe und Geruchsverschlüsse reinigen und Abdichtungen an Fenstern und Türen überprüfen.
Bei Starkregen fällt in kurzer Zeit viel Regen. Das Wasser kann dann häufig nicht so schnell abfließen oder versickern, wie neues von oben nachkommt. So können Keller volllaufen, die Kanalisation wird überlastet und generell kann Regenwasser an Türschwellen oder Fenstern in die Wohnräume eindringen.
Vorsorge: Abläufe und Geruchsverschlüsse reinigen und Abdichtungen an Fenstern und Türen überprüfen.
Tipp 1: Abflüsse reinigen. Wenn Sie einen Balkon haben, sollten Sie darauf achten, dass Abflüsse und Geruchsverschlüsse immer frei sind. Hier sammelt sich gerne Laub oder kleines Geäst an. Wenn der Ablauf auf dem Nachbarbalkon liegt, sprechen Sie mit Ihrem Nachbarn oder Ihrer Nachbarin darüber.
Tipp 2: Auf Fallrohre und Regenrinnen achten. Wenn Sie bemerken, dass das Wasser immer über die Regenrinne schießt oder quer aus dem Fallrohr spritzt, machen Sie die Hausverwaltung oder Eigentümer:innengemeinschaft darauf aufmerksam. Je eher ein Schaden hier behoben wird, umso besser auch für Ihren Wohnraum.
Tipp 2: Auf Fallrohre und Regenrinnen achten. Wenn Sie bemerken, dass das Wasser immer über die Regenrinne schießt oder quer aus dem Fallrohr spritzt, machen Sie die Hausverwaltung oder Eigentümer:innengemeinschaft darauf aufmerksam. Je eher ein Schaden hier behoben wird, umso besser auch für Ihren Wohnraum.
Tipp 3: Außenflächen pflegen. Das Gelände um das Haus kann sowohl den Hitze- als auch den Überschwemmungsschutz unterstützen. Auch wenn Sie nur eine Wohnung in einem Mehrparteienhaus bewohnen, können Sie Einfluss auf die Außenflächen nehmen. Regen Sie beispielsweise an, mehr unversiegelte Grünfläche zu schaffen oder den Fahrradschuppen im Hof zu begrünen. Vielleicht entsteht ja auch ein Projekt mit der gesamten Nachbarschaft.
Schutz vor Sturm
Windgeschwindigkeiten von neun bis elf auf der Beaufort-Skala bezeichnet der Deutsche Wetterdienst als Sturm. Alles darüber sind Orkane. Doch bereits bei Sturm können erhebliche Schäden entstehen.
Vorsorge: Verankern Sie alles gut, was Sie im Freien aufstellen.
Tipp 1: Balkonpflanzen und Möbel gut befestigen. Balkonkübel und -kästen sollten immer fest verankert werden, damit sie nicht über die Brüstung oder das Geländer fliegen können. Sonnenschirme und Markisen bei Sturm- oder Unwetterwarnung einklappen und gegebenenfalls ebenso wie die Balkonmöbel in der Wohnung oder einer geschützten Ecke verstauen.
Windgeschwindigkeiten von neun bis elf auf der Beaufort-Skala bezeichnet der Deutsche Wetterdienst als Sturm. Alles darüber sind Orkane. Doch bereits bei Sturm können erhebliche Schäden entstehen.
Vorsorge: Verankern Sie alles gut, was Sie im Freien aufstellen.
Tipp 1: Balkonpflanzen und Möbel gut befestigen. Balkonkübel und -kästen sollten immer fest verankert werden, damit sie nicht über die Brüstung oder das Geländer fliegen können. Sonnenschirme und Markisen bei Sturm- oder Unwetterwarnung einklappen und gegebenenfalls ebenso wie die Balkonmöbel in der Wohnung oder einer geschützten Ecke verstauen.
Tipp 2: Fenster bei Abwesenheit geschlossen halten. Da Sie bei Hitze ohnehin nur in den kühlen Stunden am Abend oder frühen Morgen lüften, halten Sie die Fenster tagsüber am besten geschlossen. Vor allem bei Dachfenstern kann durch Sturm und Regen sonst großer Schaden entstehen.
Tipp 3: Auf das Umfeld achten. Achten Sie nicht nur auf Ihre eigene Wohnung, sondern auf das gesamte Haus. Lose Dachziegel können für alle ein Problem werden. Erzählen Sie Ihren Nachbar:innen von den Möglichkeiten, Balkon und Wohnung wetterfest zu machen.
Welche Tipps und Hinweise haben Sie noch, um Wohnungen für den Klimawandel fit zu machen? Gerne in den Kommentaren!
Tipp 3: Auf das Umfeld achten. Achten Sie nicht nur auf Ihre eigene Wohnung, sondern auf das gesamte Haus. Lose Dachziegel können für alle ein Problem werden. Erzählen Sie Ihren Nachbar:innen von den Möglichkeiten, Balkon und Wohnung wetterfest zu machen.
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Danke für Ihre Beiträge. Ach ja, Reizwort Klimaanlage. Wir haben in diesem Beitrag darauf verzichtet, weil gerade in Mietwohnungen (und nicht nur ökologisch) ein schwieriges Thema beim Nachrüsten. Alle Argumente für und wider haben ihre Berechtigung. Auch, ob die Anschaffung eines Klimagerätes für die wenigen wirklich heißen Tage lohnt. Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte.
Hinzukommt, dass die Kühlmittel (fluorierte Kohlenwasserstoffe, die um ein vielfaches schädlicher als CO2 sind) problematisch sind, sollte dieses austreten bei mangelhafter Installation oder Wartung (und gerade hier wird ja gerne mal gegeizt, statt Fachleuten der Baumarkt vorgezogen). Mobile Geräte mit Abluftschlauch sind kontraproduktiv, da sie warme Luft nach innen saugen. Split-Geräte sind in Wohnanlagen genehmigungspflichtig vom Vermieter oder der Gemeinschaft.
Kühlen mit Luft-Wärme-Pumpe dürfte es wohl nur in hochmodernen Wohnanlagen geben. Dazu gab es bereits schon einen Artikel. Ansonsten gibt es einen aktuellen Artikel zum Thema „Klimawandel bei Neubauten einbauen“
ich habe als MIeter soviel angeregt, dass mir jetzt nur noch aufregen bleibt. Und ja- ich würde gerne in meiner Dachwohnung eine Klimaanlage einbauen lassen, auch auf meine Kosten. Von außen alle möglichen Verschattungen probiert, dennoch mit 33 Grad schaffe ich es kaum zu überleben.
Hallo katherina,
aufgrund der extremen Hitze Sommer in den letzten Jahren, sind Dachwohnungen ohne Schutz vor Aufheizung schlechter zu vermieten. Ich wünsche Ihnen, dass der Vermieter, vielleicht mit Unterstützung des Mietervereins, einer vernünftigen, letztlich auch den Wohnwert der Dachwohnung steigernden Maßnahme: Klimaanlage zustimmt., denn je nach Lage im Gebäude: West oder Südwest und Qualität der Dämmung des Gebäudes, kann es zu Aufheizungen im Dachgeschoss auch über 40 Grad kommen. Bei 33 Grad in der Wohnung ist der Wohnwert stark gemindert mit akuter Gefahr für die Gesundheit. Wenn eine zu kalte Wohnung Mietminderung rechtfertigt, dann müsste dies auch für eine von Sonneneinstrahlung überhitzte Wohnung gelten.