Houzzbesuch: Klassische Moderne für eine Wiener Altbauwohnung
Weniger ist hier mehr: Mit begrenztem Budget und wenigen Möbeln richtete ein Wiener Designer sein Familienzuhause ein
Ein Juwel war die klassische Altbauwohnung im sechsten Wiener Bezirk schon vor dem Umbau: Flügeltüren, Kastenfenster und das massive Eichenparkett gehörten zum Originalbestand des um 1900 herum erbauten Hauses. Weniger optimal waren der bauliche Zustand und die aktuelle Raumaufteilung der Vierzimmerwohnung. Deshalb entschlossen sich der Designer Harald Hatschenberger und seine Frau Monika Nguyen zum Umbau – und zum Erhalt der historischen Elemente. Und weil der Bestand schon Schmuck genug ist, richtete sich das Paar mit wenigen Teilen ein – denen es an Charme aber überhaupt nicht fehlt!
In dem zentralen Raum ließen Hatschenberger und seine Frau, die Fotografin Monika Nguyen, die Küche samt Essbereich einziehen.
Die graue Küchenzeile mit der davor gelagerten Kochinsel ist ein Eigenentwurf aus dem Hause Destilat, für den beschichtete Platten und das Holz der Weißbuche verarbeitet wurden. Ein Tisch mit sechs weißen Stühlen bildet einen separaten Essbereich im gleichen Raum.
Für beide Bereiche wählte der Designer gruppierte Pendelleuchten, die aber unterschiedlicher kaum sein könnten: Während über der Arbeitsfläche der Kochinsel drei moderne Kartonleuchten von Seletti hängen, stammt die Pendelleuchte über dem Esstisch mit ihren acht kunstvoll geschliffenen Glastrichtern noch aus vergangenen Zeiten. Wie die meisten Möbel erstand Hatschenberger sie aus zweiter Hand.
Herd: Gorenje; Spüle: Franke; Armaturen: New Road Sink, Nobili; Rückwand: Eternit; Pendelleuchten über der Kochinsel: Egg of Columbus, Seletti; Esstisch: MT2, Faust Linoleum; Stühle: Windsor, Ercol
Die graue Küchenzeile mit der davor gelagerten Kochinsel ist ein Eigenentwurf aus dem Hause Destilat, für den beschichtete Platten und das Holz der Weißbuche verarbeitet wurden. Ein Tisch mit sechs weißen Stühlen bildet einen separaten Essbereich im gleichen Raum.
Für beide Bereiche wählte der Designer gruppierte Pendelleuchten, die aber unterschiedlicher kaum sein könnten: Während über der Arbeitsfläche der Kochinsel drei moderne Kartonleuchten von Seletti hängen, stammt die Pendelleuchte über dem Esstisch mit ihren acht kunstvoll geschliffenen Glastrichtern noch aus vergangenen Zeiten. Wie die meisten Möbel erstand Hatschenberger sie aus zweiter Hand.
Herd: Gorenje; Spüle: Franke; Armaturen: New Road Sink, Nobili; Rückwand: Eternit; Pendelleuchten über der Kochinsel: Egg of Columbus, Seletti; Esstisch: MT2, Faust Linoleum; Stühle: Windsor, Ercol
Links von der Tür zum Flur befindet sich die Spüle. Eine Rückwand aus elfenbeinfarbenem Eternit dient hier als Spritzschutz. Während Backofen und Kühlschrank in die Küchenzeile auf der rechten Seite der Tür integriert wurden, ist die luftige Kochinsel mit viel Arbeitsfläche und einem Herd für die Zubereitung der Mahlzeiten da.
Das angrenzende Wohnzimmer bildet eine räumliche Einheit mit der Küche, kann aber mittels üppiger Vorhänge abgetrennt werden.
Glamouröser Trend: Üppige Vorhänge, in Falten gelegt
Glamouröser Trend: Üppige Vorhänge, in Falten gelegt
Auf Nötigste reduziert: die Möblierung ist wie in allen Räumen äußerst sparsam und strahlt in einer Palette von Grau- und Erdtönen viel Ruhe aus.
Auch die eindrucksvollen Landschaftsfotografien der Hausherrin passen gut in das entspannte Ambiente der Wohnung.
Sofas: Interio; Sessel: Pacific Coast, Nube Italia; Teppich: Kama, G.T. Design; Leuchten und Beistelltisch: Secondhand
Auch die eindrucksvollen Landschaftsfotografien der Hausherrin passen gut in das entspannte Ambiente der Wohnung.
Sofas: Interio; Sessel: Pacific Coast, Nube Italia; Teppich: Kama, G.T. Design; Leuchten und Beistelltisch: Secondhand
Hier bieten zwei baugleiche Schlafsofas mit Samtbezug variable und zugleich gemütliche Sitz- und Liegeflächen für die vierköpfige Familie. Ein ebenfalls mit Samt bezogener Sessel komplettiert die Sitzgruppe.
Für den gusseisernen Ofen gab es keine Betriebserlaubnis – als Familienerbstück schmückt er jedoch weiterhin das Wohnzimmer.
Für den gusseisernen Ofen gab es keine Betriebserlaubnis – als Familienerbstück schmückt er jedoch weiterhin das Wohnzimmer.
Die konsumkritische Haltung der Bauherren und ein begrenztes Budget für Umbau und Möblierung sind dafür verantwortlich, dass ein Großteil der Möbel gebraucht gekauft wurden. So auch im Schlafzimmer, in dessen Zentrum ein prachtvolles Chippendale-Bett mit Wiener Geflecht an Kopf- und Fußende steht. Eine Landschaftsfotografie, die Monika Nguyen in Namibia aufgenommen hat, schmückt die Wand über dem Kopfende. Als Nachttische dienen dem Paar zwei hellblau lackierte Bugholzstühle im Thonet-Stil, denen bronzefarbene Stehleuchten zur Seite gestellt wurden.
Ein raumhoher Vorhang verdeckt den großen Schrank im Vorraum und die Tür zum Flur.
Wo heute zwei kleine Kinder spielen, wurde früher gewaschen und gekocht – im Zuge des Umbaus wurde aus der ehemaligen Küche und dem Bad ein gemeinsames Zimmer für die beiden drei und vier Jahre alten Kinder. Es liegt ruhig zum Innenhof und ist etwa 15 Quadratmeter groß.
Auch das Kinderzimmer möblierten der Designer und seine Frau sehr sparsam und mit gebrauchten Möbeln. In pudrigen Tönen und umgeben von viel Weiß verbreiten sie einen nostalgischen Charme.
Obwohl das Bad mit seinen historischen Zementfliesen so wirkt, als sei es schon immer hier gewesen, entstand es erst im Zuge des Umbaus aus dem ehemaligen Bedienstetenzimmer.
Für die übrige Gestaltung des Bades wählte Hatschenberger moderne Elemente: Ein eigens entworfener weißer Waschtisch samt Aufsatzwaschbecken, ein schlichter Spiegelschrank und über Putz geführte Heizungsrohre als beheizbare Handtuchhalter lassen genug Raum für das große Muster der alten Zementfliesen.
Waschbecken: Serie 710, Treos; Armatur: Architekt 400, Megabad
Für die übrige Gestaltung des Bades wählte Hatschenberger moderne Elemente: Ein eigens entworfener weißer Waschtisch samt Aufsatzwaschbecken, ein schlichter Spiegelschrank und über Putz geführte Heizungsrohre als beheizbare Handtuchhalter lassen genug Raum für das große Muster der alten Zementfliesen.
Waschbecken: Serie 710, Treos; Armatur: Architekt 400, Megabad
Für einen zeitgemäßen Look verzichteten die Bauherren auf Wandfliesen – die Wände um die Badewanne sind mit Pandomo beschichtet.
Grenzenlos schön! 9 fugenlose Bäder und ihre Techniken
Badewanne: Architekt Duo, Megabad
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Badewanne: Architekt Duo, Megabad
Die konsequente Gestaltung der Wohnung mit wenigen, aber sehr hochwertigen Möbeln und historischen Elementen verfolgte das Paar auch im Flur. So passen die historischen Feinsteinfliesen, die Hatschenberger für den Eingangsbereich wählte, in das Farb- und Gestaltungskonzept der Wohnung. Und auch der Kupferton der secondhand erstandenen Deckenbeleuchtung zieht sich wie ein roter Faden durch die Einrichtung.
Hier finden Sie noch mehr Houzzbesuche in der Stadt
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Hier wohnen: Harald Hatschenberger von Destilat Design Studio, seine Frau Monika Nguyen und ihre beiden Töchter Emma (4 Jahre) und Elie (3 Jahre)
In: einer Vierzimmerwohnung im 6. Bezirk in Wien
Auf: etwa 100 Quadratmetern
Budget: 70.000 € Umbau, 30.000 € Möblierung
Ein Schlafzimmer, eine Wohnküche mit Essbereich und schließlich das Wohnzimmer reihen sich wie Perlen einer Kette aneinander. Eine Flügeltür zwischen Schlafzimmer und Küche sowie ein breiter Durchbruch zwischen Küche und Wohnzimmer ermöglichen lange Sichtachsen und lassen die 3,30 Meter hohen Räume noch weitläufiger wirken.