Architektur
Innenausbau
Was ist eigentlich ... eine Preußische Kappendecke?
Kappendecken aus dem 19. Jahrhundert verschwanden lange unter Putz. Heute legt man die Ziegeldecke oft wieder frei
Seitdem man Holz- und andere Deckenkonstruktionen gerne wieder offenlegt – sei es für den rauen Industrial Style oder für rustikales Flair – kommen auch sie immer öfter zum Vorschein: Kappendecken. Wir erklären Ihnen die massive Konstruktion des Segmenttonnengewölbes, was seine Besonderheiten sind und wo man es heute noch vorfindet.
Konstruktion der Preußischen Kappendecke
Die tragenden Elemente der Kappendecke sind parallel angeordnete Doppel-T-Träger, beziehungsweise I-Träger, die am Rand auf tragenden Wänden liegen. Die Träger sind in einem Abstand von etwa 80 Zentimetern angeordnet. Mit Ziegelsteinen sind die Zwischenräume als flache Tonnengewölbe-Segmente ausgemauert – sogenannte Kappen. Die Tragfähigkeit einer Preußischen Kappendecke richtet sich nach der Festigkeit der Steine sowie deren Dicke und auch der Stützweite zwischen den Stahlträgern.
Die tragenden Elemente der Kappendecke sind parallel angeordnete Doppel-T-Träger, beziehungsweise I-Träger, die am Rand auf tragenden Wänden liegen. Die Träger sind in einem Abstand von etwa 80 Zentimetern angeordnet. Mit Ziegelsteinen sind die Zwischenräume als flache Tonnengewölbe-Segmente ausgemauert – sogenannte Kappen. Die Tragfähigkeit einer Preußischen Kappendecke richtet sich nach der Festigkeit der Steine sowie deren Dicke und auch der Stützweite zwischen den Stahlträgern.
Vor- und Nachteile einer Kappendecke
Kappendecken wurden im 19. Jahrhundert vielfach eingesetzt, da sie deutlich tragfähiger als Holzbalkendecken waren. Außerdem konnten sie an so gut wie jeden Grundriss angepasst werden. Ein weiterer Vorteil: Durch die Materialien Eisen, Ziegel und Mörtel waren sie feuer- und feuchtigkeitsfester als Holzkonstruktionen.
Nachteilig waren die hohen Herstellungskosten, aber auch die aufwendige Baulogistik, da die Kappen der Geschossdecke erst nach dem Errichten der Gebäudehülle eingesetzt werden konnten. Außerdem galt die Eisen-Metall-Konstruktion zur damaligen Zeit als unansehnlich und wurde durch dicke Putzschichten verdeckt.
Heute zeigen sich häufig Bauschäden an den Endfeldern der Decke, da hier die horizontalen Kräfte des Gewölbes in die Wand geleitet werden und sie auf diese Weise dauerhaft stark belasten. Gibt die Wand nach, kollabiert die Decke von außen nach innen.
Kappendecken wurden im 19. Jahrhundert vielfach eingesetzt, da sie deutlich tragfähiger als Holzbalkendecken waren. Außerdem konnten sie an so gut wie jeden Grundriss angepasst werden. Ein weiterer Vorteil: Durch die Materialien Eisen, Ziegel und Mörtel waren sie feuer- und feuchtigkeitsfester als Holzkonstruktionen.
Nachteilig waren die hohen Herstellungskosten, aber auch die aufwendige Baulogistik, da die Kappen der Geschossdecke erst nach dem Errichten der Gebäudehülle eingesetzt werden konnten. Außerdem galt die Eisen-Metall-Konstruktion zur damaligen Zeit als unansehnlich und wurde durch dicke Putzschichten verdeckt.
Heute zeigen sich häufig Bauschäden an den Endfeldern der Decke, da hier die horizontalen Kräfte des Gewölbes in die Wand geleitet werden und sie auf diese Weise dauerhaft stark belasten. Gibt die Wand nach, kollabiert die Decke von außen nach innen.
Preußische Kappendecken heute
Nach und nach wurden Preußische Kappendecken seit den Dreißigerjahren erst von Eisenbeton- und Steineisendecken, dann von heutigen Stahlbetondecken verdrängt, da sie die Nachteile der Kappendecken kompensieren konnten.
Kappendecken kommen heute in Neubauten kaum bis gar nicht mehr zum Einsatz, da die Herstellung zeit- und kostenintensiv ist. Eine Neuinterpretation der Kappendecke nach heutigen statischen und ästhetischen Standards sind Decken, bei denen die Segmente zwischen den Trägern nicht aus Ziegeln gemauert, sondern mit Beton ausgegossen werden.
Nach und nach wurden Preußische Kappendecken seit den Dreißigerjahren erst von Eisenbeton- und Steineisendecken, dann von heutigen Stahlbetondecken verdrängt, da sie die Nachteile der Kappendecken kompensieren konnten.
Kappendecken kommen heute in Neubauten kaum bis gar nicht mehr zum Einsatz, da die Herstellung zeit- und kostenintensiv ist. Eine Neuinterpretation der Kappendecke nach heutigen statischen und ästhetischen Standards sind Decken, bei denen die Segmente zwischen den Trägern nicht aus Ziegeln gemauert, sondern mit Beton ausgegossen werden.
Immer öfter werden jedoch in zu Wohnungen umgebauten Ställen, Bauernhöfen oder Industriegebäuden historische Kappendecken wieder freigelegt. Wie in diesem ehemaligen Kuhstall bei Hannover, den sich eine Familie zum Wohnhaus umgebaut hat. Dass bei historischen Kappendecken die Randsegmente und Wände oft stark belastet oder beschädigt sind, muss beim Freilegen und bei der Sanierung besonders beachtet werden.
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Die als (Preußische) Kappendecke, manchmal auch als Berliner Gewölbe oder Segmenttonnengewölbe bezeichnete massive Deckenkonstruktion kam vor allem im 19. Jahrhundert in Kellern, Ställen und Fabriken zum Einsatz. Sie wurde aus den klassischen Tonnengewölben heraus weiterentwickelt.
Da sie aus mineralischen Baustoffen und Eisen besteht und damit tragfähiger und massiver als eine Holzbalkendecke ist, konnte sie gut in feuchten Umgebungen eingesetzt werden, wo Holz schnell verfault wäre. Lange war sie die einzige Alternative zu Gebälk. Im Zuge der Industrialisierung erfüllte die Kappendecke die Anforderungen an größere Spannweiten in den neuen Industrie- und Wohnbauten.